Rapid Wien, TSV Hartberg, #HTBSCR

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Am Sonntag stand in der 10. Runde der Tipico Bundesliga das Duell TSV Hartberg vs. Rapid Wien auf dem Programm. In einer emotionalen, in Wahrheit allerdings qualitativ unterdurchschnittlichen, Spiel setzten sich die Gäste am Ende verdient mit 1:3 durch. In der Profertil-Arena hatte auch Schiedsrichter Gishammer „einige große Auftritte.

Aber der Reihe nach: Das Spiel in der Profertil-Arena begann mit einem Knalleffekt. Mit dem ersten Angriff des Spiels gingen die Gäste nach etwas mehr als 70 Sekunden in Führung. Arase bedient Kara im Strafraum, der in Wahrheit alle Freiheiten und zieht prompt ab. Seinen Schuss wehrte Hartberg-Goalie Swete seitlich vor die Beine von Arase ab. Dieser hatte keine Mühe den Ball zum 0:1 abzustauben! In der Folge verwalteten die Gäste den Vorsprung ohne nennenswerte Probleme. Die Hütteldorfer kontrollierten das Spielgeschehen, ohne allerdings zwingende Torgefahr auszustrahlen. Der TSV Hartberg mühte sich ins Spiel, ohne allerdings auch nur in Ansatz sportlich „irgendetwas erwähnenswertes“ auf dem Rasen vorzuweisen. Einzig das Emotionslevel nahm von Minute zu Minute zu. Schiedsrichter Gishammer rückte immer mehr in den Mittelpunkt. Seine schwache Spielführung und phasenweise nicht nachvollziehbare Bewertung der unterschiedlichen Aktionen, sollte vor der Pause noch das Spiel beeinflussen. Zunächst sah er in der 35. Minute den zweiten Treffer des Spiels, den er auch richtig bewertete. Zunächst schickt Ulmann Kara auf die Reise. Seinen Schuss wehrt Hartberg-Goalie Swete ab. Im Kampf um den Abpraller setzt sich der Rapid-Stürmer in der Folge mit mehr Dynamik und Wucht gegen Luckeneder regulär durch und köpft zum 0:2 ein. Die Gastgeber sahen in dieser Situation ein Foulspiel des Torschützens. Eine äußerst exklusive Meinung! In der 44. Minute hatte dann noch Schiedsrichter Gishammer einen „großen Auftritt“. Stojkovic macht im Luftzweikampf „den Buckel“ gegen Nimaga. Der Hartberg-Spieler, der bereits in der 23. Minute durch eine Fehlentscheidung verwarnt wurde, rannte und sprang in der Folge in seinen Gegenspieler. Anstelle eines Stürmerfouls entschied der Unparteiische auf die Gelb-Rote Ampelkarte! Eine Entscheidung die für Unverständnis – und mal wieder – für heftige Emotionen und Diskussionen – sorgte. An der verdienten Pausenführung für Rapid Wien änderte das nichts. Nach in Wahrheit unterdurchschnittlichen ersten 45 Spielminuten stand es zur Pause 0:2!

Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig am Spielgeschehen. Die Gäste hatten in Überzahl keine Probleme das Spiel souverän zu kontrollieren. Aus ihren Offensivmöglichkeiten machten die Grün-Weißen allerdings herzlich wenig. Stellvertretend dafür steht die 52. Minute als Knasmüllner einen 3-gegen-2 Konterangriff anführte. Sein Pass auf Arase stand allerdings stellvertretend für die Spielqualität und war unter die Rubrik „stark ausbaufähig“ einzuordnen. In der 65. Minute war der Ball zum dritten Mal im Netz der Gastgeber. Torschütze Kara wurde wegen einer Abseitsposition zurückgepfiffen. Eine knappe, tendenziell allerdings falsche Entscheidung! 60 Sekunden später gab es den nächsten Aufreger und erneut stand Schiedsrichter Gishammer im Mittelpunkt. Nach einer Freistoßflanke springt Rotter der Ball an die Hand und von dort an den Oberschenkel und in der Folge kullert das Spielgerät zum 1:2-Anschlusstreffer in die Maschen. Ein Treffer mit der aufgrund des (unabsichtlichen) Handspiels, nicht hätte zählen dürfen! Der Gegentreffer war wieder ein Weckruf für die Gäste. Die Hütteldorfer waren in der Folge wieder ambitionierter und sorgten in der 76. Minute für die Entscheidung. Kara schickte Demir auf die Reise. Seinen Schuss wehrte Hartberg-Torhüter Swete kurz ab. Arase lief goldrichtig zum Ball und staubte zum 1:3-Endstand ab (76.). Allerdings gab es nach diesem Treffer wieder heftige Abseitsreklamationen. Diese sachlich aufzulösen war selbst nach Studium der TV-Bilder kaum möglich. In den folgenden Minuten war die Luft praktisch draußen. Der SK Rapid Wien brachte den Sieg ungefährdet über die Zeit.

Rein sportlich betrachtet geht der Sieg für die Hütteldorfer völlig in Ordnung. Die Grün-Weißen waren die reifere, effektivere und auch zielstrebigere Mannschaft. Der TSV Hartberg fand selten bis kaum offensiv ins Spiel und ließ sich von den eigenen Emotionen gefühlt aus dem Plan bringen. Auf der Gegenseite steht allerdings auch Schiedsrichter Gishammer mit einer äußerst fehlerhaften Vorstellung. Der Platzverweis und das Ehrentor der Gastgeber waren schwere Fehler. Dazu kamen die Assistenten die bei Abseitsentscheidungen (tendenziell zu Ungunsten der Gäste) gründlich daneben lagen. So gesehen haben die Unparteiischen in ein unterdurchschnittliches Bundesliga-Spiel gehörig eingegriffen. Dieser Umstand den man definitiv nicht vernachlässigen darf.

TSV Hartberg vs. Rapid Wien 1:3 (0:2)
Profertil-Arena, ohne Zuschauer (Coronavirus-Pandemie), SR Gishamer

Tore: Rotter (66.) bzw. Arase (2., 76.), Kara (35.)

Gelb-Rot: Nimaga (44./Hartberg/Foul)

TSV Hartberg: Swete – Gölles, Luckeneder, Rotter, Klem (86./Gollner) – Heil, Nimaga, Kainz, Horvath (46./Rep) – Ertlthaler (65./Tijani), Tadic (65./Chabbi)
Rapid Wien: Gartler – Stojkovic, Greiml (46./Sonnleitner), Barac, Ullmann – Grahovac, Ritzmaier – Schick (62. Demir), Knasmüllner (62./Schuster), Arase – Kara (81./Kitagawa)

06.12.2020