Beim Wiener Derby Rapid gegen Austria am vergangenen Sonntag kam es in der 70. Minute zu einem Zusammenstoß. Rapid-Spieler Taxiarchis Fountas blieb danach regungslos liegen, schien kurz ohne Bewusstsein.
Rapid-Arzt Thomas Balzer signalisierte sofort, dass Fountas ausgewechselt werden muss. Doch wenig später versicherte der Spieler seinem Trainer Dietmar Kühbauer, dass alles gut sei und er weitermachen will – also entgegen der Meinung des Arztes.
„Gerade bei Kopfverletzungen können Spieler ihren Gesundheitszustand aber oft nicht selbst einschätzen“, sagt Oliver Prudlo, stellvertretender Vorsitzender der Vereinigung der Fußballer (VdF), einer Fachgruppe der younion_Die Daseinsgewerkschaft.
Prudlo weiter: „Das ist kein Vorwurf gegenüber Taxiarchis Fountas oder Trainer Dietmar Kühbauer. Es ist ein Anlassfall, um hier endlich klare Regelungen zu schaffen.“
Als Vorbild kann die NFL (National Football League) dienen. Dort gibt es seit vielen Jahren ein strenges „Concussion Protocol“. Bei jedem auch nur kleinsten Verdacht auf eine Gehirnerschütterung wird der Spieler von einem Arzt genauestens untersucht. Die Entscheidungskompetenz, wie es danach weitergeht, liegt ausschließlich beim Arzt.
Die VdF weist bereits seit vielen Jahren auf die Gefahren von möglichen schwerwiegenden Folgeschäden bei Gehirnerschütterungen hin. Details, inklusive einem Infovideo von Ex-Chelsea-Tormann Petr Cech, finden Sie auf der VdF-Website:
http://www.vdf.at/gesundheit_gehirnerschuetterung.php
Oliver Prudlo abschließend: „Wir brauchen bei dieser Thematik sehr schnell Klarheit, da die Zweikämpfe in der Luft immer intensiver und härter geführt werden. Es geht hier aber um die Gesundheit der Spieler und darum, schwerwiegende Folgeschäden zu vermeiden.“
Quelle: ÖGB Österreichischer Gewerkschaftsbund/younion-VdF – OTS Aussendung
09.03.2021