
Die SV Ried verliert mit 1:2 (1:0) gegen den SKN St. Pölten. Alle Stimmen zur Partie bei Sky Sport Austria HD.
SV Ried – SKN St. Pölten 1:2 (1:0)
Schiedsrichter: Andreas Kolleger
Thomas Reifeltshammer (SV Ried):
…über das Spiel: „In der ersten Halbzeit waren wir überlegen, hatten mehr Chancen und sind 1:0 in Führung gegangen. Dann bekommen wir durch einen Standard das 1:1, das kann immer passieren, aber dann haben wir aufgehört Fußball zu spielen und die Zweikämpfe anzunehmen, da hat St. Pölten uns den Schneid abgekauft und hinten raus das Tor noch gemacht. Nach dem 1:1 hat St. Pölten eine breite Brust gekriegt, wir sind nervös geworden und so ist das dann im Fußball, das Momentum war dann auf der Seite von St. Pölten. Wir hatten trotzdem noch die Chance, machen sie nicht und hinten raus kriegen wir dann das Tor.“
…über die Tabellensituation: „Mit einem Sieg hätten wir uns weit absetzen können von hinten und mal nach vorne schauen können, so bleiben wir jetzt auf dem Fleck und das ist mühsam.“
Christian Benbennek (Trainer SV Ried):
…über das Spiel: „Wir waren in der ersten Halbzeit nach der Anfangsphase ganz gut im Spiel, haben auch gute Chancen herausgespielt, aber auch da hat schon der Killerinstinkt vor dem Tor gefehlt. Wir gehen dann in Führung, nicht unverdient, und ich wollte, dass die Mannschaft so damit umgeht, dass es 0:0 steht. Wir bekommen das 1:1 nach einem Standard, völlig unnötig zu diesem Zeitpunkt. Dann passiert etwas, was wir so nicht akzeptieren können, wenn dir als Heimmannschaft plötzlich das Herz und die Leidenschaft fehlen und St. Pölten einem das vormacht im eigenen Stadion, dann ist das überhaupt nicht gut. Wir haben es heute vermissen lassen uns zu wehren, uns nicht damit zu beschäftigen, dass es jetzt 1:1 steht. Es war dann mitunter vogelwild, was dann passiert ist und überhaupt nicht das, was die Mannschaft kann. Von daher sind wir heute nicht nur unzufrieden, sondern auch zurecht sauer.“
…über die Leistung von Ademi: „Die Quote ist jetzt nicht gut, er hatte im Hinspiel gegen St. Pölten seinen ersten Auftritt und auch gleich getroffen, seitdem nicht mehr. Er hatte heute eine tolle Chance, die war sehr klar. Wir brauchen noch mehr die Mentalität, dass die Offensiven dafür zuständig sind mit aller Macht dieses Tor zu erzielen, mitunter auch mal zu erzwingen. Das geht uns zurzeit ab.“
Stefan Reiter (Manager SV Ried):
…über den Modus der Ligareform: „Hier gibt es noch einige Modelle, aber es ist ganz sicher, dass es einen Grunddurchgang geben wird, eine erste Phase mit 22 Runden und dann gibt es eine zweite Phase, die geteilt wird in zwei Mal sechs Mannschaften mit zehn Runden. Es gibt sicher noch einiges zu klären, es ist ganz wichtig, dass es auch in der zweiten Phase viel Spannung gibt in beiden Gruppen und da gibt es einige interessante, vielleicht auch revolutionäre Methoden. Aber wir brauchen etwas Neues, wir müssen die Spannung von der ersten bis zur letzten Runde hochhalten und vielleicht auch darüber hinaus noch mit einigen Spielen, damit das Thema Bundesligafußball das ganze Jahr über attraktiv ist.“
…über die Möglichkeit für den Sieger der unteren Gruppe in den Europacup zu kommen: „Das wirkt nur auf den ersten Blick kurios. Natürlich wird es ihnen nicht leichtgemacht, wenn so eine Möglichkeit kommt. Da gibt es verschiedenste Überlegungen, aber so weit sind wir noch nicht. Wir haben jetzt noch ein Meeting vor dem 9. Dezember, ich denke da werden wir den nächsten Schritt setzen können, damit wir uns am 9. Dezember alle für eine ordentliche Lösung entscheiden können.“
Daniel Petrovic (SKN St. Pölten):
…über das Spiel: „Die erste Halbzeit haben wir komplett verschlafen, da weiß ich nicht was mit uns los war. Aber dann hat uns der Trainer in der Kabine richtig zusammengeschissen, motiviert und die zweite Halbzeit war komplett anders, viel besser. Wenn wir so spielen, dann können wir gegen jeden gewinnen.“
…über die Leistungen unter Fallmann: „Der Verein hat das so entschieden mit dem Trainerwechsel, wir versuchen das umzusetzen, was er uns anschafft und das klappt ganz gut.“
Jochen Fallmann (Trainer SKN St. Pölten):
…über seine Situation: „Ich habe von Vereinsseite das Vertrauen bis zum Winter bekommen, ich werde 24 Stunden am Tag für den SKN St. Pölten arbeiten, es geht jetzt nicht um mich, sondern um den Verein. Alles andere wird man dann in der Winterpause besprechen und dann auch verkünden.“
