
Nach vierzehn Spieltagen als Schlusslicht der Basketball Bundesliga geben die Fürstenfeld Panthers die Rote Laterne ab: Mit einem 91:83-Erfolg gegen den WBC Wels können sie den UBSC Graz überholen, der zu Hause gegen die Swans Gmunden deutlich mit 97:68 verliert.
Die Oberösterreicher bleiben damit auf Rang 2 in der Tabelle, da der BC Vienna sein nächstes knappes Spiel gewinnt: Mit dem 94:93 bei den Gunners Oberwart lautet die Bilanz der Wiener in Begegnungen, die mit fünf oder weniger Punkten entschieden wurde nun 9:1. Der schärfste Verfolger des Spitzenduos hat auch verloren, im Spitzenspiel der Runde muss sich der Meister Güssing Knights dem Cupsieger bulls Kapfenberg zu Hause mit 77:91 geschlagen geben. Und auch im Niederösterreich-Derby gab es einen deutlichen Auswärtserfolg: Die Klosterneuburg Dukes siegen bei den Traiskirchen Lions mit 90:69.
In der Tabelle konnten sich BC und Swans damit wieder etwas absetzen, die Knights liegen nun sechs bzw. vier Zähler zurück, zwei weitere Punkte Rückstand haben WBC und Bulls. In weiteren Zwei-Punkte-Schritten folgen Dukes und Gunners, der Vorsprung der Burgenländer auf die Lions bleibt bei vier Punkten. Und wie schon erwähnt haben die Panthers den UBSC überholt – aber trotz dieses Erfolges nicht verhindern können, dass der BC als erste Mannschaft noch vor dem All-Star-Break fix für das Viertelfinale qualifiziert ist.
Die Begegnungen im Detail:
Güssing Knights vs bulls Kapfenberg
77:91 (56:70, 36:44, 20:25)
Die Bulls müssen heute auf einige ihrer Stammspieler verzichten. Dies sind neben den schon länger fehlenden Filip Krämer und Joey Shaw auch noch Nicchaeus Doaks und Armin Woschank.
Güssing startet mit einen Dunk von Travis Taylor. Ray und Boylan treffen aber und bringen Kapfenberg mit 5:3 in Führung. Die Knights gleichen zwar duch Alexsandar Georgiev aus aber Kapfenberg kann immer wieder vorlegen. Die Kapfenberger machen das Spiel sehr langsam und nützen ihrer offenen Würfe. Güssing kann das gewohnte schnelle Spiel nicht aufziehen. Kapfenberg ist durch seine „Langen“ unter dem Korb am Rebound sehr stark und kann mit einer 25:20 Führung in die erste Pause gehen. Boylan startet gleich mit einem Dreier zur 8 Punkte Führung. Die Ritter können aber nun besser mit dem langsamen Angriffen der Bulls umgehen und gleichen mit 6 Punkten in Serie innerhalb von 1,5 Minuten aus. Timeout Kapfenberg. Die Steirer kommen sehr konzentriert zurück. Sie nutzen ihre Chancen sehr hochprozentig. Die Knights können ihre offenen Würfe von außen nicht nutzen und die Bull gehen wieder mit 28:36 in Führung. Güssing kommt nicht ins Spiel. Die Bulls halten den Vorsprung bis zur Pause und gehen mit einer 44:36 Führung in die Halbzeitpause.
Die Knights probieren weiter, heran zu kommen. Kapfenberg kontrolliert aber nach wie vor das Tempo. Ian Boylan ist nun nicht zu stoppen. Nach einigen Fouls auf Güssinger Seite gehen die Emoitionen hoch und Güssing kassiert innerhalb von einigen Minuten 2 technische Fouls. Kapfenberg nutzt dies und baut den Vorsprung immer weiter aus. Viertelendstand 56:70. Das Vierte Viertel entspricht den Vierteln zuvor. Jedes Mal wenn Güssing eine Aktion vorlegt, kontert Kapfenberg mit einem schwierigen aber getroffenen Wurf. Die Führung Kapfenbergs beträgt teilweise bis zu 18 Punkte. Güssing kann zum Schluss noch verkürzen, verliert aber 77:91. Herausragend Ian Boylan mit 31 Punkten (16 Punkte im 3. Viertel).
