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Am Dienstag geht es für den EC KAC mit einem Heimspiel gegen den HC Orli Znojmo weiter.

DIE AUSGANGSSITUATION:
Der EC-KAC blieb in jedem seiner letzten vier Spiele ohne Punkt, was davor letztmals im Dezember 2019 der Fall war. Allerdings stellte die 2:3-Niederlage beim HCB Südtirol am Sonntag, bei der den Italienern der entscheidende Treffer erst in der vorletzten Spielminute gelang, einen deutlichen Fortschritt gegenüber den üblen Verlusten in Ljubljana (0:1) und gegen Székesfehérvár (0:7) dar. Der Anschlusstreffer von Matt Fraser im dritten Abschnitt beendete nach 204:36 Spielminuten zumindest die rekordlange Torsperre der Rotjacken. Dennoch fielen die Klagenfurter in der Tabelle auf den achten Rang zurück, ihre Chancen, den Grunddurchgang auf einem der ersten sechs Plätze und mit einem fixen Viertelfinalticket in der Tasche zu beenden, sind aktuell eher gering. Rechnerisch möglich ist in der letzten Woche der Regular Season für den Titelverteidiger allerdings noch jede Abschlussplatzierung zwischen Position vier und elf. Der HC Orli Znojmo spielte bislang eine gute zweite Grunddurchgangshälfte, eine Tabelle der jüngsten 25 Runden würde die Adler auf Rang vier ausweisen. In sechs ihrer letzten acht Partien haben die Tschechen gepunktet, am Sonntag tankten sie mit einem 8:0-Kantersieg beim HK Olimpija Ljubljana weiteres Selbstvertrauen. Dieser deutliche Erfolg fügt sich jedoch nur bedingt in das Bild ein, welches das Team von Head Coach Glen Hanlon im bisherigen Saisonverlauf in Auswärtspartien abgab: Znojmo siegte nur in sieben seiner 22 Begegnungen in der Fremde, gegen Klubs, die auf einem der ersten acht Ränge der aktuellen Tabelle liegen, gelang überhaupt nur ein einziger Auswärtserfolg. Die Vorzüge der Südmähren liegen ganz klar in der Offensive: Ihr Schnitt an erzielten Treffern pro Saisonspiel (3,59) ist der zweitbeste im Vergleich aller 13 ICE-Teams, die Powerplaywertung der Liga führen sie mit einer Effizienz von 26,1 Prozent sogar an. Gegen den EC-KAC konnte Znojmo allerdings keines seiner letzten acht Überzahlspiele in einen Torerfolg ummünzen.

DER GEGNER:
|| SPIELER IM FOKUS ||
Znojmo überzeugte zuletzt durch mannschaftliche Geschlossenheit: Beim 8:0-Kantersieg in Ljubljana am Sonntag trugen sich 16 der 19 aufgebotenen Feldspieler – darunter alle zwölf Stürmer – in die Scorerwertung ein. Hinsichtlich der Offensivpower angeführt werden die Tschechen von Radek Prokeš und Anthony Luciani, die in der Punkteliste der ICE Hockey League mit jeweils 51 Zählern den ersten und zweiten Rang einnehmen. Der Tscheche hat in seiner ersten Saison in der Liga zudem bereits 25 Treffer erzielt und wird in dieser Kategorie aktuell nur von Salzburgs Peter Schneider überboten. Mit Filip Ahl verfügen die Adler über einen weiteren höchst gefährlichen Angreifer, der massige Schwede dürfte den EC-KAC zu seinen Lieblingsgegnern zählen: In bislang sechs Karrierespielen für Bratislava und Znojmo verbuchte er gegen Klagenfurt satte neun Scorerpunkte. In der Abwehr vertrauen die Tschechen mehrheitlich auf einheimische Kräfte, aus diesem Kreis ragt am ehesten Adam Sedlák, der seit 2018 beim Klub spielt, heraus. Noch wesentlich prägender für das Spiel der Südmähren ist allerdings sein Linienkollege Ryan Culkin: Der Kanadier, entscheidender Faktor im Powerplay, hält bereits bei 36 Scorerpunkten und ist damit die Nummer drei unter allen Verteidigern in der Liga.

