Gerhard Krisch (Vorstand Austria Wien): „Wir müssen schauen, dass wir die Wiener Austria wirtschaftlich nachhaltig stabilisieren“

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In der 30. Runde der Tipico Bundesliga stand am Dienstag das Duell Austria Wien gegen TSV Hartberg auf dem Programm.

In einem Spiel mit vieler vergebener Chancen feiern die Gastgeber am Ende einen 3:1 (2:0)-Heimsieg. Die Veilchen übernehmen damit auch die Tabellenführung in der der Quali-Gruppe.

Die Stimmen zur Partie bei Sky Sport Austria.

FK Austria Wien – TSV Hartberg, 3:1 (2:0)
Schiedsrichter: Andreas Heiß

Peter Stöger (Trainer FK Austria Wien):
… nach dem Spiel: „Dominik Fitz hat sich die Latte selbst hochgelegt, die Diskussion wäre anders, hätte er nicht getroffen. Es ist schon gut, wenn sie Respekt haben vor Spielern, die sehr viel erreicht haben, auf der anderen Seite sollen sie Verantwortung am Platz übernehmen, in die Fußstapfen reinsteigen. Fitz hat heute ein tolles Spiel gemacht. Suttner ärgert das ein bisschen, aber er hat sich sehr gefreut, dass Fitz das Tor geschossen hat. Es macht Spaß mit den Spielern, wir sehen immer wieder Dinge, die wir uns über die Saison erarbeiten und haben immer dann Phasen, wo wir es nicht über 90 Minuten drüber kriegen, uns nicht belohnen für viel Aufwand. Es ist ein Reifeprozess, heute hat mir das Spiel gut gefallen, ich hätte gern gehabt, dass wir nach 70 Minuten den Deckel draufmachen. Wir haben wieder den Kader breiter gestalten können, haben mehr Optionen, es war in den letzten Wochen ganz eng, trotzdem haben wir uns oben gehalten und ich glaube, dass wir die Punkte machen und die kleine Chance auf den Europacup bewahren.“

… über seine Zukunft: „Es ist der falsche Zeitpunkt darüber zu reden, das Spiel hat mich nervlich mitgenommen, ab Ende Mai wird es spannend.“

… vor dem Spiel u. a. über seine überstandene Corona-Erkrankung: „Es ist mir schon besser gegangen, die großen Symptome und Beschwerden habe ich Gott sei Dank nicht gehabt. Hartberg wird mit Körperlichkeit spielen, da müssen wir uns wehren. Es wird eine unangenehme Arbeit für unsere Jungs im Offensivbereich. In allen drei Spielen haben wir die Dinge nicht gut umgesetzt, wir müssen schauen, dass wir uns durchsetzen.“

Gerhard Krisch (AG-Vorstand FK Austria Wien):
… in der Halbzeit: „Die Austria ist eine tolle Aufgabe. Ich freue mich sehr darauf. Die Rahmenbedingungen sind herausfordernd, wir haben ein gutes Team, wir werden kontinuierlich an den Themen arbeiten und schauen, dass wir diesen für uns Neuanfang schaffen. Wir diskutieren die Struktur intern permanent. Derzeit sind wir mit Markus Kraetschmer ein Duo. Es wird Personalentscheidungen geben müssen, dafür haben wir diese Sondierungsgruppe gegründet (… ) und wir werden gemeinsam eine Entscheidung treffen, wie wir die wesentlichen Positionen, v. a. Trainer und in weiterer Folge Sportdirektor, Sportvorstand besetzen. Dafür brauchen wir schon noch ein bisschen Zeit. Wir treffen lieber fundierte Entscheidungen, diese Zeit nehmen wir uns. Wir müssen schauen, dass wir die Wiener Austria wirtschaftlich nachhaltig stabilisieren, die sportlichen Entscheidungen sind jetzt zu treffen, wir haben die Lizenz bekommen (… ) jetzt gilt es Sportentscheidungen zu treffen und im Hintergrund an den Wirtschaftsthemen zu arbeiten. Wir werden die Strukturfragen intern klären, Trainer und Sportdirektor zu finden ist genauso wichtig.“

… über die Zukunft von Markus Kraetschmer: „Das ist eine Entscheidung der Gremien, dazu kann und möchte ich mich nicht äußern.“

