Am heutigen Mittwoch wurden in der UEFA-Zentrale in Nyon (SUI) drei Qualifikationen für Nachwuchs-Europameisterschaften mit ÖFB-Beteiligung ausgelost. So kennt jetzt das aktuelle U19-Nationalteam (JG 2003) seine Gegner bei der Eliterunde auf dem Weg zur UEFA U19 EURO 2022.
Die kommende U19-Auswahl (JG 2004) und das nächste U17-Team (JG 2006) kennen ihre Konkurrenten der ersten Qualifikationsrunde für die Endrunden, die dann 2023 stattfinden werden.
Eliterunde mit Endrunden-Charakter
Auf das aktuelle U19-Nationalteam (JG 2003) wartet bei der Eliterunde eine große Herausforderung. Die Auswahl von Teamchef Martin Scherb bekommt esmit Russland, Dänemark und Spanien zu tun. Österreich war aus Topf vier gezogen worden und erwischte mit den Spanien gleich einmal den hochkarätigsten Gegner aus Topf drei. Gespielt wird im März in Spanien. Die UEFA U19 EURO 2022 findet in der Slowakei statt.
„Wir haben eine tolle Gruppe bekommen, es warten spannende Aufgaben auf uns. Wir freuen uns schon sehr“, so Scherb. „Ob es nun leichtere oder schwerere Gruppen gegeben hätte ist spekulativ. Ich glaube, dass es eine sehr ausgeglichene Gruppe ist, in der es vom ersten Spiel an um alles gehen wird. Jedes Team hat den Anspruch aufzusteigen. Gegen Spanien haben wir in der U16 bereits gespielt, Dänemark leistet super Arbeit im Nachwuchsbereich und auch Russland wird enorme Qualität haben. Aber wir werden uns nicht verstecken“, führt der Teamchef aus.
Die erste Quali-Runde schlossen die ÖFB-Talente beim Mini-Turnier in Ungarn mit fünf Punkten auf Platz zwei ab. Für die UEFA U19 EURO 2022 qualifizieren sich nur die Gruppensieger der Eliterunde. Viel Vorbereitungszeit bleibt nicht. Bereits im März steht die Eliterunde auf dem Programm.
„Auf diesem Weg möchte ich mich auch bei allen Klubs bedanken, die uns bei der Vorbereitung entgegengekommen sind. Wir werden im Jänner einen Lehrgang machen, wenn die Meisterschaft pausiert, so dass wir alle Spieler mitnehmen können, die eben keine Meisterschaft spielen. So ist es uns möglich einen echten Vorbereitungslehrgang abzuhalten, wo wir Automatismen einstudieren können und uns detailliert auf die Gegner einstellen können“, erklärt Scherb.
Machbar, aber…
Das kommende U19-Nationalteam (JG 2004) kann sich nun explizit auf seine Quali-Gegner vorbereiten. Die derzeitige U18-Auswahl von Teamchef Hermann Stadler trifft im kommenden September in der ersten Qualifikationsrunde für die UEFA U19 EURO 2023 (Malta) auf Rumänien, Lettland und Litauen. Der Austragungsort des Mini-Turnieres steht noch nicht fest.
„Ich bin nicht unzufrieden, würde sagen, dass es eine machbare Gruppe ist. Es hätte schlimmer kommen können“, so Stadler. Aber der Teamchef warnt auch vor zu viel Optimismus: „Es sind jetzt nach der Auslosung nur einmal Namen auf dem Papier. Jeder Jahrgang ist immer anders und die Spiele müssen erst einmal gespielt werden. Trotzdem muss mit unserer Qualität der Anspruch ganz klar sein, in die Eliterunde aufzusteigen.“
Österreich war aus Topf eins gezogen worden und geht somit den ganz großen Namen vorerst aus dem Weg. Für die Eliterunde qualifizieren sich die beiden Erstplatzierten jeder Quali-Gruppe. Der Vorbereitungsplan des Teamchefs steht: „Im März werden wir gegen Italien spielen. Im Juni möchten wir ein Turnier bestreiten, das an die Qualifikation angelehnt ist. Da wäre es natürlich von Vorteil, wenn zumindest ein Gegner dabei wäre, der an unsere drei Quali-Gegner, die vermutlich recht ähnlich spielen, angelehnt wäre.“
Der Jahrgang 2004 konnte aufgrund der Corona-Pandemie bisher kein Pflichtspiel bestreiten, da die komplette U17-EURO für den Jahrgang abgesagt worden war. „Es wird für uns nach drei Jahren, in denen wir nur Freundschaftsspiele bestreiten konnten, eine richtige Standortbestimmung. Ich freue mich schon sehr darauf“, so Stadler.
Favoritenrolle
Auch das künftige U17-Nationalteam (JG 2006) geht bei seiner Pflichtspielpremiere mit dem klaren Ziel in die Qualifikationsrunde auf dem Weg zur UEFA U17 EURO 2023 (Ungarn), in die Eliterunde aufzusteigen. Dabei stellen sich der Auswahl von Teamchef Manfred Zsak Polen, Montenegro und Andorra entgegen. Gespielt wird im kommenden September in Polen.
„Es wartet eine spannende Gruppe auf uns, die alles andere als leicht ist“, sagt Zsak. Und weiter: „Polen ist immer ein schwerer Gegner, der sehr körperlich spielt. Auch Montenegro wird ein gutes Team haben, das Fußball spielen kann. Das werden sicherlich Duelle auf Augenhöhe. Aber es ist eine Quali, am Ende ist es wichtig, dass du aufsteigst und das traue ich meinem Team auf jeden Fall zu.“
Das aktuelle U16-Team konnte aufgrund der Pandemie bisher erst vier Länderspiele bestreiten. Dabei sorgte der Jahrgang 2006 aber für Aufsehen. Neben einem Sieg und einem Remis in Italien, konnte die Zsak-Auswahl auch bei einem Doppelländerspiel in Deutschland zwei Unentschieden verbuchen. „Eine Qualifikation ist natürlich noch einmal etwas anderes, als Freundschaftsspiele. Wir werden aber die Favoritenrolle, die wir vermutlich innehaben, annehmen und bestens vorbereitet in die Qualifikation gehen“, so der Teamchef.
Die für November geplanten Spiele in Belgien mussten abgesagt werden. Für das Frühjahr hat Zsak einen klaren Plan: „Wir haben zwei Länderspiele gegen Dänemark, die uns sicherlich für die Qualifikation wichtige Erkenntnisse liefern werden. Natürlich werden wir schauen, dass wir Gegner finden, die den Spielweisen unserer Quali-Gegner entsprechen, aber wenn wir uns auf die wesentlichen Dinge konzentrieren, unseren Fußball spielen und nicht anfangen irgendwelche Kunststücke zu machen, dann werden wir in die Eliterunde aufsteigen.“
Medieninfo ÖFB
08.12.2021