© Sportreport (Symbolbild)

Der große Triumphator der Erste Bank Open 2021 heißt Alexander Zverev! Der amtierende Olympiasieger besiegte am Sonntag vor 7.600 Zuschauern in der Wiener Stadthalle im Finale des mit 2.089.338 Euro dotierten ATP-500er-Turniers den US-Qualifikanten Frances Tiafoe nach 1:35 Stunden mit 7:5, 6:4.

Für den fünften Turniersieg in diesem Jahr wurde der Weltranglisten-Vierte mit 500 Punkten für das ATP-Ranking und einem Gewinnerscheck in Höhe von 275.074 Euro belohnt. Tiafoe, der im Achtelfinale den topgesetzten Griechen Stefanos Tsitsipas aus dem Bewerb genommen hatte und sich im Verlauf des Turniers zum neuen Liebling des Wiener Publikums gemausert hat, konnte sich mit 300 ATP-Punkten und 162.000 Euro Preisgeld „trösten“.

In einer hochklassigen Partie erwischte Zverev den besseren Start und nahm Tiafoe den Aufschlag zum 3:1 ab, doch der US-Boy konterte und schaffte prompt das Rebreak zum 2:3. Beim Stand vom 6:5 zog der Deutsche erneut das Tempo an und verwandelte den zweiten Satzball zum 7:5. Im zweiten Durchgang wehrte der als Nummer zwei gesetzte Zverev bei 4:4 einen Breakball ab, um im darauffolgenden Aufschlagspiel von Tiafoe gleich seinen ersten Matchball zu verwerten. Zverev ist der erste Wien-Sieger aus Deutschland seit Tommy Haas 2013 und mit nunmehr 18 ATP-Titeln der zweiterfolgreichste Spieler seines Landes nach Boris Becker (49).

Bei der Siegerehrung und der darauffolgenden Pressekonferenz sparte Zverev nicht mit Liebeserklärungen – und zwar für das Wiener Turnier und sein Herzblatt Sophia Thomalla. „Ich möchte mich bei Herwig (Turnierdirektor Straka, Anm.) und seinem Team bedanken, die dieses Turnier möglich gemacht haben. Es war eine der schönsten Wochen des Jahres für mich. Ich weiß, da steckt ganz viel Arbeit dahinter. Ich hoffe, dass ich nicht das letzte Mal hier war und ich nächstes Jahr wiederkommen kann. Danke auch an die Tausenden Zuschauer, die hier in der Halle waren. Es ist so schön zu sehen, dass es langsam wieder normal wird. Ich bin überglücklich, dass ich jetzt diese Trophäe hochheben kann. Der fünfte Titel in diesem Jahr, der erste in Wien – ich bin einfach nur happy“, jubelte Zverev.

Dass er die Freude über einen Turniersieg erstmals auch mit Sophia Thomalla teilen konnte, machte den 24-jährigen Hamburger ebenfalls glücklich: „Sophia ist eine tolle Frau. Es gibt einen guten Grund, warum wir zusammen sind und uns ausgesucht haben – wir sind beide extrem glücklich darüber. Die Beziehung gibt es auch schon länger, als es der Öffentlichkeit bekannt ist. Ich freue mich, dass sie mit mir hier in Wien war. Ich hoffe, dass auch das nächste Turnier in Paris eine besondere Woche für mich wird – auf dem Platz und mit ihr auch abseits. Ich will mich aber auch bei meinem Team bedanken, das mich mit jahrelanger harter Arbeit dort hingebracht hat, wo ich jetzt bin“, ergänzte Zverev.

Bei Frances Tiafoe machte die Freude über ein starkes Turnier die Enttäuschung über das verlorene Endspiel mehr als wett: „Er hat mich eineinhalb Stunden hart arbeiten lassen. Ich habe versucht, irgendwie dranzubleiben und mein Service zu halten. Aber wenn er so wie heute aufschlägt und von hinten spielt, ist es wahnsinnig schwierig gegen ihn“, meinte Tiafoe, der mit seiner Entwicklung seit diesem Sommer sehr zufrieden ist: „Ich habe vor Wimbledon das Challenger-Turnier in Nottingham gewonnen, das war so etwas wie ein Kickstart für mich. Mit dem Sieg über Stefanos Tsitsipas in Wimbledon habe ich meine zweite Luft bekommen. Ich bin einfach glücklich, Tennis spielen zu können und die Fans damit zu unterhalten. Momentan macht einfach alles Sinn“, so Tiafoe.

