ÖFB, U17-Nationalteam, U17, Nationalteam, EM-Vorbereitung - Foto © Sportreport
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Das ÖFB U17-Nationalteam ist am Freitagmittag in Vösendorf zusammengetroffen, um sich auf die U17-EM von 5. bis 21. Mai in Aserbaidschan vorzubereiten. Die ÖFB-Delegation tritt die Reise ins EM-Teamquartier nach Baku am Montag, 2. Mai an.

Präsident Dr. Leo Windtner und Sportdirektor Willi Ruttensteiner haben die Mannschaft besucht und gaben ihre besten Wünsche mit auf die Reise.

„Die erfolgreiche Qualifikation des U17-Nationalteams ist eine tolle Sache, über die wir uns alle sehr freuen und die nicht im Schatten der EURO in Frankreich untergehen darf. Es ist das Ziel unserer Nachwuchsentwicklung, bei möglichst vielen Endrunden vertreten zu sein. Wir haben unser Konzept, den Österreichischen Weg, vor eineinhalb Jahrzehnten begonnen und konsequent durchgehalten. Das sind jetzt die Früchte. Die Landesverbände und die Klubs haben einen sehr hohen Aufwand betrieben, was auch eine große Belastung war“, so Windtner.

Der Präsident stellt für die Fortführung und Weiterentwicklung des Österreichischen Wegs Mittel in Aussicht: „Wir haben beschlossen, dass 25 % aus dem Ertrag der EURO in Frankreich in den Österreichischen Weg fließen werden. Das soll einerseits Erleichterung für die Landesverbände und Klubs schaffen, und andererseits gewährleisten, dass wir in puncto Niveau, Standard und Qualität nicht zurückschrauben müssen.“

Windtner zeigte sich auch von der fünften Endrundenteilnahme von Andreas Heraf beeindruckt. „Andreas Heraf ist eine fixe Größe in unserem Trainerstab. Ich kann ihm nur gratulieren, denn das ist keine Selbstverständlichkeit. Er schafft es, seinen Mannschaften Akzente zu verleihen, die sie auf die Erfolgsspur bringen.

Sportdirektor Willi Ruttensteiner fügte hinzu: „Seit 2003 haben wir 17 Nachwuchs-Endrunden erreicht. Es gibt nur wenige Länder, die das geschafft haben. Ausschlaggebend ist unser Konzept.“
Ruttensteiner hob auch die gute Zusammenarbeit mit den Trainern hervor. Jeder Trainer gönnt dem anderen den Erfolg, für einen Sportdirektor ist es das Schönste, mit solchen Leuten zusammenarbeiten zu dürfen.

Der Sportdirektor warnte aber auch vor der „Genügend-Mentalität“. „Allen muss bewusst werden, dass es schnell wieder nach hinten gehen kann, wenn wir auf diesem Level ausharren. Wir müssen vom Kinderfußball bis zum Nationalteam diesen Weg weiter optimieren. Es gibt unglaublich viele Maßnahmen, um dieses Niveau zu halten und weiter auszubauen. Wenn der Beschluss umgesetzt wird, dass 25 % des Ertrages aus der EURO in den Österreichischen Weg fließen, ist das eine ganz tolle Sache für die Zukunft. Wenn so gedacht wird, hat der ÖFB die Möglichkeit, weiterhin an der Spitze zu bleiben.“

Für das Team wünscht er sich viele positive Erlebnisse und Erfahrungen: „Es ist für die Spieler irrsinnig wichtig, bei dieser Endrunde dabei sein zu können. Die Erfahrungen, die sie für ihre Karriere sammeln, sind das Entscheidendste. Natürlich freuen wir uns, wenn wir erfolgreich sind und die Gruppenphase überstehen können. Das ist exzellent. Aber darauf muss man nicht hinweisen, weil die Mannschaft ohnehin das Höchstmögliche anstrebt. Wichtig ist, mit dem Turnier, dem Druck und den Rahmenbedingungen zurechtzukommen. Das ist der Grund, warum es diese Turniere gibt und das ist auch die beste Förderung, die es für einen Spieler geben kann.

