
Am kommenden Wochenende startet die ÖFB Frauen Bundesliga in die Saison 2016/17. Erneut heißt der große Favorit SKN St Pölten. Auch nach dem zweiten Meistertitel en suite haben die Niederösterreicherinnen ihren Kader erneut verstärkt. Erster Gegner ist gleich zum Auftakt Vize-Meister und Champions-League-Teilnehmer SK Sturm Graz. Die Steirerinnen gelten gemeinsam mit Ex-Serienmeister NÖSV Neulengbach einmal mehr als schärfste Konkurrentinnen für den SKN. Der FC Bergheim feiert nach zweijähriger Abwesenheit sein Comeback im Oberhaus.
Champions-League-Teilnehmer Sturm und St. Pölten eröffnen neue Saison
Die ÖFB Frauen Bundesliga startet mit dem absoluten Spitzenspiel in die Spielzeit 2016/2017. Vizemeister SK Sturm Graz empfängt am Samstag Double-Gewinner SKN St. Pölten. Im Duell der beiden heimischen Champions-League-Vertreter ist St. Pölten klarer Favorit. Selbiges gilt auch im Hinblick auf den Meistertitel, der erneut nur über die „Wölfinnen“ führt. Der SKN verstärkte sich in der Sommerpause unter anderem mit Ex-Sturm-Spielerin Claudia Wasser, Isabella Kresche, Laura Krumböck und der Brasilianerin Rafaela di Mirada Travalao. Eine weitere Brasilianerin, nämlich Liese Brancao, tritt in die Fußstapfen von Ex-Coach Hannes Spilka und soll den Klub erneut zum Double-Gewinn verhelfen.
Außenseiter SK Sturm Graz steht nach der sensationellen Vizemeisterschaft inklusive Champions-League-Einzug vor einer schwierigen Saison. Ohne die abgewanderten Stammspielerinnen Natascha Celouch, Tina Charwat, Daniela Tasch und Claudia Wasser gilt es, die starken Leistungen aus der Vorsaison zu bestätigen. Der Kader wird mit Isabella Posch und Talenten aus den eigenen Reihen aufgefüllt. Sektionsleiter Mario Karner vertraut auf die Entwicklung der Mannschaft: „Wir haben in der Vorbereitung gesehen, dass die Spielerinnen viel dazu gelernt haben.“ Zum Auftakt werde sich seine Elf „mit aller Macht dagegenstemmen“, so Karner. Trainer Markus Hiden steht aus persönlichen Gründen diesmal nicht an der Seitenlinie.
NÖSV Neulengbach startet Angriff auf Rang zwei bei LUV Graz/DFC Leoben
Der NÖSV Neulengbach hat nach dem Ende der zwölf Jahre andauernden Meisterserie schneller als erwartet den Umbruch vollzogen. Dem erfahrenen, neuen Trainerteam mit Ex-St. Pölten-Trainerin Brigitte Entacher und Ex-Landhaus-Trainer Thomas Richter steht eine junge, talentierte Mannschaft zur Verfügung. Punktuelle Verstärkungen – unter anderem Laura Wienroither (Union Kleinmünchen) – erfolgten ebenfalls. Neulengbach will sich diesmal nicht mit Rang drei zufrieden geben. „Auch wenn die Entwicklung der Spielerinnen im Vordergrund steht, die Mannschaft hat die nötige Qualität, um Platz zwei anzuvisieren“, verdeutlicht Entacher. Zum Auftakt bei LUV Graz/DFC Leoben fehlen allerdings Stefanie Kremener, Melissa Schmid, Julia Hickelsberger, Nicole Konrath sowie die Neuzugänge Iliyana Bandeva und Anna Egretzberger.
Die Grazerinnen gehen als klare Außenseiter in die Begegnung mit dem ehemaligen Serienmeister. „Die Vorbereitung ist nicht vollends nach Wunsch verlaufen, wir hatten immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Das Zusammenspiel ist noch nicht perfekt, wir brauchen noch ein wenig Zeit“, erklärt Thomas Rupp, der das Traineramt von Boris Ljubic übernommen hat. Nach den Abgängen von nicht weniger als sechs Stammspielerinnen, darunter nahezu alle Legionärinnen, werden sich die Steirerinnen wohl in der unteren Tabellenhälfte wiederfinden. „Ich kann noch nicht sagen, wo wir stehen. Die Qualität ist da, aber das Spiel kommt zu früh. Neulengbach ist der Favorit“, so Rupp, der noch auf den Einsatz von Neuzugang Yvi Feric und Selina Mandl hofft.
