Vienna Capitals, Graz99ers, #VICG99

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In der 5. Runde der Pick Round in der Erste Bank Eishockey Liga stand am Sonntag der Schlager Vienna Capitals vs. Graz99ers auf dem Programm. Die Gastgeber feiern dabei einen deutlichen 8:3-Heimsieg und sind der neue Tabellenführer. Die 4.250 Zuschauer bekamen bis zur 22. Minute ein ausgeglichenes, danach aber ein einseitiges Spiel zu sehen.

Das Spiel begann für die Gäste ideal. Nach nur wenigen Sekunden musste Caps-Verteidiger Fischer in die Kühlbox. Das erste Powerplay des Spiels nutzten die Gäste zum Führungstreffer. Einen Schuss von Yellow-Horn kann Caps-Goalie Starkbaum kurz abwehren. Caito steht goldrichtig und staubt zum 0:1-Führungstreffer ab. In der Folge wankten die Vienna Capitals. Die Graz99ers waren in zwei, drei Situationen dem zweiten Treffer gefühlt sehr nahe. Mit der ersten gelungenen Offensivaktion gelang den Vienna Capitals der Ausgleichstreffer. Wukovits zieht zum Tor. Jakobsson kollidiert mit dem eigenen Goalie und so hat der aufgerückte Verteidiger Wall keine Mühe den Puck zum 1:1-Ausgleichstreffer einzunetzen. 120 Sekunden später hätten die Gastgeber in Unterzahl beinahe den Führungstreffer erzielt. Vause verzog bei einem Konterangriff seinen Schuss knapp. In der Folge entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel. Nickligkeiten hüben wie drüben brachen den Spielfluss ins Stocken. Die Vienna Capitals hatten gefühlt die besseren Spielanteile. Ein Gastgeschenk solle am Ende aber für die Pausenführung der Graz99ers sorgen. Tessier kann die Scheibe klären, tut es aber nicht. Hamilton kommt in aussichtsreicher Position an den Puck und hämmert die Scheibe zum 1:2-Pausenstand nach 20 Minuten in die Maschen.

Das zweite Drittel begann mit einem Powerplay für die Vienna Capitals. Dieses plätscherte relativ ereignislos vor sich hin. Wenige Sekunden nachdem die Graz99ers wieder komplett waren gelang den Vienna Capitals der Ausgleichstreffer. Einen Querpass von Schneider drückte DeSousa zum 2:2 in die Maschen (23.). In der Folge hatten die Vienna Capitals die besseren Spielanteile. Die Wiener attackierten früh und ließen die Gäste kaum zur Geltung kommen. Dieser Aufwand wurde in der 28. Minute mit dem erstmaligen Führungstreffer belohnt. Nach einem zwei gegen eins-Konterangriff geht die Scheibe zunächst am Tor vorbei. Tessier setzt und bringt die Scheibe zurück in die Gefahrenzone. Erneut steht der aufgerückte Verteidiger Wall goldrichtig und erzielte das 3:2. Der Knoten war nun gelöst und die Vienna Capitals spielten sich einen wahren Spielrausch. Die nächste, nicht gut ausgespielte, Kontersituation sollte für das 4:2 sorgen. Drei Wiener bekommen es mit einem Graz-Verteidiger zu tun. Einen schlechten Querpass können die Steirer trotzdem nicht kören. Dorion setzt nach und am Ende drückt Schneider die Scheibe über die Linie. Etwas mehr als zwei Minuten später legten die Vienna Capitals den fünften Treffer nach. Wall zieht knapp nach der blauen Linie wuchtig ab. Seinen harten, aber relativ zentral auf den Goalie ausfallenden, Schuss zischt zum 5:2 in die Maschen. Der Torhunger der Gastgeber war noch nicht gestillt. In der 38. Minute legten die Vienna Capitals den sechsten Treffer nach. Nach einem Schuss von DeSousa erzielt Scheider im zweiten Versuch das 6:2. Waren es 20 Glanzminuten der Gastgeber oder unterlief den Gästen inferiores Mitteldrittel? Die Wahrheit liegt wie so häufig im Leben in der sprichwörtlichen Mitte.

Zu Beginn des letzten Drittels gab es einen Goalie-Wechsel bei den Graz99ers. Rönning ersetzte den nicht immer sattelfest agierenden Rahm. Am Spiel änderte sich im letzten Drittel wenig. In einem nun von beiden Seiten intensiv geführten spiel waren die Vienna Capitals die gefährlichere Mannschaft. Die Wiener vernachlässigten jedoch die Defensivarbeit nicht. So kamen die Grazer zu keinen erwähnenswerten Offensivaktionen. Im Gegenteil! Gefühlt waren die Wiener in den ersten Minuten des Abschnitts. Romig (50.), Wukovits (51.) bzw. Grafenthin (49.) waren dem neunten Treffer gefühlt am nächsten. Tore bekamen die 4.250 Zuschauer in der Schlussphase des Spiels noch zu sehen. Zunächst verkürzte Loney in der 53. Minute in Überzahl auf 6:3. Die Hoffnungen auf ein Comeback der Graz99ers auf ein mögliches Comeback dauerten nur 24 Sekunden. Dann stellte Wukovits den „alten 4 Tore-Vorsprung“ wieder her. Der Schlusspunkt setzte Mullen. Mit einem, nicht unhaltbaren, Hammer in der 58. Minute sorgte er für den 8:3-Endstand.

Am Ende feiern die Vienna Capitals auch in dieser Höhe einen völlig verdienen Sieg. Die Zuschauer bekamen zwei unterschiedliche Phasen des Spiels zu sehen. Bis zur 23. Minute waren beide Mannschaften praktisch auf Augenhöhe. Nach dem 2:2 dominierten die Wiener dem Gegner nach Belieben und hätten am Ende durchaus noch deutlicher gewinnen können. Mangelnder Nachdruck und auch etliche Ungenauigkeiten verhinderten am Ende einen noch deutlicheren Sieg der Gastgeber. Die Graz99ers müssen sich den berechtigten Vorwurf gefallen lassen, dass sich nach dem Ausgleichstreffer aus unerklärbaren Gründen völlig in die Einzelteile zerbrachen.

Vienna Capitals vs. Graz99ers 8:3 (1:2, 5:0, 2:1)
Erste Bank Arena, 4.250 Zuschauer, SR Piragic/Trilar

Tore: Wall (5., 28., 32.), DeSousa (23.), Scheider (30., 38.), Wukovits (53.), Mullen (58.) bzw. Caito (2./PP), Hamilton (20.), Loney (53./PP)

Strafminuten: 10 bzw. 8

24.02.2019