Stimmen zum Spiel:
Matthias Zollner, Headcoach der Knights: „Herzliche Gratualtion an Kapfenberg!“
Michael Schrittwieser, Headcoach der Bulls: „Ein verdienter Sieg, da wir sehr kontrolliert gespielt haben.“
beste Werfer: Georgiev 23, Heard 14, M. Klepeisz 11 bzw. Boylan 31, Kohlmaier 26, Ray, Pearson 12
Fürstenfeld Panthers vs WBC Wels
91:83 (63:54, 45:37, 28:17)
Beim WBC Wels fehlt Kapitän Davor Lamesic, deshalb steht Tremaine Ford für ihn in der Starting 5. Die Anfangsphase gehörte auch den Gästen aus Oberösterreich doch die Panthers nutzten ihre Vorteile unter dem Korb konsequent aus. Mit einem 13:0 Lauf setzten sich Ware & Co bis zum Ende des Viertels auf 28:17 ab. Auch im zweiten Viertel ging es in der Tonart weiter, Fürstenfeld kontrollierte den Rebound und Gary Ware war unter dem Korb nicht zu halten. Am Ende der ersten Halbzeit hatte er bereits 18 Punkte und 8 Rebounds auf seinem Konto und es stieg auch die Trefferquote aus der Distanz (5/10). Zur Pause führten die Panthers mit 45:37.
In der zweiten Halbzeit ist die Insideüberlegenheit nicht mehr so deutlich, aber Lowe und Car bauen den Vorsprung der Panthers bis auf 16 Punkte (63:47) aus, Wels kann bis zum Ende des dritten Viertels mit einem 7:0 Lauf noch auf 63:54 verkürzen. Die Welser können auch zu Beginn des Schlussabschnittes den Rückstand weiter verringern und mit einem Channels-Dreier übernehmen sie nach langer Zeit auch wieder die Führung (68:70), die Fürstenfelder antworten allerdings mit vier erfolgreichen Dreiern in Folge und damit fällt auch die Vorentscheidung in dem Spiel. Der WBC versucht noch, mit Fouls näher zu kommen, doch die Panthers lassen sich den ersten Heimsieg der Saison nicht mehr nehmen.
Stimmen zum Spiel:
Karl Sommer, Manager der Panthers: „Endlich haben wir den ersten Heimsieg in der Saison geschafft. Ein Kompliment an die ganze Mannschaft. Heute haben wir endlich unser ganzes Potenzial abrufen können.“
Dana Beszczynski, Assistant-Coach der Panthers: „Über 40 Minuten war Fürstenfeld heute die bessere Mannschaft. Am Ende haben wir leider schlechte Entscheidungen getroffen und über das gesamte Spiel hinweg haben wir schlecht getroffen. Mit unserer Verteidigungsleistung gewinnen wir kein Spiel mehr.“
beste Werfer: Car 28, Ware 22, Lowe 18 bzw. Kapelan 23, Ford 14, Channels 13
UBSC Graz vs Swans Gmunden
68:97 (54:78, 36:58, 20:33)
UBSC Graz spielt wieder ohne Kapitän Sebastian Schaal, aber wieder mit Nolan Richardson und Steffen Leitgeb. Gmunden beginnt stark, die Spieler scoren nach Belieben, ein Tag der offenen Tür bei Graz, und die Oberösterreicher führen nach 10 Minuten mit 20:33. 5 Minuten im zweiten Viertel gelingt Graz kein Punkt, aber einige Fouls. Die Bankspieler kommen bei Graz aufs Feld und zeigen mehr Einsatz und Herz und können die restliche Spielzeit den Abstand halten. Gmunden gewinnt klar mit 97:68.
Stimmen zum Spiel:
Ervin Dragsic, Headcoach des UBSC: „Ein verdienter Sieg von Gmunden, nur eine gute Leistung unserer jungen Bankspieler.“
Kresimir Basic, Headcoach der Swans: „Die bessere Defensive war für den guten Start und den klaren Sieg verantwortlich.“
beste Werfer: Leitgeb 17, Stegnjaic 13, Domitner 9 bzw. Green 19, Poiger, McShepard je 16
Gunners Oberwart vs BC Vienna
93:94 (73:77, 44:47, 27:28)
Von Beginn an entwickelt sich ein flottes Spiel in der gut besuchten Oberwarter Sporthalle: Bei den Gastgeber ist vor allem Bogic Vujosevic nicht zu stoppen, Wien kommt immer wieder durch Jason Detrick zu schönen Punkten. Bereits im ersten Abschnitt zeichnet sich ein Highscore-Game ab, das geht auch im zweiten Viertel so weiter: Dort kassiert Hannes Ochsenhofer früh sein viertes Foul, was für Unmut auf den Rängen sorgt. Die Gunners lassen im Angriff viele einfache Punkte liegen, im Gegensatz dazu agiert der BC Vienna vor allem von außen treffsicher.