Kleinmünchen fordert stark ersatzgeschwächte Innsbruckerinnen
Die Oberösterreicherinnen von Union Kleinmünchen entpuppten sich in der Vorsaison als die Überraschungsmannschaft. Über eine kompakte Defensive und mit äußerst effizienter Spielweise belegte die Elf von Coach Gerald Reindl Platz vier. Ein Kunststück, das schwer zu wiederholen sein wird, denn mit Carolin Größinger, Laura Wienroither und Nadine Wiener verließen drei Stammspielerinnen den Verein. „Wir konnten allerdings adäquat nachbesetzen, auch wenn die jungen Spielerinnen noch Zeit brauchen“, so Reindl, der unter anderem U19-EM-Teilnehmerin Sarah Lackner von Innsbruck nach Linz lotsen konnte. Vor Lackners Ex-Verein, auf den man am Samstag trifft, warnt der erfahrene Coach: „Gegen Wacker Innsbruck geht es gleich um wichtige Punkte. Kleinigkeiten werden entscheiden.“
Nach einer absoluten Seuchensaison mit vielen Verletzungen freuten sich die Tirolerinnen eigentlich auf die neue Spielzeit. Doch bereits in der Vorbereitung holte Trainer Zoran Tanaskovic und sein Team das Verletzungspech einmal mehr ein. Lisa Appel, Romina Suppersberger, Stefanie Kranebitter, Christine Wiedmayr und Melanie Fischer sind nur einige jener Spielerinnen, die erhebliche Teile der Herbst-Saison verpassen könnten. Tanaskovic übt sich dennoch in Optimismus: „Wenn dann alle an Board sind, haben wir eine schlagkräftige Mannschaft. Bis dorthin müssen wir allerdings zusehen, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben.“
SKV Altenmarkt empfängt USC Landhaus
Nachdem der SKV Altenmarkt in der Vorsaison lange auf die Champions-League-Ränge schielte, am Ende aber nur Rang fünf belegte, ist Trainer Andreas Radakovits mit Prognosen vorsichtig: „Ich sehe drei Mannschaften, die potenziell stärker sind. Ab Platz 4 ist alles offen.“ Auch aufgrund der Transfers geht der Trainer jedoch davon aus, dass „die Qualität, vor allem in der Offensive, zugenommen“ hat. Das Heimspiel gegen den USC Landhaus am Samstag bestreitet der SKV aber noch ersatzgeschwächt. Carina Melchior, Marlene Mach und Lenka Mravikova stehen nicht zur Verfügung.
Der USC Landhaus, Kooperations-Klub des FK Austria Wien, präsentierte in der Sommerpause mit Attila Sekerlioglu einen neuen Trainer. Der ehemalige Austria-Akteur blickt auf eine erfolgreiche Vorbereitung zurück: „Wir hatten gute Resultate und wollen den Schwung in die Meisterschaft mitnehmen.“ In das Auswärtsspiel mit dem SKV Altenmarkt geht sein Team zwar nicht als Favorit, Sekerlioglu gibt dennoch die Marschrichtung vor: „Wir fahren hin, um Punkte mitzunehmen. Vor den schweren Spielen gegen Sturm Graz und St. Pölten wäre ein Erfolg wichtig für das Selbstvertrauen.“
Aufsteiger FC Bergheim fordert FC Südburgenland
Die Salzburgerinnen vom FC Bergheim haben zwei Jahre nach dem Abstieg die Rückkehr in die ÖFB Frauen Bundesliga geschafft. Wenige Wochen nach dem Sieg in der Relegation gegen den ASK Erlaa wartet mit dem FC Südburgenland bereits das erste richtungsweisende Spiel auf dem Weg zum Klassenerhalt. Trainer Josef Bauer muss nach einer gelungenen Vorbereitung allerdings auf zahlreiche Stammspielerinnen (unter anderem Anna-Sabrina Hengstl, Maaike Rheinfrank, Isabella Grössinger) verzichten. „Auch wenn wir eine lange Liste an Ausfällen zu beklagen haben, Südburgenland ist in unserer Reichweite“, so Bauer.
Der FC Südburgenland steht vor der schwersten Saison seit Jahren. Im Vorjahr platzierte sich die Elf um Kapitänin Susanna Koch nur auf dem neunten Rang. Nach dem Abgang vieler Stammkräfte, darunter die ungarischen Teamspielerinnen Alexandra Totz und Szabina Talosi, lautet das einzige Ziel der Burgenländerinnen „Klassenerhalt“. Als einer der Hauptkonkurrentinnen könnten diesbezüglich die Salzburgerinnen gelten. Koch erwartet „einen topmotivierten Aufsteiger“. Die Kapitänin ist nach dem letzten Testspiel aber zuversichtlich. Die Neuzugänge Natasa Trajcevska und Astrid Podiwinsky stehen nicht zur Verfügung. Die von LUV Graz/DFC Leoben gekommene Jasmin Pistotnik könnte ihr Debut geben.
ÖFB Frauen Bundesliga, 1. Runde
Samstag, 20. August
14:00 Uhr SK Sturm Graz : SKN St. Pölten
14:00 Uhr LUV Graz/DFC Leoben : NÖSV Neulengbach
14:30 Uhr Union Kleinmünchen : FC Wacker Innsbruck
17:30 Uhr SKV Altenmarkt : USC Landhaus
Sonntag, 21. August
14:00 Uhr FC Bergheim : FC Südburgenland
Medieninfo ÖFB
19.08.2016