Andreas Prommegger hat am Sonntag mit einem Triumph im ÖSV-Finalduell gegen Sebastian Kislinger die Olympia-Generalprobe im Parallelriesentorlauf für die Winterspiele 2018 im Bokwang Phoenix Park (KOR) gewonnen! Nach dramatischem Rennverlauf durfte der 36-jährige Salzburger über seinen 14. Weltcupsieg jubeln.
Die Qualifikation meisterte Prommegger trotz zweier guter Läufe gerade noch als 16. Vor dem im Re-Run-Format ausgetragenen Finale stieg er auf ein härteres Board um, mit dem er sich dann prompt in der Auftaktrunde in einer wahren Nervenschlacht gegen den Weltcupführenden Radoslav Yankov durchsetzte. Yankow gewann den ersten Lauf mit 0,19 Sekunden Vorsprung, im zweiten Run machte Prommegger exakt diesen Rückstand wieder wett und stieg bei Zeitgleichheit laut Regulativ als schnellerer Fahrer des Rücklaufs in die nächste Runde auf.
Nach Siegen über den Russen Dmitry Sarsembaev im Viertelfinale und den Schweizer Dario Caviezel im Halbfinale hielt Prommegger in der Entscheidung auch Kislinger in Schach. Der Erfolg von Prommegger ist auch deshalb so bemerkenswert, da er nach den Rennen in der Vorwoche in Bansko (BUL) wegen einer Blessur des rechten
Knies sogar über einen Startverzicht in Südkorea nachgedacht hatte. Erst am Vorabend der Abreise entschied sich der Routinier dazu, den Trip nach Asien mitzumachen.
Auch hinter dem ersten Weltcup-Podestplatz von Sebastian Kislinger verbirgt sich eine besondere Geschichte. Der Steirer tüftelte lange an seinem Schuhmaterial herum, ehe er in Bansko alte Boots des ehemaligen ÖSV-Fahrers Toni Unterkofler ausprobierte, der nun dem Betreuerstab des heimischen Parallelteams angehört. Mit dem gut zehn Jahre alten „Schuhwerk“ kam Kislinger auf Anhieb gut zurecht und raste nun damit sogar zu seinem besten Weltcupresultat. Ein wichtiges Erfolgserlebnis gab es auch für Lukas Mathies, der nach erstmaliger Finalqualifikation in dieser Saison das Viertelfinale erreichte und in der Endabrechnung Achter wurde. Benjamin Karl landete nach einer knappen Auftaktniederlage gegen US-Boy Aaron Muss auf Rang 13.
Die ÖSV-Damen konnten heute nicht um die Vergabe der Stockerlplätze eingreifen. Als beste Österreicherin wurde die regierende PGS-Weltmeisterin Claudia Riegler unmittelbar vor ihren Teamkolleginnen Ina Meschik und Julia Dujmovits Neunte. Den Sieg holte sich die Russin Alena Zavarzina vor den beiden Schweizerinnen Patrizia Kummer und Julie Zogg.
*** Stimmen: ***
Andreas Prommegger (Sieger): „Das war ein brutaler Tag, in dem ich wieder einmal durch ein Wechselbad der Gefühle gegangen bin. Nach der Qualifikation habe ich extrem zu grübeln begonnen, weil ich zwei gute Läufe gefahren bin, aber trotzdem nur 16. geworden bin. Danach bin ich auf ein härteres Board umgestiegen, und diese Entscheidung war goldrichtig. Ich habe mich von Lauf zu Lauf gesteigert, habe keine Fehler gemacht und mich auch körperlich topfit
gefühlt. Ich habe wegen meiner Probleme im rechten Knie nach Bansko überlegt, eine kurze Pause einzulegen. Umso glücklicher bin ich jetzt, dass ich hierhergekommen bin.“
Sebastian Kislinger (2.): „Bis auf den Rücklauf im großen Finale war das heute ein perfekter Tag für mich. Endlich hat die harte Arbeit der vergangenen Wochen und Monate Früchte getragen. Ich möchte mich bei unseren Trainern bedanken, die mich super eingestellt und immer wieder aufs Neue gepusht haben. Und ein besonderer Dank geht an Toni Unterkofler. Seit ich mit seinen alten Schuhen fahre, läuft es bei mir.“
Lukas Mathies (8.): „Nach den vielen Rückschlägen in dieser Saison tut dieser achte Platz richtig gut. Im Finale sind mir zwar keine ganz sauberen Läufe gelungen, trotzdem habe ich das Achtelfinale überstanden. So ein Erfolgserlebnis habe ich dringend gebraucht.“
Medieninfo: ÖSV
12.02.2017