
Trotz der immensen Schneemassen, die in den vergangenen Tagen in den Dolomiten gefallen sind, starten am kommenden Samstag die Raceboarder in Cortina d’Ampezzo (ITA) mit einem Parallelriesentorlauf in die Weltcupsaison 2020/21. Der WM-Ort war zu Wochenmitte wegen zahlreicher Straßensperren nur über „Umwege“ erreichbar.
Zudem war bis zuletzt nicht sicher, ob den Boardern vor Ort eine Trainingspiste zur Verfügung stehen würde. Daher hat sich das rot-weiß-rote Team dazu entschlossen, am heutigen Donnerstag noch ein Training in St. Michael im Lungau einzulegen und erst am Freitag nach Cortina anzureisen.
ÖSV-Parallel-Headcoach Hansjörg Berger hat für den Saisonauftakt neben den beiden Damen Claudia Riegler und Daniela Ulbing mit Arvid Auner, Dominik Burgstaller, Aron Juritz, Benjamin Karl, Sebastian Kislinger, Lukas Mathies, Fabian Obmann, Alexander Payer, Matthäus Pink und Andreas Prommegger zehn Herren nominiert. Der 19-jährige Niederösterreicher Burgstaller und der gleichaltrige Steirer Pink geben in Cortina nicht nur ihre Weltcup-Debüts, sondern holen sich auch Rennpraxis für die Junioren-WM in den Parallelbewerben, die vom 19. bis 21. Dezember 2020 im steirischen Lachtal stattfindet.
Vor dem Saisonstart beschäftigt die Athletinnen und Athleten eine große Frage: Schaffen es die Organisatoren bei den riesigen Neuschneemengen der vergangenen Tage, eine kompakte Piste zu präparieren? „Dieses Rennen wird keine Challenge, das wird wohl eher ein richtiges Abenteuer. Ich bin schon gespannt, welche Pistenbedingungen uns in Cortina erwarten“, meinte der Salzburger Andreas Prommegger, der im Parallelriesentorlauf von einem 1,85-Meter-Brett auf ein 1,89-Meter-Board umgestiegen ist. „Das längere Brett läuft etwas ruhiger. Im Training bin ich mit dem neuen Material schon sehr gut zurechtgekommen, also sollte es auch im Rennen funktionieren“, ergänzte Prommegger.
Auch Benjamin Karl startet nach einer gut verlaufenen Vorbereitung optimistisch in die Saison. „Ich habe im Training in den Zeitläufen immer wieder vorne mitgemischt. Das war in der Vergangenheit nicht immer so und hat in unserem starken Team schon etwas zu bedeuten. Ich habe auch beim Material ein gutes Set-Up gefunden und bin schon richtig heiß auf das erste Rennen. Es wäre schon, mit einem Podestplatz in die Saison zu starten. Es wird vor allem interessant, wie sich die Piste entwickeln wird. Irgendwie ist es schon kurios, dass wir in dieser speziellen Situation mit all den Corona-Auflagen nun auch noch mit zu viel Schnee zu kämpfen haben“, sagte Karl.
Bei den Damen halten nach den Ausfällen von Julia Dujmovits (Ellbogenluxation) und Sabine Schöffmann (Gehirnerschütterung) Claudia Riegler und Daniela Ulbing die rot-weiß-roten Farben hoch. Riegler zog sich in der Vorwoche bei einem Trainingssturz eine Blessur in der rechten Schulter zu, einem Start der 47-jährigen Salzburgerin steht aber nichts im Wege: „Wir haben die Schulter in den vergangenen Tagen gut behandelt, bis Samstag ist alles wieder okay. Ich war im Vorjahr Dritte, mag den Hang und das Flair in Cortina, deshalb freue ich mich, dass heuer der Weltcup hier losgeht – wenn auch wegen der Corona-Situation unter ganz anderen Voraussetzungen“, erklärte Riegler.
Daniela Ulbing, in der Vorsaison als Fünfte beste Österreicherin im Parallel-Gesamtweltcup, fiebert dem Auftakt ebenfalls schon entgegen: „Jetzt können wir endlich zeigen, was wir in die Vorbereitung investiert haben. Es ist cool, wieder das Renn-Feeling zu spüren“, so die 22-jährige Kärntnerin.
ÖSV-Aufgebot für den Weltcup-Parallelriesentorlauf in Cortina d’Ampezzo (ITA):
Damen (2): Claudia Riegler (S), Daniela Ulbing (K).
Herren (10): Arvid Auner, Sebastian Kislinger, Matthäus Pink (alle ST), Dominik Burgstaller, Benjamin Karl (beide NÖ), Aron Juritz, Fabian Obmann, Alexander Payer (alle K), Lukas Mathies (V), Andreas Prommegger (S).
Programm:
Samstag, 12. Dezember 2020:
13.00 Uhr: Qualifikation Damen und Herren
17.00 Uhr: Finale der Top 16 Damen und Top 16 Herren
TV-Hinweis:
ORF SPORT+ und die ORF-TVthek übertragen den Parallelriesentorlauf in Cortina d’Ampezzo ab 16.55 Uhr LIVE!
Presseinfo Österreichischer Skiverband
10.12.2020