Rapid Wien, Red Bull Salzburg, #SCRRBS, Allianz Stadion

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In der 7. Runde der Tipico Bundesliga stand am Sonntag das Duell Rapid Wien vs. Red Bull Salzburg auf dem Programm. Im Gipfeltreffen des rot-weiß-roten Fußballs gab es am Ende keinen Sieger! Nach einem sehr intensiven und in Wahrheit höchst aufschlussreichen Spiel teilen sich die Teams mit einem 1:1-Unentschieden die Punkte.

Das Spiel begann wie allgemein erwartet. Red Bull Salzburg hatte ein optisches Übergewicht und fand eine Szoboszlai-Vorgabe auf Koita, die vom sehr aufmerksamen Torhüter Gartler entschärft wurde (5.), sowie nach einem Kapitalen Bock von Barac (6.) die ersten Möglichkeiten vor. Die Hütteldorfer benötigten einige Minuten um ins Spiel zu kommen und fanden in der elften Minute ebenfalls eine Halbchance vor. Ein Schuss von Knasmüllner war am Ende keine echte Prüfung für ÖFB-Teamtorhüter Stankovic. Generell kann man über die Startphase des Spiels sagen, dass beide Teams äußerst intensiv und bemüht zu Werke gingen, die letzte Genauigkeit war auf beiden Seiten allerdings nicht vorhanden. In der 19. Minute hätten die Gastgeber mit etwas mehr Präzision in Führung gehen können. Nach einer schnellen Umschaltesituation legt Kitagawa den Ball für Arase auf. Der verzieht die Kugel in ausgezeichneter Position am Ende deutlich! Diese Aktion war scheinbar ein „Weckruf“ für die Gäste. Die Bullen legten in den folgenden Minuten einen sprichwörtlichen Gang zu und fanden durch Berisha (23.) und einen Berisha Querpass, nach schöner Kombination über mehreren Stationen, den Koita knapp verpasst, die nächsten Halbchancen vor (25.). Mit etwas mehr Präzision wäre auch hier „mehr möglich gewesen“. In der 29. Minute gingen die Gäste schlussendlich in Führung. Nach einem langen Diagonalpass von Vallci zeigt Szoboszlai seine Sonderklasse. Der Ungar behält den Überblick und bedient im Rückraum der Verteidigung Koita mustergültig. Der Stürmer zeigt keine Nerven und netzt zum 0:1-Führungstreffer ein. Nach dem Führungstreffer waren die „Bullen“ dem zweiten Treffer in zwei Situationen deutlich näher. Berisha in der 35. Minute sowie in der Nachspielzeit hätte für das 0:2 sorgen können. In letztgenannter Aktion reklamierten die Bullen einen Elfmeter. Schiedsrichter Drachta war allerdings anderer Meinung und lag hier definitiv richtig. Pausenstand 0:1 – Aufgrund der gezeigten Leistung der beiden Teams ging dieses Resultat am Ende auch so in Ordnung.

Das Spiel begann für die Gastgeber nach dem Seitenwechsel mit einem negativen Knalleffekt! Nach einem unglücklichen Zweikampf mit Junuzovic musste Rapid-Kapitän Ljubicic vom Spielfeld getragen werden. An seiner Stelle kam Schuster ins Spiel. Rein sportlich betrachtet hätten die Gäste für die frühe (Vor-)Entscheidung sorgen können. Bsp.: Ein Querpass von Berisha für Okafor war analytisch betrachtet die „suboptimale Lösung“. Koita (49.) und zwei Kopfbälle von Ramalho (52., 55.) fehlte etwas die Präzision im Abschluss. Nacheinem weiteren Wöber-Kopfball (61.) zeigten auch die Gastgeber offensiv wieder auf. Der eingewechselte Kara setzte in der 62. Minute ein offensives Lebenszeichen. Es folgte eine Phase des Spiels die weitgehend ausgeglichen verlief. Der nächste gefährliche Angriff war den Gästen vorbehalten. Der eingewechselte Okugawa scheiterte mit einer sehenswerten Beinabwehr an Rapid-Torhüter Gartler (74.). So blieb das Spiel spannend und weiter äußerst intensiv geführten Schlussphase. Dabei waren die Gastgeber die spielbestimmende Mannschaft. In der 83. Minute waren die Hütteldorfer sehr nahe. Nach einer sehenswerten Einzelleistung von Grahovac scheiterte Kara an Salzburg-Torhüter Stankovic. Die Grün-Weißen drückten auf den Ausgleichstreffer und wurden 120 Sekunden später für die Ambitionen belohnt. Kara setzt sich wuchtig, aber in Wahrheit äußerst fair, gegen zwei Gegenspieler durch. Der Stürmer führt einen Konterangriff an, schickt in der Folge Knasmüller mit einem herrlichen Steilpass auf die sprichwörtliche Reise. Der offensive Mittelfeldspieler behält die Nerven und lupft den Ball zum 1:1-Endstand in die Maschen. In der Nachspielzeit hatten die Bullen noch den Matchball. Mwepu hätte in der 92. Minute für die Entscheidung sorgen können. Tat er allerdings nicht und so blieb es bei der gerechten Punkteteilung in Wien-Hütteldorf.

Zwar fehlte in vielen Situationen auf beiden Seiten die letzte Genauigkeit und Durchschlagskraft, trotzdem war dieses Spiel Werbung für den österreichischen Vereinsfußball. Es war ein rasantes, höchst interessantes Duell zweier Mannschaften, welches am Ende positive Fragen zurücklässt. Dies ist in der Regel das Hauptindiz dafür, dass für beide Seiten „mehr möglich gewesen wäre“. Verdient wäre es nicht gewesen.

Einen negativen Punkt hinterlässt dieses Spiel allerdings. Aufgrund der „allgemeinen Gesundheitssituation“ waren bekanntlich keine Zuschauer im Allianz Stadion zugelassen. Das Gipfeltreffen zwischen Rapid und Salzburg hätte definitiv ein volles Haus und Emotionen von den Rängen verdient. Aber die Rahmenbedingungen sind – leider – so wie sie aktuell sind.

Rapid Wien vs. Red Bull Salzburg 1:1 (0:1
Allianz Stadion, ohne Zuschauer (Coronavirus), SR Drachta

Tore: Knasmüllner (85.) bzw. Koita (29.)

Rapid Wien: Gartler – Greiml (46./Sonnleitner), Hofmann, Barac – Schick, Grahovac, Knasmüllner, Ljubicic (50./Schuster), Ullmann – Arase (61./Demir), Kitagawa (61./Kara)
Red Bull Salzburg: Stankovic – Vallci (92./Kristensen), Ramalho, Wöber, Ulmer – Mwepu, Junuzovic (68./Ashimeru) – Okafor (68./Okugawa), Szoboszlai – Koita (74./Adeyemi), Berisha

08.11.2020