Auch das dritte Viertel ist von einem Kopf-an-Kopf-Rennen und vielen Punkten geprägt. Bezeichnend dafür sind sieben Angriffe, wovon sechs mit Dreipunktern abgeschlossen werden – ohne einen einzigen Fehlwurf. Dann kommt etwas Hektik ins Spiel, Technische Fouls sind die Folge. Fünf Minuten vor dem Schlusspfiff geht Oberwart nach drei Dreiern mit 89:82 in Führung, aber dann schlägt Wien in Person von Stjepan Stazic zurück. Der ist es dann auch, der mit einem Wurf neun Sekunden vor dem Ende auf 94:93 stellt und so den Tabellenführer vor einer Niederlage bewahrt.
Stimmen zum Spiel:
Erik Braal, Headcoach der Gunners: „Wir haben gut gekämpft. Am Ende hat uns das nötige Glück gefehlt.“
Petar Stazic-Strbac, General Manager des BC: „Wie immer in Oberwart ein sehr knappes aber sehr gutes Spiel. Gratulation an unser Team. Damit sind wir zum All-Star Weekend weiterhin Tabellenführer.“
beste Werfer: Vujosevic 20, Buckles, Mann je 19 bzw. Stazic 25, Detrick, 23, O’Neal 12
Traiskirchen Lions vs Klosterneuburg Dukes
69:90 (55:69, 33:45, 20:26)
Den besseren Start erwischt zwar Traiskirchen, nach fünf Punkten von Trmal und Vay treffen die Dukes aber vier Dreier in Serie zum 12:5. Blazevic trifft zwar auch von „Downtown“, doch Nelson antwortet postwendend mit dem fünften Klosterneuburger Dreier. Die Lions tun sich offensiv extrem schwer. Vor allem die Ballbewegung lässt zu wünschen übrig. Zwischenzeitlich führen die Dukes bereits um neun Zähler, bis zur ersten Pause verkürzen die jungen Löwen auf 20:26.
Chappell eröffnet das zweite Viertel mit zwei Punkten, Vay kann für die Lions anschreiben und deren beste Phase einläuten. Traiskirchen verkürzt vor allem durch gute Defense auf 27:30. Doch Klosterneuburg hat die richtige Antwort – natürlich mit einem Dreier, gefolgt von einem And-One von Lanegger. Fünf Minuten vor der Halbzeitpause steht es 29:38. Dem Heimteam gelingen nur mehr vier Punkte, wodurch die Dukes auf 45:33 davon ziehen können.
Und auch nach der Halbzeitansprache von Vladimir Lucic ändert sich nicht viel. Die ersten sechs Punkte des dritten Viertels erzielen wieder die Dukes. Nach zwei Freiwürfen von Blazevic folgen fünf weitere Zähler der Gäste. Es steht 35:56. Die Lions kämpfen zwar, sind aber im Gegensatz zum vergangenen Freitag nicht wieder zu erkennen. Zu allem Überfluss verletzt sich Danek am Fuß und kann nicht mehr eingesetzt werden. Erst als Vay in der Offense heiß läuft scheinen die Traiskirchner noch einmal Hoffnung zu schöpfen. Punkt um Punkt kommen sie näher heran. Durch zwei unglaubliche Dreier von Nelson bleibt die Führung vor dem Schlussviertel aber zweistellig. Es steht 55:69. Vay eröffnet das Schlussviertel mit einem Dreier, dann geht beim Heimteam aber nichts mehr. Fünf Minuten lang erzielen die Lions keinen Punkt und die Dukes entscheiden mit einem 12:0-Run die Partie. In den Schlussminuten bekommen auf beiden Seiten die Bankspieler Spielzeit. Schlussendlich verliert Traiskirchen mit 69:90.
Stimmen zum Spiel:
Johannes Wiesmann, Pressesprecher der Lions: „Gratulation an Klosterneuburg. Sie haben heute ihr ganzes Potential abgerufen und wahrscheinlich ihr bestes Saisonspiel gemacht. Wir haben uns einschüchtern lassen und nichts entgegensetzen können.“
Armin Göttlicher, Headcoach der Dukes: „Wenn man die Turnover vergisst war das eine sehr ordentliche Leistung von uns. Ein hochverdienter Sieg.“
beste Werfer: Vay 24, Barycz 10, Güttl, Trmal je 7 bzw. Nelson 19, Rados, Chappell je 18
26.01.2015