…über das Spiel: „Ich war in der Pause froh, dass wir das Gegentor bekommen haben, weil es absolut verdient war und wenn ich der Mannschaft bei 0:0 erkläre, dass die erste Halbzeit nicht in Ordnung war, dann hätten sie es mir wahrscheinlich nicht geglaubt. So konnten wir einige Dinge ansprechen, aber hauptsächlich an die Ehre appellieren, dass das mit Abstand die schlechteste Halbzeit war, seit ich hier Trainer bin. Die Jungs haben das dann in der zweiten Halbzeit gut umgesetzt, mit dem Ausgleich waren wir die bessere Mannschaft.“
…über das erneute Standardgegentor: „Wir haben das wirklich sehr oft diese Woche trainiert und uns sehr viel Zeit genommen dafür. Wir haben einen Spieler in der Manndeckung gehabt, das war Reifeltshammer. Ohne Worte.“
Walter Kogler (Sky Experte):
…über die Trainersuche in St. Pölten: „Jochen Fallmann hat bis jetzt gezeigt, dass er in der Lage ist diese Mannschaft zu führen und mit ihr erfolgreich zu sein, natürlich sehen sie sich auch nach Alternativen um. Sie brauchen einen Trainer, der die Mannschaft erreicht, der ein Konzept hat, das er der Mannschaft vermitteln kann. Und ihm muss bewusst sein, dass es heuer nur darum geht in der Liga zu bleiben, es ist nicht selbstverständlich, dass man jede Woche positive Erfahrungen aus den Spielen mitnimmt. Aber man muss immer darauf fokussiert sein, dass es nur wichtig ist die Liga zu halten.“
…über das Spiel: „Ried hätte in der ersten Halbzeit die Möglichkeit gehabt mehr Tore zu schießen, mit nur einem Tor Vorsprung war für St. Pölten die Möglichkeit da das Spiel in der zweiten Hälfte zu drehen und das haben sie auch beeindruckend gemacht. Sie haben mehr Räume bekommen und die letztendlich auch verdient ausgenutzt.“
…über das 1:1: „Ried war auch in den ersten Minuten der zweiten Hälfte nicht schlecht, aber durch diese eine Situation, mit Mitschuld von Gebauer, ist das Spiel in die andere Richtung gekippt. Ab diesem Zeitpunkt war St. Pölten die viel bessere, aktivere Mannschaft, Ried war verunsichert und letztendlich war es aufgrund der zweiten Hälfte auch nicht unverdient, dass St. Pölten gewonnen hat.“
…über Ried: „Am Anfang der Saison hatten sie riesige Probleme, dann haben sie sich stabilisiert und waren über lange Zeit sehr solide unterwegs, deshalb standen sie auch in der Tabelle relativ komfortabel. Aber sie haben auch heute, obwohl sie die bessere Mannschaft waren, nach einem Gegentor die Ordnung verloren, das Selbstvertrauen, die Struktur und nach vorne hin die Kaltblütigkeit, das macht Ried zu schaffen. Man bekommt ein Tor, aber dann darf man in der Defensive auch nicht so die Räume öffnen, wie sie es getan haben. Dann hat man St. Pölten eingeladen Tore zu schießen und deswegen hat man auch dieses Spiel verloren.“
Alfred Tatar (Sky Experte):
…über den Einfluss von Schinkels in St. Pölten: „Er ist eine Figur, an der im Moment in St. Pölten kein Weg vorbei geht. Wenn sogar Karl Daxbacher ins Gras beißen musste, der eine Ikone war nach dem Aufstieg, dann ist es ganz klar, dass man an Frenkie Schinkels dort nicht vorbeikommt. Ich denke er wird den Trainer seines Vertrauens installieren, den hat er mit Fallmann eigentlich auch schon gefunden. Ich kann es mir also durchaus vorstellen, dass Jochen Fallmann das im Winter auch weiter in der Hand haben wird.“
…über das Spiel: „Ried hat in der ersten Hälfte dominiert, St. Pölten war nirgends. Dann kommt der Halbzeitpfiff, die Teams kommen aus den Kabinen und es ist genau umgekehrt. Die eine interessante Sache ist, was auf Seiten der St. Pöltner passiert ist in diesen 15 Minuten, aber was ist passiert auf Seiten der Rieder? Da muss ja auch was passiert sein, dass man die zweite Hälfte so hinunterleert und am Ende mit leeren Händen dasteht. Diese nichtkämpferische Hälfte war schon enorm negativ.“
…über die letzten Leistungen von St. Pölten: „Das ist ein Aufflackern im positiven Sinn, man muss allerdings das Feuer noch mit ein bisschen Holz füttern, damit es nicht erlischt. Es gibt noch ein paar Spiele im Herbst, sie brauchen auch die Wärme eines guten Feuers, damit sie sich von den Abstiegsrängen weit entfernen. Ich hoffe Fallmann hat einen Wald, in dem er jetzt ein paar Mal ernten geht.“
Medieninfo Sky Sport Austria
26.11.2016