Die Bulls sind durch, Swans und Lions erzwingen ein Spiel 5

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Das Semifinale der Play-Offs 2015 bringt eine Neuauflage des Vorjahresfinales der Basketball Bundesliga: Nach den Güssing Knights qualifizieren sich die bulls Kapfenberg mit einem 76:69-Erfolg beim WBC Wels als zweite Mannschaft für die Vorschlussrunde und treffen dort auf die Burgenländer.

Dabei sah es lange so aus, als ob die Oberösterreicher ein Entscheidungsspiel erzwingen könnten, doch im Schlussabschnitt mussten sie ihrer verletzungsbedingt kurzen Bank (neben Tremaine Ford konnte auch Diego Kapelan nicht eingesetzt werden) Tribut zollen und so wurde aus einem 53:50 nach drei Vierteln noch eine relativ deutliche Niederlage.

Ins fünfte Spiel haben es hingegen die Traiskirchen Lions und die Swans Gmunden geschafft. Die Niederösterreicher überraschen den BC Vienna nach der deutlichen 53:78-Niederlage vom Donnerstag ein zweites Mal und erzwingen als erst zweite Nummer 8 in der Geschichte der ABL ein Spiel 5 gegen das topgesetzte Team (2000 gelang das den Swans gegen die Gunners, die Burgenländer setzten sich da dann mit 77:69 durch). Und die Oberösterreicher holen ihre Serie gegen die Klosterneuburg Dukes mit einem 75:66 an den Traunsee zurück. Interessant: So wie in Wels führte auch bei diesen beiden Spielen zur Halbzeit jene Mannschaft, die am Ende nicht gewinnen konnte.

Das Viertelfinale im Überblick:
Traiskirchen Lions vs BC Vienna
Spiel 1: 90:83 BC
Spiel 2: 81:68 Lions
Spiel 3: 78:53 BC
Spiel 4: 63:56 Lions
Spiel 5: Mi., 19:30, Admiral Dome,

Güssing Knights vs Gunners Oberwart
Spiel 1: 100:57 Knights
Spiel 2: 82:58 Knights
Spiel 3: 75:68 Knights

WBC Wels vs bulls Kapfenberg
Spiel 1: 81:78 WBC
Spiel 2: 98:72 Bulls
Spiel 3: 77:68 Bulls
Spiel 4: 76:69 Bulls

Klosterneuburg Dukes vs Swans Gmunden
Spiel 1: So., 85:74 Dukes
Spiel 2: 77:56 Swans
Spiel 3: 72:64 Dukes
Spiel 4: 75:66 Swans
Spiel 5: Mi., 19:30, Volksbank Arena

Die Begegnungen im Detail:
Traiskirchen Lions vs BC Vienna
63:56 (49:47, 30:37, 15:18)

Die Lions beginnen mit Danek, Torlak, Trmal, Vay und Vuletic. Bei den Gästen starte Owens, Miletic, Detrick, Stevens und Perkovic. Traiskirchen findet besser ins Spiel als am Donnerstag. Es ist von Beginn an ein ausgeglichenes Spiel, beide Teams suchen ihr Heil vor allem Inside. Nach fünf Minuten trifft Trmal einen Dreier zum 11:11. Bis zum Ende des ersten Viertels erarbeiten sich die Bundeshauptstädter dann eine knappe 18:15-Führung. Anfag des zweiten Abschnitts ist bei Traiskirchen dann etwas der Wurm drinnen. Offensiv traut man sich zu wenig, defensiv hat man jetzt vor allem gegen Stevens Probleme. Trotzdem sind es nach drei Minuten nur fünf Punkte Rückstand. Dann legen die Wiener angeführt von Stazic einen 9:0-Run hin, plötzlich steht es 19:33. Nach einem Time-Out von Vladimir Lucic findet Traiskirchen aber wieder zurück ins Spiel. Angeführt vom sensationellen Publikum kommen die jungen Löwen bis zur Halbzeit wieder in Schlagdistanz. Es steht 30:37.