|| BILANZ GEGEN DEN EC-KAC ||
Mit Ausnahme einer pandemiebedingten Pausensaison (2020/21) stehen sich der EC-KAC und der HC Orli Znojmo seit dem Ligaeinstieg der Tschechen im Jahr 2011 kontinuierlich gegenüber, zwei Mal (2015 und 2017, jeweils im Viertelfinale) traf man einander auch in den Playoffs. Insgesamt wurden bislang 48 direkte Duelle gegeneinander ausgetragen, mit 33 zu 15 Siegen spricht die historische Bilanz ganz klar für die Klagenfurter. Auf eigenem Eis haben die Rotjacken die Adler neun Mal en suite bezwungen, fünf dieser Siege wurden sogar eingefahren, ohne dabei einen Gegentreffer zu kassieren. Znojmos letzter Sieg in der Stadthalle datiert vom 2. Dezember 2016, insgesamt konnten sich die Tschechen bei 23 Auftritten in der Kärntner Landeshauptstadt nur vier Mal in regulärer Spielzeit und ein Mal nach Verlängerung durchsetzen. Als sehr gegensätzlich erwies sich in der jüngeren Vergangenheit jedoch die rot-weiße Auswärtsbilanz in Südmähren, sechs der letzten sieben Partien dort gingen verloren. Damit ergibt sich in diesem Duell insgesamt eine starke Heimtendenz: Seit Beginn der Saison 2017/18 setzte sich in der Konfrontation zwischen Klagenfurt und Znojmo in 13 von 15 Fällen die gastgebende Mannschaft durch.

|| DAS LETZTE DUELL ||
Die letzte Begegnung zwischen dem EC-KAC und dem HC Orli Znojmo datiert vom 5. Dezember, damals setzten sich die Adler auf eigenem Eis mit 3:2 nach Penaltyschießen durch. Den frühen rot-weißen Führungstreffer durch Niki Kraus egalisierte Radek Prokeš, als Znojmos Topscorer zu Beginn des zweiten Durchgangs seinen Doppelpack schnürte, antwortete Matt Fraser mit dem Ausgleich. Danach fiel über knapp 41 Spielminuten hinweg kein Treffer mehr, erst der zehnte Versuch im Shootout brachte die Entscheidung für die Routinier Tomáš Svoboda verantwortlich zeichnete). Die beiden Teams begegneten sich in dieser Paarung weitestgehend auf Augenhöhe: Nach regulärer Spielzeit standen jeweils 26 Torschüsse zu Buche, die Rotjacken waren am Faceoff-Punkt (54,1 Prozent) und hinsichtlich des Puckbesitzes (52,3 Prozent bei Even Strength) einen Tick erfolgreicher. Beide Mannschaften konnten jeweils 6:00 Minuten an numerischem Vorteil nicht in einen Treffer verwandeln. Die Tschechen verstanden es allerdings besser, in die gefährliche Zone vorzudringen (21:9 Torschussversuche und 11:6 Torschüsse aus dem Slot), sowie Schüsse von der blauen Linie aus auch auf den Kasten zu bringen: 64,3 Prozent ihrer Versuche aus der Distanz gingen tatsächlich auf das Tor, bei den Klagenfurtern lag dieser Wert lediglich bei 35,7 Prozent.

DIE PERSONALIEN:
Der EC-KAC muss im Heimspiel gegen den HC Orli Znojmo unverändert auf Jakob Holzer, Niklas Würschl, Johannes Bischofberger (alle verletzt) und Kele Steffler (krank) verzichten. Dennis Sticha wird ebenfalls nicht mit von der Partie sein, er steht aktuell nach langer Verletzungspause im Kader des Future Teams. Grünes Licht aus der medizinischen Abteilung hinsichtlich eines Comebacks erhielt bei den Rotjacken hingegen Nick Petersen, der, sollten keine kurzfristigen Probleme auftreten, damit erstmals seit 28. Dezember (und nach heuer insgesamt 33 verletzungsbedingt verpassten Bewerbsspielen) wieder im rot-weißen Aufgebot für eine Partie stehen sollte. Eine Chance, wenngleich aktuell nur eine kleine, besteht auch auf die Rückkehr von Mittelstürmer Thomas Koch, der nach langer Verletzungspause zuletzt erkrankt ausfiel.

DER KOMMENTAR:
„Wir müssen unsere Identität wiederfinden, defensiv wieder solide arbeiten. Darauf aufbauend ist der Plan, dass wir mehr Pucks auf das gegnerische Tor bekommen und dann auch mehr Treffer erzielen. Gegen Znojmo kommen ein oder zwei Spieler zurück in unser Lineup, das wird uns auch helfen. Unser Ziel ist es, auf den gestrigen Fortschritt nun zu Hause einen weiteren folgen zu lassen. (…) Znojmos erste Intention ist es, nach Puckeroberung sofort auf Offensive wechseln, da kommen sie mit zwei, drei, teils vier oder gar fünf Spielern fast überfallsartig in den Angriff. Dem kann man nur mit solider und vor allem verantwortungsvoller Defensivarbeit begegnen, insbesondere in der neutralen Zone, wo sie umschalten. Wenn wir diese Aufgabe lösen, dann ergeben sich automatisch Gegenstoßmöglichkeiten für uns und diese müssen wir morgen auch nutzen.“ (Sebastian Dahm, Torhüter EC-KAC)

21.02.2022


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