Den Doppel-Wettbewerb entschieden die Kolumbianer Juan Sebastian Cabal und Robert Farah mit einem 6:4, 6:2-Finalerfolg über Rajeev Ram (USA) und Joe Salisbury (GBR) für sich. Für Cabal/Farah war es der 19. gemeinsame Titelgewinn auf der ATP-Tour und der dritte in dieser Saison nach Dubai und Barcelona.
 


 

Fast 60.000 Zuschauer bei den Erste Bank Open 2021

Turnierdirektor Herwig Straka, Gerda Holzinger-Burgstaller, CEO der Erste Bank, der Wiener Sport- und Gesundheits-Stadtrat Peter Hacker sowie Carola Lindenbauer, Geschäftsführerin der Wiener Stadthalle, zogen am Sonntag eine mehr als zufriedene Bilanz über die Erste Bank Open 2021. Durch die 2G-Regelung gab es in der Wiener Stadthalle im Gegensatz zum Vorjahr keine Besucherbeschränkungen. Insgesamt kamen fast 60.000 Zuschauer in die Stadthalle und den neuen, zweiten Standort „Tennis 2 Go“ am Gelände des Wiener Eislauf-Vereins am Heumarkt. „Das sind nur rund 10 Prozent weniger als 2019, unserem bisherigen Rekordjahr“, resümierte Straka zufrieden. „Das ist toll, wenn man bedenkt, dass 30 Prozent der potenziellen Zuschauer aufgrund der 2G-Regelung gar nicht kommen konnten.“ Dennoch brachte diese Regelung Planungssicherheit, wie Straka bestätigte: „Wir haben das von Anfang an begrüßt und unterstützt. Wie man diese Woche gesehen hat, völlig zu recht.“

In dieselbe Kerbe schlug auch Sport- und Gesundheits-Stadtrat Peter Hacker: „Diese Regelung kommt den Bedürfnissen der Menschen entgegen. Wir wollen ja wieder solche großen Veranstaltungen und Sportfeste feiern. Dafür ist 2G die Voraussetzung. Die Zuschauer haben auch verstanden, dass es nur unter diesen Spielregeln funktioniert.“ Zugleich dankte Hacker auch der veranstaltenden e|motion group: „Es ist nicht selbstverständlich, dass diese Spielregeln in so einer schwierigen gesundheitspolitischen Situation nicht nur verstanden, sondern auch penibel umgesetzt werden. Ich weiß, wieviel Arbeit dahinter steckt, deshalb mein Dankeschön an den Veranstalter.“

Erste-Bank-CEO Gerda Holzinger-Burgstaller sprach in ihrem Statement vor allem die unglaubliche Stimmung in der Wiener Stadthalle an: „Es war sensationell. Wir haben unglaubliche Matches gesehen und die Freude der Menschen gespürt, endlich wieder live bei einem großen Event dabei zu sein.“ Stadthallen-„Hausherrin“ Lindenbauer erinnerte an die lange Geschichte des Turniers: „Ich bin extrem glücklich über die Erste Bank Open. Es war die elfte Auflage unter diesem Namen, das 47. Tennisturnier in der Stadthalle insgesamt. Wir haben den Vertrag mit Herwig Straka um fünf weitere Jahre verlängert, was uns sehr glücklich macht.“

Turnierdirektor und e|motion-group-CEO Straka war auch mit dem neuen, zweiten Standort am Platz des Wiener Eislauf-Vereins höchst zufrieden: „Wir haben mit ‚Tennis 2 Go‘ ein neues Konzept vorgestellt, mit dem wir Tennis mitten in die Stadt bringen und den Wienerinnen und Wienern näherbringen wollten. Das ist sehr gut angekommen – man hat darüber gesprochen. Natürlich haben wir für die Zukunft noch einiges zu lernen, aber insgesamt war es ein gelungener Versuch. Die ATP hat uns bestätigt, dass es das in dieser Form auf der ganzen Welt noch nicht gegeben hat.“ Vorausschauend auf 2022 hofft man auf eine weitgehende Normalisierung der Lage, so Straka: „Wir wissen, dass es kein normales Jahr wird, aber hoffentlich annähernd normal. Die Hoffnung ist groß, dass das Geschehen auf der ATP-Tour nach den Australian Open ohne Einschränkungen ablaufen kann – damit dann natürlich auch in Wien.“

Presseinfo
Erste Bank Open

31.10.2021


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