
Der Titelverteidiger der Basketball Bundesliga steht als erste Mannschaft im Halbfinale der Play-Offs 2015: Die Güssing Knights siegen auch bei den Gunners Oberwart und schaffen damit den 3:0-Sweep. Den Heimvorteil zurückgeholt haben sich der BC Vienna bei den Traiskirchen Lions und die bulls Kapfenberg beim WBC Wels. An diesem Vorhaben gescheitert sind hingegen die Swans Gmunden bei den Klosterneuburg Dukes. BC, Bulls und Dukes haben daher am Sonntag die ersten Chance, den Knights ins Semifinale zu folgen, für Lions, WBC und Swans steht das erste „Do-or-Die-Game“ der Saison auf dem Programm.
Das Viertelfinale im Überblick:
Traiskirchen Lions vs BC Vienna
Spiel 1: 90:83 BC
Spiel 2: 81:68 Lions
Spiel 3: 78:53 BC
Spiel 4: So., 3.5., 18:00, Lions Dome
Spiel 5*: Mi., 6.5., 19:30, Admiral Dome
Gunners Oberwart vs Güssing Knights
Spiel 1: 100:57 Knights
Spiel 2: 82:58 Knights
Spiel 3: 75:68 Knights
WBC Wels vs bulls Kapfenberg
Spiel 1: 81:78 WBC
Spiel 2: 98:72 Bulls
Spiel 3: 77:68 Bulls
Spiel 4: 3.5., 18:00, Arena
Spiel 5*: 6.5., 19:00, SH Walfersam
Klosterneuburg Dukes vs Swans Gmunden
Spiel 1: So., 85:74 Dukes
Spiel 2: 77:56 Swans
Spiel 3: 72:64 Dukes
Spiel 4: 3.5., 18:00, FZZ Happyland
Spiel 5*: 6.5., 19:30, Volksbank Arena
Die Begegnungen im Detail:
Traiskirchen Lions vs BC Vienna
53:78 (29:62, 20:48, 13:22)
Die Lions starten mit Danek, Torlak, Trmal, Vay und Vuletic. Bei den Gästen beginnen Owens, Miletic, Detrick, Stevens und Perkovic. Von der ersten Sekunde an merkt man, dass Vienna die Niederlage vom Dienstag wettmachen wollen. Die Maghelli-Truppe spielt eine extrem intensive Defense, die Lions schaffen es sich nicht, echte Wurfmöglichkeiten zu erspielen. Trotzdem schafft es Traiskirchen zu Beginn noch den Kontakt zu halten, nach fünf Minuten steht es 10:14. Bis zur ersten Viertelpause zieht der BC aber auf 22:13 davon. Im zweiten Abschnitt zeigen die Gäste dann endgültig, dass sie an diesem Tag sicher nicht als Verlierer vom Platz gehen wollen. Traiskirchen gelingt nicht der Hauch eines kontrollierten Spielaufbaus, immer wieder müssen Notwürfe mit Ablauf der Shotclock genommen werden. Insgesamt kann das Team von Vladimir Lucic in diesem Viertel nur sieben Punkte erzielen. Wien kommt hingegen ins Laufen und rennt ein Fastbreak nach dem anderen. Zur Halbzeit ist die Partie so gut wie entschieden, es steht 20:48.
Auch nach der Pause ist der BC Vienna die dominierende Mannschaft. Traiskirchen kann sich offensichtlich nicht mehr hochziehen, auch wenn sie brav kämpfen. Selbst wenn sie einmal den Weg zum Korb finden, funktionieren die einfachsten Dinge nicht. Verlegte Lay-Ups, vergeben Dunks ohne Verteidiger – es funktioniert einfach nichts. Der BC Vienna erspielt sich bis zum letzten Viertel eine 62:29-Führung. Auch im Schlussviertel probieren die Traiskirchner noch alles, zumindest kann man, anders als in den beiden vorangegangenen Vierteln, einige Würfe herausspielen und verwandeln. Die Lions betreiben zwar deutliche Schadensbegrenzung, an der klaren Niederlage ändert das aber nichts mehr. Schlussendlich verliert Traiskirchen mit 53:78, Wien geht in der Serie mit 2:1 in Führung.
