Herbert Brück

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Im ersten Drittel der 1900er-Jahre schrieb Herbert Brück gemeinsam seinem Bruder österreichische Eishockeygeschichte. Zeit für einen Blick auf sein bewegtes Leben.

Herbert Brück wurde in Wien geboren und wuchs auch dort auf. Den ersten Eintrag in den Historien gibt es aus der Saison 1914/15 als er für den Wiener Eislauf-Verein an der „Wiener Eisballmeisterschaft“ teilnahm. Es dauerte nicht lange bis sich auf österreichischer Ebene die Erfolge einstellten. 1923, 1924, 1926 und 1927 konnte Herbert Brück mit dem Wiener Eislauf-Verein die österreichische Eishockeymeisterschaft gewinnen. Zusätzlich spielte er auch Feldhockey und kam für die Vienna und den Wiener Athletiksport Club (WAC) in der Feldhockeymeisterschaft. Im Jahr 1927 wechselte Brück nach Deutschland zum Berliner Schlittschuhclub und wurde 1929 auch deutscher Meister. Von Profisport war man in dieser Zeit weit entfernt. In der deutschen Hauptstadt arbeitete der Wiener als Bankangestellter und betrieb später auch einen Autohandel. Auch in Berlin spielte er weiter Feldhockey. 1936 spielte Herbert Brück bei der 2. Winter-Makkabiade für die deutsche Auswahl, sowie 1937 für Bar Kochba Berlin.

Auf internationaler Ebene absolvierte der gebürtige Wiener über 50 Länderspiele. Von 32 Spielen (zwischen 1925 bis 1933) gibt es Statistiken. Dabei brachte es Herbert Brück auf elf Tore und 13 Assists. Mit der österreichischen Nationalmannschaft gewann er eine Goldmedaille (EM 1927), zwei Mal Silber (EM 1925, 1932) und zwei Bronzemedaillen (EM 1926, WM 1931). Bei der WM 1933 blieb es am Ende beim undankbaren vierten Platz. Bei Olympia 1928 war es in der Endabrechnung der sechste Rang. Für die Teilnahme an internationalen Spielen erhielt er vom Eishockeyverband sieben Mal das „internationale Abzeichen“.

Über seinen weiteren Lebensweg gibt es übrigens zwei Versionen, die sich nicht zur Gänze reifizieren lässt. Demnach soll Herbert Brück während des Zweiten Weltkriegs im KZ Sachsenhausen interniert gewesen sein. Nach der Befreiung soll er nach England und von dort in die USA emigriert sein. Laut anderen Rechercheergebnissen soll Herbert Brück gemeinsam mit seinem Bruder im Jahr 1938 in die USA emigriert sein. Im Bundesstaat Nevada arbeitete er als Ski- und Eislauftrainer ehe er nach Hawaii übersiedelte, wo er als Immobilienmakler arbeite. Dort verstarb er im Jahr 1974 unter seinem neuen Namen Herbert Brook. Diesen nahm der Wiener mit jüdischen Wurzeln bei seiner Übersiedlung in die USA an.

13.01.2022