
Nach dem Auswärtserfolg im ersten Endspiel gegen den HCB Südtirol will der EC-KAC am Dienstagabend auf eigenem Eis nachlegen.
Die Eckdaten:
Das zweite Spiel in der „Best-of-Seven“-Finalserie der bet-at-home ICE Hockey League geht am Dienstag in der Stadthalle Klagenfurt über die Bühne: Mit Spielbeginn um 19.30 Uhr empfängt der EC-KAC den HCB Südtirol. Auch diese Begegnung wird sowohl im Free-TV (19.10 Uhr, Puls24) als auch im Pay-TV (19.15 Uhr, Sky Sport Austria) übertragen, der weltweit verfügbare Video-Livestream ist unter puls24.at/eishockey abrufbar. Zudem berichtet wie gewohnt auch wieder Radio Kärnten direkt aus der Halle, das Kärntner Eishockeymagazin mit zwei Kommentatoren beginnt um 19.04 Uhr.
Die Ausgangssituation:
Der EC-KAC eröffnete die 22. Finalserie seiner Klubhistorie am Sonntag mit dem höchsten Sieg der Bewerbsspielgeschichte gegen Bolzano (bisher eine 5:0-Strafverifizierung nach Abtritt der Südtiroler beim Alpenliga-Duell am 14. Oktober 1993). Die Rotjacken haben damit fünf der sieben Saisonbegegnungen mit dem HCB und neun ihrer bislang elf Playoff-Spiele 2021 für sich entschieden. Grund zum Überschwang besteht freilich nicht, die Klagenfurter haben mit dem Auftaktsieg lediglich das angestrebte Break geschafft und sich somit vorerst den Heimvorteil in der Finalserie gesichert. Im Lager der Kärntner rechnet man für das zweite Endspiel mit einem deutlich verbesserten HCB Südtirol. Auf eigenem Eis ist der EC-KAC in der laufenden Post Season noch unbesiegt, sechs Siege und ein Torverhältnis von 23:6 stehen in der Stadthalle zu Buche.
Der HCB Südtirol kassierte beim 0:6 im ersten Finalspiel seine bislang höchste Playoff-Niederlage seit dem Einstieg in die damalige Erste Bank Eishockey Liga im Jahr 2013. Der Grunddurchgangssieger verlor in seinem 32. Heimspiel der Saison erst zum sechsten Mal in regulärer Spielzeit. Allerdings sind die Füchse für ihre Comeback-Qualitäten bekannt, schon in das Viertelfinale gegen Bratislava waren sie mit einer Niederlage gestartet, auf die dann vier Siege am Stück und der Aufstieg in die Vorschlussrunde folgten. In der Stadthalle gewannen die Italiener Mitte Januar bei ihrem ersten Auftritt im aktuellen Spieljahr dank dreier Treffer im Startdrittel mit 3:2, danach mussten sie sich auf Klagenfurter Eis zwei Mal knapp (0:1 nach Verlängerung und 2:4 mit Empty Net-Treffer) geschlagen geben. Insgesamt setzte sich Bolzano im EBEL/ICE-Zeitalter in neun seiner 27 Auswärtsspiele beim EC-KAC durch.
Die Zahlen zum Spiel:
3,73 – Die Rotjacken haben im Verlauf der bisherigen Playoffs 41 Treffer erzielt, im Schnitt also 3,73 pro Begegnung. Mehr waren es in einer Post Season zuletzt im ersten Spieljahr nach der Neugründung der Liga: 2000/01 schrieb man 4,62 Mal pro Partie an.
5 – Der EC-KAC ließ im ersten Finalspiel nur fünf HCB-Torschüsse aus dem Slot zu. Niedriger war dieser Wert in nur einem einzigen Saisonspiel, beim 6:0-Sieg in Linz am 8. Januar 2021 mit vier. Im Saisonschnitt kamen Gegner der Rotjacken auf 11,9 Abschlüsse auf den Kasten aus dem Slot.
6 – Der 6:0-Auftakterfolg der Rotjacken am Sonntag war der höchste Auswärtssieg in einem Finalspiel in der gesamten Klubgeschichte (bzw. seit der erstmaligen Einführung der Playoffs 1973/74). Höhere Endspielerfolge feierten die Klagenfurter nur auf eigenem Eis: Am 12. Februar 1978 beim 7:0 gegen den ATSE Graz und am 3. April 2001 beim 8:2 gegen den EC VSV.
10 – Torhüter Sebastian Dahm verbuchte im ersten Finalspiel bei 23 Torschüssen Bolzanos sein drittes Shutout in den jüngsten vier Begegnungen. Insgesamt spielte er am Sonntag zum zehnten Mal in dieser Saison „zu null“ und übertraf damit den Vereinsrekord von Lars Haugen (neun Shutouts in der Spielzeit 2018/19).
24:22 – Der HCB Südtirol verfügte im Auftaktspiel der Finalserie über mehr Puckbesitz bei Even Strength (24:22 Minuten) als der EC-KAC (22:51) und verbrachte auch mehr Zeit mit Scheibenkontrolle in der Angriffszone (10:20 respektive 9:13 Minuten). Allerdings agierten die Klagenfurter wesentlich effizienter, sie produzierten bei „Fünf-gegen-Fünf“ und „Vier-gegen-Vier“ 32 Torschüsse und fünf Treffer gegenüber 23 und null bei den Füchsen.