Stimmen zum Spiel:
Johannes Wiesmann, Pressesprecher der Lions: „Gratulation an den BC Vienna. Gegen ihre unglaublich intensive Defense, hatten wir heute keine Ideen und keine Chance. Das Spiel muss bis Sonntag aus den Köpfen, denn die Serie ist noch nicht vorbei.“
Petar Stazic Strbac, General Manager des BC: „Wir haben die richtige Reaktion gezeigt.“
beste Werfer: Vay, Trmal je 14, Torlak 8 bzw. Detrick 24, Stevens 20, Perkovic
Gunners Oberwart vs Güssing Knights
68:75 (50:60, 31:41, 15:12)
Die Gunners Oberwart starten konzentriert und aggressiv in die Partie und führen schnell mit 7:0. Die Güssing Knights wirken im ersten Abschnitt etwas verunsichert, erst nach einer Auszeit kommen sie besser ins Spiel. Der Trend setzt sich im zweiten Abschnitt fort: Sechs Minuten vor der Pause gehen die Ritter erstmals durch zwei Dreier von Sebastian Koch in Führung. Der Vorsprung wächst bis Seitenwechsel auf plus 10 an (31:41).
Im dritten Viertel entwickelt sich zunächst ein flottes Spiel, in dessen Verlauf die Gunners Boden gut machen können. Vor allem JJ Mann ist in dieser Phase nicht zu stoppen und sorgt fast im Alleingang für die Aufholjagd zum 50:50. Gleich zu Beginn des vierten Abschnitts macht Thomas Klepeisz klar, dass er mit seinen Knights unbedingt ins Halbfinale will: Er verwertet trocken zwei Dreier in Folge. Oberwart kämpft sich abermals heran, nach dem Ausgleich trifft Güssings Topscorer Georgiev aber einen Dreier und leitet den Endspurt der Knights ein, die auf 66:59 davon ziehen. In der von Taktik und Fouls dominierten Schlussphase behalten die Ritter die Nerven und siegen mit 75:68.
Stimmen zum Spiel:
Andreas Leitner, Manager der Gunners: „Wir haben toll gekämpft, aber Güssing hat in der Offensive einfach zu viele Waffen.“
Reinhard Koch, Obmann der Knights: „Danke an Oberwart – für das faire Spiel und für das faire Publikum. Wie erwartet war es in Oberwart nicht einfach, sie haben uns kaum Raum gelassen. Schlussendlich haben wir aber verdient gewonnen.“
beste Werfer: Mann 23, Johnson 12, Vujosevic 9 bzw. Georgiev, Dunn je 19, Taylor 10
WBC Wels vs bulls Kapfenberg
68:77 (41:60, 34:44, 18:23)
Das Spiel startet ausgeglichen und man merkt sofort wie wichtig beiden Teams diese Begegnung ist. Auf beiden Seiten wird hart gekämpft und es wird versucht, viele Punkte in der Zone zu machen. Die Bulls attackieren von Beginn an und holen sich als Resultat daraus viele Punkte von der Freiwurflinie. Wels hingegen hat mit Foulproblemen zu kämpfen, Ales Chan holt sich im ersten Viertel innerhalb von nur einer Minute 3 (!) Fouls auf sein Konto. Das zweite Viertel verläuft ähnlich. Durch einen erfolgreichen Wurf von Joey Shaw zwei Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit gewinnt Kapfenberg auch das zweite Viertel mit 5 Punkten und geht daher beim Stand von 34:44 mit einer 10-Punkte-Führung in die Halbzeitpause.
Anfang des dritten Viertels scheint der Korb für Wels wie zugenagelt. Kapfenberg nutzt das aus und erhöht den Vorsprung auf 17 Punkte. Beiden Mannschaften gelingen nicht viele Punkte in diesem Abschnitt, vor allem Wels tut sich beim Abschluss schwer und so geht der WBC mit einem 19-Punkte-Rückstand in das letzte Viertel. Der WBC will es jetzt nochmal wissen und versucht alles. Erwin Zulic versenkt gleich zu Beginn des Viertels einen erfolgreichen Dreier, nur wenig später folgt der zweite Dreier des jungen Flügelspielers und Wels verkürzt somit auf 12 Punkte. Die Bulls lassen sich nicht erheblich aus der Ruhe bringen und spielen kontrolliert weiter. Zwei Minuten vor dem Ende versenkt Tilo Klette zwei Dreier in kürzester Zeit, gefolgt von einem weiteren Dreier von Romed Vieider inklusive einem Bonusfreiwurf. 53 Sekunden vor Schluss beträgt der Rückstand für den WBC nur noch 4 Punkte, es ist noch alles drinnen. Im darauffolgenden Angriff der Bulls begeht Wesley Channels ein unglückliches Foul und Kapfenberg holt sich nach dem zweiten Freiwurf auch noch den Offensivrebound. Dem WBC gelingt in den restlichen Sekunden nur noch ein Korb während die Kapfenberger ihre Freiwürfe sicher verwerten. Am Ende kam die Aufholjagd dann doch zu spät und Kapfenberg geht nach einem 77:68-Sieg in der Serie mit 2:1 in Führung.
