Am Mittwoch stand das Rückspiel in der Play-off Phase der Champions League-Qualifikation Red Bull Salzburg vs. Roter Stern Belgrad auf dem Programm. Die Bullen gaben innerhalb von 77 Sekunden eine zwei-Tore-Führung aus der Hand und kommen über ein 2:2-Unentschieden nicht hinaus. Der österreichische Serienmeister scheitert auch zum elften Mal in der Quali für die Königsklasse des europäischen Vereinsfußballs.
Wie erwartet übernahm Red Bull Salzburg von der ersten Sekunde des Spiels an das Kommando. Die Bullen erarbeiten sich rasch ein Übergewicht an Spielanteile und Torchancen. Daka (10., 19.) und Dabbur (27.) fanden in der ersten halben Stunde glasklaren Torchancen vor. Nach 30 Minuten feuerte die Bullen zehn Torschüsse ab. Zum Vergleich die Gäste brachten es auf drei Abschlüsse. Diese blieben jedoch ungefährlich. Roter Stern Belgrad stand tief in der eigenen Hälfte und lauerte Konterangriffe. Diese kamen jedoch über den Status „im Ansatz gefällig“ nicht hinaus. Red Bull Salzburg zog zwar in der Folge praktisch ein Powerplay auf und schnürte die Gäste aus Serbien am eigenen Strafraum ein. In der 45. Minute gelang den Bullen der längst verdiente Führungstreffer. Eine Flanke von Ulmer verwandelte Dabbur technisch hochwertig zum 1:0-Pausenstand (45.).
Nach dem Seitenwechsel änderte sich nichts am Spielgeschehen. Red Bull Salzburg drückte weiter auf das Tempo und wurde in der 48. Minute für diese Spielanlage belohnt. Nach einem Foulspiel am durchbrechenden Wolf entscheidet Schiedsrichter Cakir berechtigt auf Elfmeter. Torjäger Dabbur behält die Nerven und verwandelt den Penalty zum 2:0. Vier Minuten später wurden erstmals auch die Gäste vor dem Tor der Bullen vorstellig. Der eingewechselte Pavkov setzte einen Ball aus spitzem Winkel knapp über das Tor. Diese Aktion war der Weckruf für die Gäste. Von nun an agierte Roter Stern Belgrad deutlich offensiver. Torgefahr strahlten die Gäste jedoch kaum aus. In der 62. Minute gab es in der Red Bull-Arena hektisch. Nach einer Kopfballrettungsaktion von Pongracic trifft der Red Bull Salzburg-Verteidiger Pavlovic unglücklich. Krsticic mimt den Racheengel. Schiedsrichter Cakir zeigt beiden die gelbe Karte. Diese Szene war ein Bruch im Spiel von Red Bull Salzburg. Die Bullen waren einige Minuten völlig von der Rolle. Dieser Umstand wurde durch zwei Gegentore innerhalb von 77 Sekunden bestraft. Ben schnürte einen Doppelpack (65., 66.) und stelltes den bisherigen Spielverlauf völlig auf den Kopf. Red Bull Salzburg gab ein Spiel aus der Hand welches eigentlich bereits gefühlt gelaufen war. Die Gastgeber benötigten einige Minuten um wieder auf Touren zu kommen. Ein Freistoß des eingewechselten Yabo sorgten zum ersten Mal für ein sportliches Ausrufezeichen (79.). Die nächste Möglichkeit für die Gastgeber datierte dann bereits aus der 87. Minute als Haidara den Ball per Kopf am Tor vorbei setzte. In der Nachspielzeit hatte Red Bull Salzburg noch zwei ausgezeichnete Möglichkeiten auf den dritten Treffer und somit die Gruppenphase der Champions League. Dabbur (93.) und Ramalho per Kopf (94.) hätten für das 3:2 sorgen können, wohl eher müssen. Am Ende blieb es beim 2:2-Unentschieden.
Der „Champions League-Fluch“ hat bei Red Bull Salzburg am Ende erneut zugeschlagen. Die Bullen schaffen es auch im elften Versuch nicht in die Champions League-Gruppenphase einzuziehen. 77 Sekunden kollektiver Tiefschlaf und einige nicht genutzten Torchancen sorgten am Ende für den Unterschied. Roter Stern Belgrad steht in der Gruppenphase der Champions League und weiß nicht „wie und warum“. Für Red Bull Salzburg gibt es als „Trostpflaster“ die Gruppenphase der Europa League.
Red Bull Salzburg vs. Roter Stern Belgrad 2:2 (2:0)
Wals-Siezenheim, 26.500 Zuschauer (ausverkauft), SR Cakir (TUR)
Tore: Dabbur (45., 48./Elfmeter) bzw. Ben (65., 66.)
Red Bull Salzburg: Stankovic – Lainer, Ramalho, Pongracic, Ulmer – Haidara, Samassekou, H. Wolf, X. Schlager (83./Prevljak) – Daka (69./Yabo), Dabbur
Roter Stern Belgrad: Borjan – Stojkovic, Savic, Degenek, Rodic – Krsticic, Jovicic – Simic (37./Jovancic), Ben Nabouhane, Radonjic (81./Gobeljic)- Milic (49./Pavkov)
30.08.2018