Nach der Pause sind die Niederösterreicher endgültig wie ausgewechselt. Mit knallharter Defense und unbändigem Kampf verkürzen Danek und Co. schnell auf 36:38, der BC kann aber noch einmal zurückschlagen und seinen Vorsprung auf sechs Punkte ausbauen. Dann kippt das Momentum aber endgültig. Mit neun Punkten in Folge, inklusive einem weiten „Buzzerbeater“-Dreier von Vay, geht Traiskirchen mit 45:42 in Führung. Der Lions Dome steht Kopf. Ende des dritten Viertels steht es 49:47. In den ersten zwei Minuten des Schlussabschnitts fällt kein Korb, beide Teams wirken jetzt nervös. Owens bringt den BC noch einmal mit einem Dreier in Führung, es sollte die letzte an diesem Abend bleiben. Traiskirchen schraubt die Intensität in der Defense noch einmal nach oben und mit sieben Punkten in Folge von Vay und Vuletic erspielen sich die Lions eine Sechs-Punkte-Führung. Perkovic kann den Lauf zwar kurz stoppen, aber ein Torlak-Dreier zwei Minuten vor Schluss zum 59:52 entscheidet die Partie. Traiskirchen lässt sich den Sieg nicht mehr nehmen und gewinnt 63:56.

Stimmen zum Spiel:
Johannes Wiesmann, Pressesprecher der Lions: „Das war eine Energieleistung von jedem Einzelnen: den Spielern, den Coaches und vor allem von den Fans. Ihre Unterstützung war heute der X-Faktor.“
Andrea Maghelli, Headcoach des BC: „Wir haben gut angefangen, dann aber unseren Rhythmus verloren. In der zweiten Halbzeit haben wir einfach nicht mehr zu unserem Spiel gefunden.“

beste Werfer: Vuletic, Vay je 17, Danek 10 bzw. Stevens 18, Stazic 9, Miletic 8

WBC Wels vs bulls Kapfenberg
69:76 (53:50, 36:33, 18:22)

Die Gäste aus Kapfenberg starten aggressiv ins Spiel und zeigen von Beginn an, dass es für den WBC nicht einfach wird, in Spiel 4 den Ausgleich in der Serie zu schaffen. Wels spielt anfangs zu statisch, kämpft sich zum Ende des Viertels zurück und verkürzt den Rückstand auf nur 4 Punkte. Im zweiten Viertel dreht sich das Spiel. Wels spielt mit viel Energie und bekommt wertvolle Unterstützung von der Bank. Mit einem erfolgreichen Wurf von Wesley Channels gehen die Gastgeber erstmals in Führung und gehen zum Ende der Halbzeit mit 3 Punkten Vorsprung in die Pause.

Auch im dritten Viertel liefern sich beide Teams einen harten Kampf. Durch gute Reboundarbeit verhindert Wels zweite Wurfchancen der Kapfenberger und behält so weiterhin die Führung. Im letzten Spielabschnitt erzielen die Gäste nach wenigen Minuten bereits den Ausgleich. Dann geht es Schlag auf Schlag, die Bulls treffen innerhalb von einer Minute 3 Dreier und gehen 4 Minuten vor dem Ende mit 9 Punkten in Führung. Wels findet darauf keine Antwort mehr und Kapfenberg kann die Führung noch auf 14 Punkte ausbauen. Diesen Vorsprung können die Gäste souverän bis zum Schluss halten und somit gewinnen die Bulls die Serie mit 3:1 und ziehen ins Halbfinale ein.

Stimmen zum Spiel:
Ken Scalabroni, Headcoach des WBC: „Wir haben heute ein gutes Spiel gezeigt und gekämpft bis zum Umfallen. Am Ende ist uns die Luft und die Energie ausgegangen und Kapfenberg hat das sofort eiskalt ausgenutzt. Gratulation an Kapfenberg, die eine starke Serie gespielt haben.“
Michael Schrittwieser, Headcoach der Bulls: „Wir haben gewusst, dass Wels eine ausgezeichnete Mannschaft ist. Sie sind gut gecoacht und haben sich gut vorbereitet. Dreimal hintereinander gegen so eine Mannschaft zu gewinnen ist sehr schwierig. Unser letzter Zug war, eine kleine Lineup aufzustellen und das hat funktioniert. Wels hatte keine Antwort darauf. Trotzdem Gratulation an Wels für eine gute Serie.“

beste Werfer: Channels, Lamesic je 16, Barrow 9 bzw. Anderson 23, Woschank 12, Krämer 11