Stimmen zum Spiel:
Ken Scalabroni, Headcoach des WBC: „Wir haben heute viel Herz gezeigt, aber in der Offensive haben wir als Mannschaft nicht flüssig genug gespielt. Wir mussten uns unsere Punkte sehr schwer erarbeiten und Kapfenberg hat verdient gewonnen.“
Michael Schrittwieser, Headcoach der Bulls: „Wir haben das Spiel über weite Strecken kontrolliert. Am Ende ist es nochmal unnötig eng geworden da Wels einige schwierige Würfe getroffen hat. Aber am Ende waren wir verdienter Sieger.“
beste Werfer: Klette 20, Channels 11, Vieider 9 bzw. Kohlmaier 18, Ray 13, Pearson 12
Klosterneuburg Dukes vs Swans Gmunden
72:64 (55:50, 41:37, 19:19)
Dukes-Headcoach Armin Göttlicher schickte Lanegger, Nelson, Payton, Chappell und Cooke als Starter aufs Parkett, sein Gegenüber Kresimir Basic setzte auf Murati, Green, Poiger, Mayer und Griffey. Die Gmundner versuchten die Klosterneuburger von Beginn weg mit intensiver Verteidigung unter Druck zu setzen. Sie setzten sich früh im Spiel ein wenig ab, doch vor allem dank erfolgreicher Dreier von Payton waren die Gastgeber rasch wieder dabei. Nach sieben Minuten vergrößerten die Swans den Abstand aber wieder und lagen 17:10 vorne. Angeführt vom wieselflinken Lanegger holten die Dukes abermals auf und glichen 8 Sekunden vor Viertelende zum 19:19 aus. Im zweiten Viertel legten zunächst wieder die Oberösterreicher vor, Curtis Bobb glich die Partie im Alleingang aber wieder aus. Punkte von Suljanovic und ein Bobb-Dreier bescherten den Dukes in Minute 16 die erstmalige Führung im Spiel (32:29) und Swans-Coach Basic bat sein Team zur Auszeit. Dieses scorte dann zwar vier Punkte in Folge, doch mit einem 8:1-Run setzten sich die Klosterneuburger wieder ab und lagen zur Pause mit 41:37 voran.
Auch nach Seitenwechsel blieben die Gastgeber am Drücker und stellten auf 47:37. Green drehte auf und führte die Gäste wieder heran. Eine starke Leistung in der Verteidigung ließ die Klosterneuburger aber in Front bleiben und nach einem unsportlichen Foul von Murati lag man nach sieben Minuten wieder 55:48 voran. In den letzten drei Minuten dominierte die Verteidigungsarbeit auf beiden Seiten und es hieß 55:50 vor dem Schlussviertel. Da brachte Cooke sein Team mit vier Punkten en suite auf 59:51 davon und zwang die Gäste zur Auszeit. Die Klosterneuburger verteidigten ihren Vorsprung in der Folge tapfer, doch fünf Minuten vor Ende war das Spiel für den starken Rados nach seinem fünften Foul vorzeitig zu Ende. Mit 68:60 ging es in die Crunchtime – da verteidigten die Gastgeber wacker, einzig ihre bekannte Freiwurfschwäche wurde ihnen beinahe noch zum Verhängnis, doch letztlich gewannen sie mit 72:64 und können damit am Sonntag vor eigenem Publikum ins Halbfinale aufsteigen.
Stimmen zum Spiel:
Armin Göttlicher, Headcoach der Dukes: „Das war nicht unser bestes Spiel, aber am Ende haben wir mit Kampfgeist gewonnen und das ist das einzige, was zählt in so einer Serie.“
Harald Stelzer, Manager der Swans: „Heute sind wir an der Offensive gescheitert. Die Defensive war in Ordnung und ein Sieg wäre durchaus drinnen gewesen.“
beste Werfer: Nelson 14, Lanegger 12, Bobb 10 bzw. Griffey 16, Green 14, Friedrich 12
Presseinfo ABL/ÖBL/red.
01.05.2015