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In der win2day ICE Hockey League stand am Freitag das Duell Vienna Capitals vs. Olimpija Ljubljana auf dem Programm. An einem Wochenende, wo zwei Heimsiege fix eingeplant waren im Kampf um einen Platz über den ominösen Strich, setzte es für die Gastgeber eine peinliche 1:2-Heimniederlage!

Gegen die zuletzt formschwachen Slowenen hätten die Gastgeber beinahe einen Traumstart hingelegt. Bradley (1.) sowie Kainz (2., 3.) und Prokes (3.) hätten die Caps in Führung bringen können, wohl können, wohl eher müssen. Die Gäste waren – trotz ihrer zuletzt sportlichen Unserie, alles andere als defensiv eingestellt und fanden ihrerseits in der sechsten Minute durch einen Schuss von Sturm die beste Möglichkeit vor. 60 Sekunden später hatten die Slowenen dann großes Glück, als „Aushilfsstürmer“ Brunner nur die Innenstange traf. In Minute elf verzog Zimmer knapp aus der Drehung. In Minute zwölf hatten dann die Vienna Capitals „Alu-Glück“ als Gäste-Kapitän Pance die Scheibe an die Stange hämmerte. In der 17. Minute war es schlussendlich den Gästen vorbehalten den ersten Treffer des Spiels zu erzielen. Kapel wurde von seinen Linienkollegen ideal in Position gebracht und fuhr alleine auf Capitals-Goalie Steen zu und bezwing den Schweden durch die Beine zur 0:1-Pausenführung nach dem 1. Drittel für die Gäste. Aufgrund des deutlichen Chancenplus für die Gastgeber kann man diesen Umstand durchaus als glücklich bezeichnen. Finkelstein vergab nämlich in Minute 20 die letzte Möglichkeit des ersten Abschnitts.

Zu Beginn des zweiten Drittels jubelten die Zuschauer über den vermeintlichen Ausgleichstreffer von Bradley. Doch der Videobeweis zeigte eine Abseitsstellung in der Entstehung der Situation. Somit blieb es beim 0:1 (21.). In der Folge hatten die Vienna Capitals weiter deutlich mehr vom Spiel, taten sich aber schwer die sehr kompakte, gut organisierte Verteidigung der Slowenen zu knacken. Eine gewisse „finnische Ausrichtung durch Neo-Head Coach Antti Karhula war deutlich erkennbar. Gregoire hätte in der 29. Minute den Ausgleichstreffer aus guter Position erzielen können. Sein Schuss ging allerdings genau auf Gäste-Goalie Us. In Minute 32 legte Kainz einen Schuss genau in die Fanghand des Gäste-Torhüters. Die Angriffe der Gäste wurden von Minute zu Minute seltener. Ein doppelter Entlastungsangriff hatte es in der Folge jedoch in sich Eine Doppelchance von Koblar in Spielminute 35 hätte das 0:2 bedeuten müssen. Wenige Sekunden später rettete Stehen gegen Dodero seine Mannschaft vor einem sicheren Gegentreffer. Der zweite Treffer des Spiels lag in der Luft und er gelang – entgegen der Sekunden davor den Gastgebern. Nach Chaos vor dem Gäste-Tor landet der Puck bei Finkelstein. Der packt den Hammer aus und trifft zum 1:1-Ausgleichstreffer (36.). 60 Sekunden später hätte Sturm die Gäste erneut in Führung bringen können, er verzog allerdings den Puck knapp am Tor der Wiener vorbei. Weitere 60 Sekunden hätte Prokes für die erstmalige Führung sorgen können, tat er nicht und somit bleib es beim Zwischenstand von 1:1 nach 40 gespielten Minuten!

Das dritte Drittel begann für die Vienna Capitals mit einer kalten Dusche. Nach einem „defensiven Doppelfehler“ von Rotter und Finkelstein hatte Zajic leichtes Spiel und traf aus kurzer Distanz zum 1:2. In der Folge entwickelte sich ein ähnliches Spiel wie im zweiten Drittel. Die Vienna Capitals waren optisch die deutlich überlegene Mannschaft, verstanden es allerdings gefährliche Offensivaktionen zu erspielen. Bradley fand in der 46. Minute eine Schusschance vor, aber hier fehlte die letzte Qualität im Abschluss. 240 Sekunden später war Hartl von einem Querpass derart überrascht, dass er den Schläger nicht aufs Eis, alleine vor dem Tor, brachte. In der Folge stieg auch der Unmut bei den lediglich 3.050 Zuschauern in der Steffl Arena. „Wir wollen euch kämpfen sehen“, halte es durch die halbleere Arena. Ob die englischsprachigen Leistungsträger diese Unmutskundgebung verstanden, darf sehr stark bezweifelt werden. Der schwache Stürmer Angelli läutete mit seiner Möglichkeit in der 57. Minute die Schlussoffensive der Gastgeber ein. Diese blieb zunächst ereignislos, bis 100 Sekunden vor dem Ende Caps-Coach Barr Goalie Steen vom Eis für einen sechsten Feldspieler holte. Dies blieb ohne Wirkung, im Gegenteil. Der auffällige Sturm traf ins leere Tor zum 1:3-Endstand.

Durch die Heimniederlage gegen die zuletzt „sportlich arg zerzausten“ Slowenen rutschen die Vienna Capitals wieder unter den Strich und sind auf einen Play-off Platz. Die Zuschauer schickten die Gastgeber mit einem Pfeifkonzert in die Kabine. Die Unmutskundgebung war auch am Ende völlig berechtigt. Die sehr hohe Fehlerquote, Behäbigkeit und der mangelnde Nachdruck sorgten am Ende für einen keinesfalls glücklichen oder unverdienten Sieg des Tabellenvorletzten. Wollen die Wiener im weiteren Saisonverlauf irgendeine „wichtige Rolle“ übernehmen, muss eine gewaltige Leistungssteigerung her.

Vienna Capitals vs. Olimpija Ljubljana 1:3 (0:1, 1:0, 0:2)
Steffl Arena, 3.050 Zuschauer, SR Nagy/Soos

Tore: Finkelstein (36.) bzw. Kapel (17.), Zajic (42.), Sturm (59./EN)

Strafminuten: 2 bzw. 2

03.02.2023


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