In der win2day ICE Hockey League steht für Rekordmeister KAC ein Heimspiel gegen Tabellenführer HC Innsbruck auf dem Programm.
DIE AUSGANGSSITUATION:
Der EC-KAC bestritt sein letztes Ligaspiel am vergangenen Freitag, ein 1:4-Verlust bei den Vienna Capitals bedeutete, dass die Rotjacken zum erst zweiten Mal in den jüngsten neun Partien ohne Punkt blieben. In der Tabelle nehmen die Klagenfurter unverändert den sechsten Rang ein, um diesen auch zum Ende des Grunddurchgangs einzunehmen und sich somit vorzeitig für die Playoffs zu qualifizieren, benötigt der Rekordmeister aus den verbleibenden 14 Spielen wohl acht Siege. Auf heimischem Eis ausgetragene Begegnungen waren in der laufenden Saison meist recht knappe Angelegenheiten: In elf der 17 Partien in der Heidi Horten-Arena trennte den EC-KAC am Ende des Spiels nur ein einziger Treffer von seinem jeweiligen Gast.
Der HC Innsbruck kommt als Tabellenführer nach Klagenfurt, die Haie bestritten bislang ihre erfolgreichste Saison in 20 Jahren in Österreichs höchster Spielklasse: Aktuell steht eine überragende Winning Percentage von 69,4 Prozent zu Buche, in den 19 vorangegangenen Spielzeiten lag dieser Wert bei den Tirolern bei lediglich 42,2 Prozent. Obwohl erst 36 Partien bestritten wurden, hat der HCI bereits 25 Siege auf seinem Konto, in nur einer der letzten zehn Saisonen konnte der Klub diese Marke überspringen. Mit 4,00 erzielten Treffern pro Begegnung verbucht Innsbruck die meisten Treffer aller ICE-Klubs, der Schnitt der zwölf Konkurrenten liegt mit 2,77 deutlich darunter. Auch auf individueller Ebene sprechen die Kennzahlen für große offensive Durchschlagskraft, finden sich auf den ersten acht Rängen der ligaweiten Scorerwertung doch gleich vier Cracks der Tiroler.
DER GEGNER:
| SPIELER IM FOKUS
Mit bereits 24 Saisontreffern führt Adam Helewka die ligaweite Torschützenliste an: Der Kanadier blühte in seiner siebten Profisaison, seiner ersten beim HC Innsbruck, im großen Stil auf, konnte er doch in keiner seiner jüngsten drei Spielzeiten die Marke von sieben Saisontoren übertreffen. Der Mittelstürmer ist auch eine der zentralen Figuren im starken Powerplay der Haie, kein anderer Kaderspieler stand in Überzahlsituationen länger am Eis als er (3:08 Minuten pro Partie). Hinsichtlich seiner 53 bislang gesammelten Scorerpunkte wird er in der ICE nur von seinem Landsmann und Klubkollegen Brady Shaw übertroffen: Der Flügelstürmer, im Vorjahr Vizemeister mit Fehérvár AV19, kommt bei den Tirolern zu großen Spielanteilen in sämtlichen Situationen, so ist er nicht nur der punktebeste Spieler im HCI-Aufgebot, sondern in der Gruppe der Stürmer auch jener mit der höchsten Time-on-Ice im Penalty Killing. Mit Innsbrucks enormer Durchschlagskraft in der Offensive kann die Abwehr der Haie nur bedingt mithalten, lediglich vier der zwölf Ligakonkurrenten kassierten bislang mehr Verlusttreffer pro Partie. Dass die Tiroler aktuell dennoch ihren niedrigsten Gegentorschnitt seit 2014/15 aufweisen, ist zu wesentlichen Teilen auch ein Verdienst von Torhüter Tom McCollum: Der US-Amerikaner verbuchte zwar in seinen bislang 106 Ligaspielen für den Klub noch nie ein Shutout, musste aber bei vier seiner letzten fünf Starts nur ein oder zwei Mal hinter sich greifen.