Markus Suttner (FK Austria Wien):
… nach dem Spiel: „Natürlich war ein Zittern dabei, wir hätten es uns leichter machen können, hätten wir die herausgespielten Chancen genutzt. Wir haben heute ein richtig gutes Gesicht gezeigt. Es ist leider ein Irrglaube, dass man im Leistungssport nach einer Corona-Erkrankung gleich wieder zurückkommt. Wir kämpfen uns durch, das war gut heute. Natürlich hätte ich den Freistoß gerne schießen wollen, da waren Emotionen dabei, aber es ist mir lieber ich diskutiere einmal und ärgere mich dann, als alle rennen lustlos herum. Wir haben uns in der Kabine ausgesprochen, super, dass er ihn reingehaut hat.“
 


 
Markus Schopp (Trainer TSV Hartberg):
… nach dem Spiel: „Wir haben überhaupt nicht auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen haben. Ab dem 2:1 waren wir im Spiel, aber, dass wir da überhaupt noch im Spiel waren, war ein Wunder. Die Enttäuschung ist heute groß, weil es eine riesengroße Chance war, ein absolutes Statement zu setzen, aber scheinbar sind wir dafür noch nicht bereit. Wir waren immer wieder da, aber haben in vielen Bereichen heute nicht das abgerufen, wozu wir im Stande sind. Die Niederlage geht in der Form heute in Ordnung. Es wird bis zum Schluss spannend sein. Wir sind nicht so weit weg.“

Rene Swete (Tormann TSV Hartberg):
… nach dem Spiel: „Wir waren mit Abstand die schlechtere Mannschaft. In der ersten Halbzeit war es skandalös, teilweise Arbeitsverweigerung. Ab dem Anschlusstreffer waren wir auf einmal präsent, das müssen wir 90 Minuten abliefern. Sicher habe ich ein paar Bälle gehalten, deswegen hat man einen Tormann. Was uns nachdenklich stimmen sollte, ist die Leistung in den ersten 70 Minuten. Ich bin davon ausgegangen, dass Dominik Fitz ins Tormanneck schießt, er schießt ihn scharf neben die Stange. Manuel Neuer hält ihn vielleicht.“
 


 
Marc Janko (TV Experte):
… über die Diskussion um den Freistoßschützen zwischen Suttner und Fitz (Fitz verwandelt den Freistoß danach zum 2:0, Anm.): „Der Vergleich zu früher und zu heute, was sich geändert hat, und diese Situation versinnbildlicht das. Dass die jungen Spieler, ist mein Gefühl, viel zu wenig auf die alten, verdienten Spieler hören. Markus Suttner hat unfassbare Stationen hingelegt, von denen kann ein Dominik Fitz nur träumen. Der muss froh sein, dass ein Markus Suttner bei ihm in der Mannschaft spielt. Und wenn Markus Suttner sagt, gib mir den Ball, dann muss Dominik Fitz sagen, okay, wo darf ich ihn dir hinlegen. Es ist für mich sinnbildlich dafür, warum seine Karriere noch nicht so wirklich zünden hat können. Wenn ich sowas an den Tag lege, man muss fast sagen eine Respektlosigkeit, ist es für mich darin begründet, dass es bei ihm noch nicht angekommen ist, worum es im Leben eigentlich geht. Mir geht es nicht darum Dominik Fitz an den Pranger zu stellen. (… ) David Alaba hat zum Beispiel im Nationalteam damals alles ohne Wenn und Aber gemacht. Wenn du als Junger die Meinung hast, du brauchst dir nichts mehr sagen zu lassen, aber es geht darum, wenn man im Leben weiterkommen will, muss man sich in solchen Situationen zurücknehmen.“

Alfred Tatar (TV Experte):
… nach dem Spiel: „Die Austria hat ein formidables Spiel abgeliefert. Die Tabellenführung spricht klar dafür, wie Peter Stöger das violette Schiff durch die stürmische See manövriert. Ferencvaros ist ein ungarischer Traditionsverein, immer ein Name, auch international von Reputation, kann man das als gelungenen Option sehen für Peter Stöger. Eine markante Bruchstelle vom Auftreten her bei Hartberg. Der Trainer ist sehr irritiert von der Leistung, das hat man im Interview gemerkt.“
 


 
Presseinfo Sky Österreich

12.05.2021