Zurück auf eigenem Eis will der EC-KAC im vierten Finalspiel gegen den HCB Südtirol am Sonntag seinen dritten Sieg einfahren.
DIE ECKDATEN:
Die Finalserie in der bet-at-home ICE Hockey League erlebt am Sonntagabend ihr viertes Spiel. Mit einer 2:1-Führung im Rücken empfängt der EC-KAC den HCB Südtirol in der Stadthalle Klagenfurt. Die Begegnung beginnt um 17.30 Uhr und wird wieder sowohl im Free- (Puls24, ab 17.10 Uhr) als auch im Pay-TV (Sky Sport Austria, 17.15 Uhr) übertragen. Der nicht geogeblockte Livestream ist unter puls24.at/eishockey kostenlos und weltweit verfügbar. Zudem sendet Radio Kärnten im Rahmen des Kärntner Eishockeymagazins ab 17.04 Uhr ebenfalls direkt aus der Spielstätte. Die Einstimmung auf die Partie liefert #Rotjacken-TV bereits am Samstagabend: Wie an jedem spielfreien Tag in der Endspielserie wird ab 18.00 Uhr auf tv.kac.at eine neue Ausgabe des Finalmagazins angeboten.
DIE AUSGANGSSITUATION:
Nach saisonübergreifend fünf gewonnenen Finalspielen hintereinander musste der ECKAC am Freitagabend auswärts in Bolzano erstmals wieder eine Niederlage hinnehmen. Die Rotjacken unterlagen auswärts nach zwei Gegentoren im Schlussabschnitt mit 0:2, führen in der „Best-of-Seven“-Serie aber noch mit 2:1 und verfügen in dieser Konfrontation damit unverändert über den Heimvorteil. Einen 2:1-Vorsprung verwerteten die Klagenfurter in vier der letzten fünf Fälle in einen letztlichen 4:1-Erfolg, lediglich im Viertelfinale 2018 – just gegen den HCB Südtirol – verlor man nach diesem Zwischenstand die Serie noch (mit 2:4). Am Sonntag setzt Rot-Weiß wieder auf seine Heimstärke: Jede der bisher sieben Playoff-Partien in der Stadthalle konnte in regulärer Spielzeit gewonnen werden, Torverhältnis insgesamt 28:10.
Der HCB Südtirol stand im Heimspiel am Freitag bereits unter einigem Druck, vermochte einen 0:3-Serienrückstand jedoch mit einer starken Vorstellung abzuwenden und kommt nun mental wieder deutlich gestärkt in die Kärntner Landeshauptstadt. Dort brachten die Italiener in der heurigen Spielzeit meist gute Auftritte auf Eis, die jedoch in drei von vier Fällen dennoch in einer Niederlage resultierten. Mit einem Zwischenstand von 1:2 sahen sich die Füchse in ihrer EBEL/ICE-Historie bisher drei Mal konfrontiert, stets war dies im Viertelfinale der Fall: 2015 und 2016 unterlag man Linz (mit 3:4 bzw. 2:4), 2018 drehte man die Serie gegen Klagenfurt noch und siegte mit 4:2.
DIE ZAHLEN ZUM SPIEL:
0 – Am Freitag in Bolzano blieb der EC-KAC zum ersten Mal seit dem 29. März 1998 in einem Finalspiel ohne erzielten Treffer, damals unterlagen die Rotjacken bei der VEU Feldkirch ebenfalls mit 0:2. Dazwischen schrieb man in 64 Endspielen in Serie an und blieb selbst acht Mal ohne Gegentor.
10,4 – Der schussfreudigste KAC-Spieler in den bisherigen Playoffs ist Johannes Bischofberger: Pro 60:00 Minuten Time-on-Ice gab der Stürmer im Schnitt 10,4 Torschüsse ab. Auf den Plätzen folgen Matt Fraser mit 9,8 und Lukas Haudum mit 9,6.
12 – In seiner Klubhistorie verfügte der EC-KAC in einer „Best-of-Seven“-Konfrontation bislang zwölf Mal über einen 2:1-Vorsprung. In acht dieser Fälle entschied Rot-Weiß die Serie letztlich auch für sich, sechs Mal sogar ohne weitere Niederlage mit 4:1. Keinen weiteren Klagenfurter Sieg nach 2:1-Führung gab es zwei Mal: 2002 im Halbfinale gegen Villach und 2018 im Viertelfinale gegen Bolzano.
16 – Obwohl die Rotjacken im dritten Endspiel ohne Torerfolg blieben, zeichnet sie in der bisherigen Finalserie eine ausgewogen starke Offensivperformance aus: Von den 18 bislang mit Eiszeit bedachten Cracks konnten bereits 16 – alle außer Stefan Geier und Daniel Obersteiner – zumindest einen Scorerpunkt verbuchen.
