Thorsten Fink, Austria Wien, Raphael Holzahuser

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Zu Gast bei „Talk & Tore – Die Tipico Fußballdebatte“ waren am Sonntag Austria-Trainer Thorsten Fink, Ried-Coach Christian Benbennek und Sky-Experte Andreas Herzog. Hier einige Aussagen des von Gerfried Pröll moderierten Live-Talks.

Thorsten Fink:

über den Leipziger Erfolgslauf: Sie haben einen österreichischen Trainer, also von daher…(lacht) Er macht hervorragende Arbeit. Das passt auch mit Ralf Rangnick und ihm sehr gut zusammen. Man sieht, dass sie sich verstehen. Es ist eine tolle Philosophie, die Red Bull hat. Es werden überall Trainer ausgebildet, die nach oben kommen. Man sieht, dass die Mannschaften überall gleich spielen. So muss das sein in einem Topverein.

hofft auf eine Vertragsverlängerung von Alexander Grünwald: Ich kann ihm nur sagen, wie schön es bei uns ist, dass er Kapitän bei uns ist und auch europäisch spielen kann. Das ist eine tolle Sache. Wir können ihm finanziell nur bis zu einem gewissen Punkt etwas geben. Er muss für sich entscheiden, was für ihn das Beste ist. Sein Vertrag läuft aus, er sitzt am längeren Hebel. Aber er muss wissen, dass er hier sehr willkommen ist und einer meiner Führungsspieler ist.

über die Spielphilosophie der Wiener Austria: Man muss aus dem Konter heraus spielen können, aber auch das Spiel machen können. Wir haben diese Saison schon bewiesen, dass wir aus dem Konter gut spielen, aber auch im Ballbesitz. Meiner Meinung nach, wenn ich oben mitspielen will, muss ich Ballbesitzfußball spielen. Das ist meine Art, Fußball zu spielen. Die Ersten und Zweiten, international betrachtet, haben immer mehr Ballbesitz als die anderen. Ich habe auch die Mannschaft dazu in Österreich.

über die Rolle von Raphael Holzhauser im Spiel der Austria: Es gab Kritik, dass er zu tief gespielt hat. Die weiten Bälle sind überragend. Er schlägt die Dinger genau auf die Brust wie früher Franz Beckenbauer. Wir haben die Kritik angenommen, fanden das sehr interessant, haben etwas verändert und jetzt spielen wir noch besser. Er spielt nun höher.

über die Entwicklung von Richard Windbichler: Er ist menschlich top und ein Vorbild für alle anderen. Ich glaube, dass man in Zukunft noch mehr aus ihm herausholen kann. Auch er muss sich erst damit zurecht finden, dass man hier das Spiel machen muss, dass man sich nicht nur hinten reinstellen kann. Mittlerweile hat er einen Riesenschritt gemacht und ich bin sehr froh, ihn zu haben.

Christian Benbennek:

über „reagieren“ statt „agieren“: Jeder muss schauen, wie er aus seinen Mitteln das Beste herausholt, welche Stärken er aus seiner Mannschaft rausholt und Punkte sammelt. Ich kann auch meine Jungs aufbauen, spiele 3-4-3 und sage, wir spielen heute wie Barcelona und jetzt gehts los. Dann haut uns die Austria richtig den Arsch voll. Dann bekommen wir fünf, sechs Stück von ihnen. Das funktioniert nicht.

möchte „ungeschriebene Gesetze“ in Ried unbedingt ändern: Zum Beispiel hat der Verein noch nie bei Rapid gewonnen. Das ging schon eine Woche davor los. Dort verlieren wir immer, dort müssen wir nicht hinfahren. Wir sind auswärtsschwach, dann bleibt das auch die nächsten zwanzig Jahre so. Es gibt ein paar Dinge, die will man verändern und wir haben auch die Qualität, das zu tun. Wir haben im mentalen Bereich noch Luft nach oben. Wir wissen, dass es für Ried nie ohne harte Arbeit geht. Mit einem kleinen Budget musst du immer besser und härter arbeiten als der Rest. Man ist aber auch zwanzig Jahre da oben dabei als kleiner Verein und das kann einen auch selbstbewusst machen.

über Respekt der Spieler und deutsche Tugenden: Die Spieler sagen flachsend, Pünktlichkeit und Disziplin habt ihr doch erfunden. Mir fällt es nicht auf, weil ich so bin. Ich bin schon länger Trainer und habe meine Abläufe. Dass das etwas besonderes ist, war mir gar nicht bewusst. Wie das mit dem Respekt zustande kommt, ich glaube, das ist die tägliche Trainingsarbeit. Wenn die Spieler merken, das ist ein Trainer, der keine Ahnung hat, dann bekommst du keinen Respekt.

Sky-Experte Andreas Herzog:

über den Tumult nach dem Elfmeter-Tor von Rapid: Klar, dass Torhüter Walke verzögern will. Aber dass dann so eine Rudelbildung rauskommt mit zwei unnötigen roten Karten, das sollte eigentlich nicht passieren. Im Endeffekt hat niemand was davon. Dass es so eskaliert, das ist übertrieben.

über Leipzig als Tabellenführer der deutschen Bundesliga: Dass sie unter den ersten drei Mannschaften mitspielen, ist schon überraschend. Ich glaube, beim letzten Spiel gegen Leverkusen waren fünf Spieler von Red Bull Salzburg dabei. Es ist wirklich so, dass die Spieler von Österreich nach Deutschland kommen und sich extrem schnell anpassen können und auch dort erfolgreich sein können. Daran sieht man, dass die Philosophie, die Ralf Rangnick bei Red Bull eingeführt hat, sehr durchdacht ist.

wurde von Rapid nicht als möglicher Nachfolger von Büskens kontaktiert: Ich war jetzt zwei Wochen in Amerika drüben und es ist alles sehr schnell bei Rapid gegangen. […] Mann kann eh immer nur das Beste daraus machen und warten und an sich arbeiten. Wenn der Zeitpunkt kommen sollte, dann kommt er. Aber ich erzwinge oder erhoffe mir nichts mehr.

Wiederholungstermine der aktuellen Sendung auf Sky Sport Austria HD:
Montag, 21. November, 7.00 Uhr und 15.30 Uhr
Dienstag, 22. November, 9.00 Uhr
Mittwoch, 23. November, 17.45 Uhr

Medieninfo Sky Sport Austria

21.11.2016