Klosterneuburg Dukes vs Swans Gmunden
66:75 (49:53, 38:32, 17:15)

Heute begannen für die Dukes wie schon zuletzt Lanegger, Nelson, Payton, Chappell und Cooke, bei den Swans Murati, Green, Poiger, Lumpkins und Griffey. Von Anfang an ging es intensiv zur Sache und die Gastgeber lagen knapp, aber doch voran – vier Punkte waren es nach fünf Minuten (10:6). Vor allem Poiger hielt seine Gmundner in diesem Viertel im Spiel und nach einer fehlerhaften Schlussphase der Klosterneuburger eroberten die Swans zehn Sekunden vor Viertelende erstmals im Spiel die Führung. Ein Buzzerbeater-Dreier von Nelson sorgte aber für ein 17:15 aus Sicht der Gastgeber nach dem ersten Spielabschnitt. Auch im zweiten Viertel ging es hart zur Sache, erster emotionaler Höhepunkt war ein unsportliches Foul von Lumpkins, das die Klosterneuburger 23:19 in Führung gehen ließ. Vor allem Bobb wusste bei einigen Offensivaktionen mit seiner Cleverness zu gefallen und die Dukes hielten ihren knappen 4 Punkte-Vorsprung. In Minute 16 traf Nelson zum 29:23 und nach einem Turnover der Swans sowie Punkten durch Suljanovic hieß es plötzlich 31:23. Dank einer starken Teamleistung lagen die Gastgeber zur Halbzeit mit 38:32 in Front.

Nachdem die Dukes ihren Vorsprung nach Seitenwechsel zunächst auf acht Punkte ausbauten, kamen die Gmundner in der Folge immer näher und gingen nach einem Murati-Dreier in Minute 24 wieder in Führung (45:44). Die darauf folgende Auszeit tat den Klosterneuburgern gut und ließ sie vor allem defensiv wieder konzentrierter ans Werk gehen. In der Schlussphase des Viertels ließ die Treffergenauigkeit der Klosterneuburger aber sehr zu wünschen übrig und vor allem zwei Dreiern von Green war es zu verdanken, dass die Swans plötzlich mit 53:47 vorne waren und letztlich vier Punkte Vorsprung mit in den Schlussabschnitt nahmen. Auch da hatten die Gastgeber große Probleme, den Ball im Korb unterzukriegen, blieben aber mit guter Defense im Spiel. Fünf Minuten vor Ende stellte Griffey auf 61:53 und langsam aber sicher mussten die Dukes beginnen, wieder zu treffen. In einer zunehmend emotionaler werdenden Partie überzeugten die Klosterneuburger zwar mit ihrer Verteidigung, doch offensiv gelang weiter kaum etwas. Zwei Minuten vor Schluss verkürzte Rados mit vier Punkten in Folge auf 61:64, im Gegenzug versenkte Mayer einhändig den Dreier. Nelson verfehlt seinen Wurf und Green stellt 47 Sekunden vor Ende auf 69:61 – die Entscheidung. Am Ende setzten sich die Gäste mit 75:66 durch und erzwingen damit ein Entscheidungsspiel am Traunsee.

Stimmen zum Spiel:
Armin Göttlicher, Headcoach der Dukes: „Gmunden hat in der zweiten Halbzeit unglaublich getroffen, wir leider nicht und damit haben die Swans verdient gewonnen.“
Harald Stelzer, Manager der Swans: „Heute wollten wir den Sieg mehr haben als die Dukes, dazu konnten wir in der Zone nur so spielen, weil die Klosterneuburger von außen nichts getroffen haben.“

beste Werfer: Nelson, Rados je 13, Payton 9 bzw. Green 18, Murati 12, Friedrich, McShepard je 10

Presseinfo ABL/ÖBL/red.

03.05.2015