Angesprochen auf seine fünfte Endrunde meinte Andreas Heraf: „Man darf das niemals zur Routine werden lassen. Es ist schön, dass es schon so oft passiert ist, aber es ist keine Selbstverständlichkeit. Das Niveau auf der internationalen Bühne ist sehr sehr hoch. Die Luft wird von Spiel zu Spiel immer dünner. Für die Jungs ist das eine Riesenerfahrung, die ihnen keiner mehr nimmt, unabhängig davon wie weit es geht.“ Vor der Abreise nach Baku muss Heraf seinen Kader noch reduzieren. „Ich habe 20 Spieler hier, wir dürfen aber nur mit 18 nach Aserbaidschan reisen. Wir hatten bei der Eliterunde viele verletzungsbedingte Ausfälle, vor allem in der Offensive. Von diesen Spielern machen wir uns jetzt ein Bild. Solche Entscheidung sind immer hart.“

Die Stärken seines Teams beschreibt der 48-jährige Wiener so: „Unsere Mannschaft lebt trotz talentierten Spielern vom Kollektiv und von unserem Zusammenhalt. Wir ziehen alle an einem Strang, die Jungs wissen auf dem Platz genau, was sie zu tun haben. Wir konnten in der Eliterunde im Entscheidungsspiel Frankreich schlagen, eine Mannschaft, die körperlich und spielerisch über uns zu stellen war. Mit Taktik und Einsatz haben wir sie in die Knie gezwungen.“

Von den Gegnern hat sich Heraf bereits ein Bild gemacht. „Über Deutschland braucht man nicht groß zu reden. Sie haben unglaubliche Qualität und sind der Favorit in der Gruppe und auch für den EM-Titel. Eine reizvolle Aufgabe für uns. Am wichtigsten ist das Auftaktspiel gegen Bosnien-Herzegowina, aber auch das Match gegen die Ukraine. Das sind sehr unangenehme Gegner, die körperlich sehr stark sind. Sie agieren viel mit hohen Bällen, betreiben von hinten heraus fast keinen Spielaufbau. Wir werden Geduld brauchen. Der Ehrgeiz ist ungebrochen und wir versuchen natürlich die Vorrunde überstehen. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es wichtig ist im Vorfeld nicht zu viel zu spekulieren. Wir konzentrieren uns auf das erste Spiel und werden uns gut vorbereiten.“

Das U17-Nationalteam hat durch einen Last-Minute-Sieg gegen Frankreich das EM-Ticket gebucht. Kapitän Valentino Müller versucht die Szenen, als das Tor von Romano Schmid in der Nachspielzeit den Erfolg fixiert hat, in Worte zu fassen. „Es war ein unbeschreibliches Gefühl und eine extreme Erleichterung. Wir haben bis zum Schluss daran geglaubt. Die Mannschaft hat das ganze Spiel hindurch sehr viel investiert, in den letzten Minuten nochmal alle Kräfte mobilisiert und deshalb wurden wir zum Schluss belohnt.“

Beim 17-jährigen Vorarlberger herrscht bereits große Vorfreude auf die EM: „Ich freue mich riesig auf die Endrunde in Aserbaidschan. Wir werden als Team in jedem Spiel alles geben, und natürlich wollen wir so weit wie möglich kommen.“

Die Stärken seines Team beschreibt der Mittelfeldspieler des SCR Altach wie folgt: „Wir haben einen enormen Teamgeist, alle verfolgen das gleiche Ziel und ziehen am selben Strang. Die Stimmung auf und neben dem Platz ist sehr gut, weil wir eine gute Mischung aus Spaß und der nötigen Ernsthaftigkeit haben.“

Auslosung U17-EM 2016:
Gruppe A: Aserbaidschan (Gastgeber), Portugal, Belgien, Schottland
Gruppe B: Ukraine, Deutschland, Österreich, Bosnien-Herzegowina
Gruppe C: Frankreich, Dänemark, England, Schweden
Gruppe D: Italien, Serbien, Niederlande, Spanien

ÖFB-Spielplan:
Österreich – Bosnien und Herzegowina: Do., 5. Mai, 12.00 Uhr MESZ, 8 km Stadion Baku
Ukraine – Österreich: So., 8. Mai, 12.00 Uhr MESZ, 8 km Stadion Baku
Deutschland – Österreich: Mi., 11. Mai, 17.15 Uhr MESZ, Dalga Arena Baku

Viertelfinals: 14./15. Mai (8km Stadium, Dalga Arena)
Halbfinals: 18. Mai (Baku Olympic Stadium)
Finale: 21. Mai (Baku Olympic Stadium)

Presseinfo: ÖFB

29.04.2016


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