40 – Mit seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 5:0 verbuchte Thomas Hundertpfund am Sonntag seinen 40. Scorerpunkt in der laufenden Saison. Der Mittelstürmer erreichte diese Marke in seiner 14. Spielzeit als Teil der Kampfmannschaft des EC-KAC zum ersten Mal, sein bisheriger Bestwert waren 39 Zähler in der Saison 2014/15.
Der Gegner:
Der HCB Südtirol hat bislang exakt zwei Drittel seiner Saisonspiele – 40 von 60 Partien – gewonnen, was im achten Jahr der Ligazugehörigkeit der bisher höchsten Erfolgsquote entspricht. Insbesondere offensiv konnten die Füchse neue Maßstäbe setzen, trotz der „Nullnummer“ im ersten Finalspiel halten sie im Schnitt bei 3,15 erzielten Toren pro Saisonbegegnung, wodurch sie ihren bisherigen Bestwert aus der Debütsaison 2013/14 (3,07) übertreffen. Probleme hatte der Grunddurchgangssieger heuer aber insbesondere in Duellen mit den Rotjacken: Fünf von sieben direkten Konfrontationen gingen verloren, die Italiener mussten exakt ein Viertel all ihrer Niederlagen im laufenden Spieljahr gegen Klagenfurt hinnehmen.
Stark performte der HCB Südtirol in der bisherigen Saison 2020/21 im Spiel bei numerischer Überlegenheit, mit einer Erfolgsquote von 22,0 Prozent verfügt man über das effizienteste Powerplay in der gesamten Liga. Dessen Gefährlichkeit ließ zuletzt aber etwas nach, in fünf der sieben Spiele seit dem Halbfinalstart gelang den Füchsen kein Überzahltreffer. Das hat auch damit zu tun, dass jüngst Dustin Gazley, einer der Schlüsselspieler im Powerplay, verletzt ausfiel. Der US-Amerikaner, der vom Klub aktuell als „Day-to-Day“-Ausfall gelistet wird, bildet gemeinsam mit Mittelstürmer Brett Findlay ein sehr gefährliches Angriffsduo, gemeinsam erzielten sie sechs der insgesamt 13 Saisontreffer Bolzanos gegen den EC-KAC. In Finalspiel Nummer eins agierten die Italiener über weite Strecken mit nur drei Sturmformationen, neun Offensivakteure kamen allesamt auf 20 bis 26 Wechsel, Simon Pitschieler erhielt als zehnter Angreifer sieben Entlastungsshifts. Insgesamt fehlte dem HCB-Sturm im Duell am Sonntag jedoch die Durchschlagskraft: Von den in Summe 48 Torschussversuchen der Mannschaft gingen nur 17 (oder 35,4 Prozent) auf die Konten von Offensivspielern, die restlichen 31 wurden von Verteidigern abgegeben.
Auf den EC-KAC traf der HCB Südtirol in seinen knapp acht Jahren der Ligazugehörigkeit bislang 54 Mal, mit 31:23 Siegen bei 150:123 Toren spricht die historische Bilanz für Klagenfurt. In der Stadthalle gewann Bolzano am Übergang von der letzten zur aktuellen Saison drei Mal am Stück, davor setzte es für die Füchse in der Kärntner Landeshauptstadt jedoch sieben Niederlagen hintereinander und danach deren zwei.
Die Personalien:
Alle Spieler, die am Sonntag im ersten Finalspiel für den EC-KAC aufliefen, stehen auch am Dienstag zur Verfügung. Der Trainerstab plant dementsprechend keinerlei Veränderungen im Aufgebot: Die drei etatmäßigen Abwehrpärchen bleiben ebenso bestehen wie die vier Angriffsformationen, Michael Kernberger und Alexander Cijan stehen als zusätzliche Alternativen im Lineup. Insgesamt wird die Rotjacken-Aufstellung also wieder 46,75 der 60,00 erlaubten Kaderpunkte umfassen.
Der Kommentar:
„Der Sieg am Sonntag war sehr schön für uns, aber wir sind uns alle bewusst, dass das nur die erste Hürde war und bis zu sechs weitere folgen. Als Mannschaft waren wir geschlossen gut, das wollen wir nun auch zu Hause aufs Eis bringen. Wir erwarten uns eine deutliche Steigerung von Bolzano, sie sind ein Team mit viel Qualität und werden sicher vom Willen zur Wiedergutmachung beflügelt aus der Kabine kommen. Darauf werden wir vorbereitet sein, auch wenn unser Fokus kaum am Gegner liegt. Wir möchten unsere Hausaufgaben erledigen, wieder jene Dinge machen und zeigen, die uns über die letzten Wochen hinweg stark gemacht haben: Harte Arbeit als Kollektiv und Disziplin im System.“ (Steven Strong, Verteidiger EC-KAC)
Medieninfo EC KAC
12.04.2021