32 – Torhüter Sebastian Dahm musste im Verlauf seiner letzten 32 Einsätze niemals zwei Niederlagen hintereinander hinnehmen. Mit zwei aufeinanderfolgenden Verlusten sah er sich in seiner KAC-Karriere (50 Starts) überhaupt erst ein Mal konfrontiert, als Mitte Dezember nach dem Shootout-Loss bei Fehérvár AV19 auch das Heimspiel gegen den HC Innsbruck verlorenging.
83,8 – Die Rotjacken blieben im dritten Finalspiel zwar erstmals ohne Überzahltor, brachten jedoch ein sehr starkes Powerplay aufs Eis: Sie verbrachten 83,8 Prozent der Zeit bei numerischem Vorteil in der Angriffszone. Dieser Anteil war in keinem der vorherigen zwölf Playoff-Spiele und in nur zwei der bislang 60 Saisonpartien höher.
DER GEGNER:
Der HCB Südtirol stellte am Freitag seinen Klubrekord ein: Der Erfolg im dritten Finalspiel war der 41. Saisonsieg der Füchse, noch nie seit dem 2013 erfolgten Einstieg in die Liga gelangen ihnen mehr, lediglich im Premierenjahr gleich viele (in allerdings 67 Partien gegenüber aktuell 62 Spielen). Auch hinsichtlich ihrer offensiven Produktivität sind die Italiener auf Kurs zu einem neuen Bestwert, ihr Schnitt an erzielten Treffern pro Saisonbegegnung liegt mittlerweile bei 3,15 und damit besser als jemals zuvor in der EBEL bzw. ICE.
Nachdem der Grunddurchgangssieger zu Spiel zwei der Serie sein Lineup mit Domenico Alberga und zur dritten Partie mit Dustin Gazley ergänzen konnte, kehrt am Sonntag auch der zuletzt gesperrte Mike Halmo in die Mannschaft zurück. Der HCB Südtirol ist damit nahezu komplett und muss nur noch Verteidiger Karl Stollery und Stürmer Marco Insam vorgeben, mit beiden ist in der Finalserie nicht mehr zu rechnen. Damit schwand und schwindet der physische Vorteil der Rotjacken aus den ersten ein, zwei Endspielen, mittlerweile können auch die Italiener auf vier komplette Sturmformationen zurückgreifen. Vom Gazley-Comeback profitierte zuletzt vor allem sein Linienkollege Brett Findlay, der am Freitag vier Torschüsse anbrachte, nachdem ihm in den ersten beiden Finalspielen insgesamt nur einer (und auch nur ein Torschussversuch) gelungen war.
In der Abwehr forciert der HCB weiterhin seine Top-Vier: Martin Schumnig, der KACVerteidiger mit der höchsten Time-on-Ice pro Finalspiel (21:41 Minuten), würde im teaminternen Ranking der Füchse nur den vierten Rang einnehmen. Mit einem Schnitt von 23:48 Minuten am Eis pro Begegnung dominiert Dennis Robertson, der Defensivspieler zeichnete in der Serie auch bereits für 14 Shots on Goal verantwortlich. Zum Vergleich: Keiner der Stürmers Bolzano kam auf mehr als sieben. Mit dem EC-KAC duellierte sich der HCB Südtirol seit seinem Liga-Einstieg bislang 56 Mal, mit 32:24 Siegen (und +26 Toren) spricht die historische Bilanz für die Rotjacken. Klagenfurt hat mit acht auch die Mehrheit der bislang 14 Playoff-Begegnungen für sich entschieden. Auf eigenem Eis besiegte der österreichische Rekordmeister sein italienisches Pendant in 20 von 28 Partien.
DIE PERSONALIEN:
Auch das vierte Finalspiel wird der EC-KAC mit unverändertem Personalstand bestreiten, David Fischer, Paul Postma und Dennis Sticha fehlen. Alle übrigen Kaderspieler stehen zur Verfügung, sodass weder in den drei Abwehrpaarungen noch in den vier Sturmformationen Änderungen vorgesehen sind. Angeführt wird das Team der Rotjacken von Kapitän Manuel Ganahl, der am Freitag sein 300. Ligaspiel für die Klagenfurter bestritt.
DER KOMMENTAR:
„Wir wussten, dass sich Bolzano steigern wird, das ist am Freitag auch passiert. Selbst brachten wir sicherlich nicht unser bestes Spiel aufs Eis, daher haben wir auch verloren. Ich denke nicht, dass das zwingend negativ ist, denn die Niederlage erdet uns und führte uns noch einmal vor Augen, was wir schon wussten, nämlich, dass das keine einfache Playoff-Serie ist. Wir kennen unsere Stärken und dürfen nicht zu weit von unserem System und unserem Plan abweichen, sonst wird es wie am Freitag schwer. Bei uns herrscht aber großer Optimismus, dass wir in unserer Heimstätte wieder siegreich sein werden.“ (Matt Fraser, Stürmer EC-KAC)
Medieninfo EC KAC
17.04.2021