| BILANZ GEGEN DEN EC-KAC
Der HC Innsbruck steht in seiner 20. Saison in Österreichs höchster Spielklasse (2000 bis 2009 und seit 2012) und duellierte sich in diesem Zeitraum insgesamt 119 Mal mit dem EC-KAC. Die historische Bilanz spricht mit 70 gegenüber 49 Siegen deutlich für die Klagenfurter, die sich den Tirolern allerdings in beiden bisherigen Saisonbegegnungen geschlagen geben mussten. In Kärntens Landeshauptstadt siegten die Haie bislang zwar erst bei 16 ihrer insgesamt 60 Auftritte, von den letzten 25 Partien konnte der HCI allerdings zehn für sich entscheiden. Zu diesen Erfolgen kamen die Innsbrucker entgegen ihrer eigentlich primär offensiven Ausrichtung meist über eine stabile Defensive, bei drei ihrer jüngsten vier Heimspiele gegen die Tiroler gelang den Rotjacken nur jeweils ein Treffer. Der HC Innsbruck überzeugte gegen den EC-KAC zuletzt häufig im Überzahlspiel, die sechs Duelle in der aktuellen und der vergangenen Saison brachten acht Powerplaytore der Haie, die in diesem Zeitraum gegen Rot-Weiß auf eine Erfolgsquote von 27,6 Prozent im Spiel bei numerischem Vorteil kamen.
| DAS LETZTE DUELL
Die jüngste Begegnung zwischen dem EC-KAC und dem HC Innsbruck datiert vom 1. November, als sich die Haie vor 3.616 Zuschauern in der Heidi Horten-Arena mit 2:1 durchsetzen konnten. Die Rotjacken dominierten zwar das Spiel und kamen letztlich auf 40:23 Torschüsse (davon 31:13 bei Even Strength), fanden jedoch kaum Wege, zu einer adäquaten Anzahl an wirklich aussichtsreichen Gelegenheiten zu gelangen. Der Rekordmeister verbuchte in dieser Begegnung einen Puckbesitz-Anteil von 60,7 Prozent, eine Quote, die er in keinem seiner 20 seither ausgetragenen Spiele erreichte. Den einzigen Treffer der Klagenfurter in dieser Partie erzielte Lucas Lessio (13.), der gut drei Minuten zuvor mit einem Penalty Shot noch an Goalie Tom McCollum gescheitert war. Für den HCI trugen sich Brady Shaw (Rebound im Powerplay/7.) und Dario Winkler (Abpraller nach Lattenschuss/31.) in die Torschützenliste ein. Die Tiroler setzen in dieser Begegnung nur fünf Verteidiger ein, drei davon (Jamal Watson, Simon Bourque, Anders Krogsgaard) kamen folgerichtig auf Spielanteile jenseits der 25-Minuten-Marke.
DIE PERSONALIEN:
Beim EC-KAC kehrt der zuletzt aufgrund einer Erkrankung ausgefallene David Maier in das Aufgebot zurück, er wird ein Verteidigungspaar mit Jesper Jensen Aabo bilden. Allerdings gab es bei den Rotjacken in der laufenden Trainingswoche die nächste langfristige Verletzung zu vermelden: Der eben erst von der U20-A-Weltmeisterschaft in Kanada zurückgekehrte Finn van Ee zog sich eine Oberkörperblessur zu, die zwar noch umfassender untersucht wird, aber bereits definitiv eine mehrwöchige Pause nach sich ziehen wird. Neben dem Mittelstürmer auf der Liste der Langzeitausfälle stehen mit Kele Steffler, Maximilian Preiml, Nick Petersen, Lukas Haudum, Thomas Koch, Johannes Bischofberger und Daniel Obersteiner sieben weitere Akteure.
DER KOMMENTAR:
„Innsbruck spielt bislang eine überragende Saison, auch in den Wochen um den Jahreswechsel blieb ihre Siegesquote hoch. Sie ziehen ihre Sache durch und kommen dementsprechend mit viel Selbstvertrauen zu uns nach Klagenfurt. Die Stärke des HCI ist sicherlich das Angriffsspiel, ich gehe davon aus, dass es ein Duell Offensive gegen Defensive wird. Unser Ziel wird es sein, uns gut zu verteidigen, dem Gegner keine Kontergelegenheiten und Chancen auf schnelles Umschaltspiel zu bieten. Das gelang uns zwar auch beim letzten Heimspiel gegen Innsbruck, damals fehlte uns mit Fortdauer der Partie jedoch die Geduld, wir agierten dann überhastet und vergaben dadurch eine Möglichkeit nach der anderen. Defensive Konsequenz ohne zu Strafen greifen zu müssen und Abgeklärtheit sind die Schlüsselelemente, um Mannschaften wie den HC Innsbruck zu bezwingen.“ (Manuel Ganahl, Stürmer EC-KAC).
Medieninfo EC KAC
12.01.2023