HC Innsbruck, Vienna Capitals, #VICHCI

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In der win2day ICE Hockey League stand am Freitag das 2. Spiel der Viertelfinalserie Vienna Capitals vs. HC Innsbruck auf dem Programm. Die Gäste aus Tirol feierten am Ende einen 0:4-Auswärtssieg und schafften in der Serie den Ausgleich auf 1:1-Sieg. Spiel 3 steigt am Sonntag in Innsbruck.

Das Spiel begann wie allgemein im Vorfeld erwartet. Von beiden Seiten sehr rasant und intensiv, aber ohne das letzte offensive Risiko geführt. Man hatte den durchaus berechtigten Eindruck, dass beide Teams ihr Hauptaugenmerk darauflegten, den ersten großen Fehler des Spiels zu vermeiden. So dauerte es bis zur vierten Minute ehe ein Goalie den Ansatz von Torgefahr bannen musste. Ein Schuss von Watson war am Ende eine „dankbare Bewegungsübung“ für Caps-Goalie Starkbaum. 120 Sekunden später hatte Antal mit einer „Abfälschung“ Pech. Die Scheibe verfehlte das Tor der Haie sehr knapp. Mit dem ersten gefährlichen Angriff gingen die Gäste in der achten Minute in Front. Nach einem Stellungsfehler in der Caps-Verteidigung, dann Peeters im hohen Bully-Kreis abziehen und trifft ins kurze Eck zum 0:1! 120 Sekunden nach dem Gegentreffer, hatten die Gastgeber durch Prokes, bzw. den knapp nicht an die Scheibe kommenden Sheppard, die erste gute Ausgleichschance. Dies war gleichzeitig ein Weckruf für die Wiener, die in allen Belangen einen sprichwörtlichen „Gang höher schalteten“. In Minute 15 scheiterte Wall mit einem Schuss an Gäste-Goalie Swette. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Spiel von Sekunde zu Sekunde hitziger. Die geforderten und in manchen Situationen nicht sattelfest wirkenden Schiedsrichter Siegel und Sternat verzichteten überraschenderweise komplett auf Strafen. So manche Entscheidung war in der Tat schwerst nachvollziehbar.180 Sekunden danach hatten Bradley und Gregoire die Möglichkeit auf den Ausgleichstreffer. Dieser sollte im ersten Abschnitt nicht fallen. Zwischenstand nach 20 Minuten 0:1!

Im Mittelabschnitt hatten zunächst die Gäste die erste Chance. Peeters scheiterte in Spielminute 22 an Caps-Goalie Starkbaum. Auf der Gegenseite hatte Sheppard Pech, als er die Scheibe knapp neben das Gäste-Tor abfälschte (23.). Dies war der Startschuss für eine offensive Phase im Spiel und das erste Powerplay für das Spiel zu Gunsten der Gastgeber. Dieses bleib ungenutzt. Effektiver zeigten sich die Gäste. Einen Stellungsfehler nutzte Mackin aus und fälschte einen Pass unhaltbar zum 0:2 ab (26.). Wenig später hatte das Duo Siegel/Sternat zwei interessante Regelauslegungen auf Lager. Zunächst wurde gegen Bradley nach Videobeweis eine zwei Minuten Strafe ausgesprochen. Wenig später gab es nach einem offensichtlichen Stockschlag und einer Attacke gegen Torhüter Starkbaum gab es keine Strafzeiten. Aus dem folgenden Überzahlspiel legten die Gäste den dritten Treffer nach. Ein Schuss von Shaw kullerte zum 0:3 in die Maschen. Zwei Eigenfehler und eine interessante Regelauslegung sorgten zur Halbzeit für klare Verhältnisse. Danach hatten die Vienna Capitals ein sportliches Ausrufezeichen. Ein Schuss von Aushilfsstürmer Pfiff klatschte von der Stange zurück (30.). In der Folge verzettelten sich beide Teams in Privatduelle. Eishockey bleib auf der Stelle. Den Gästen ist aufgrund des Spielstands kein Vorwurf zu machen. Anders sah es bei den Caps aus, und den Referees die dem wilden Treiben tatenlos zusahen. Zwischenstand nach 40 Minuten somit 0:3!

Auch im letzten Drittel änderte sich wenig am Spielgeschehen. Die Gastgeber waren bemüht, strahlten allerdings keinerlei Torgefahr aus. Die Gäste standen defensiv kompakt, hatten einen starken Goalie Swette und auch vielleicht auch eine Portion des sprichwörtlichen „Glücklichen“ auf ihrer Seite. Dazu gab es weiter phasenweise hilflos wirkende Referees, die mit ihrer Regelauslegung gefühlt beide Teams verunsicherten. So plätscherte das Spiel ziemlich ereignislos vor sich hin, wo die Gäste sogar phasenweise gefährlicher wirkten. 4:16 Minuten vor dem Ende nahm Capitals-Head Coach Dave Barr eine Auszeit und beorderte Goalie Starkbaum für einen weiteren Feldspieler auf die Bank. 199 Sekunden vor dem Ende scheiterte Sheppard am bärenstarken Swette und im Gegenzug machte Mackin den sprichwörtlichen Sack zu und traf ins leere Tor zum 0:4-Endstand.

Der Auswärtssieg der Haie geht aufgrund der höheren Effektivität völlig in Ordnung. Die Innsbrucker waren offensiv das bessere Team, in einem Spiel wo sehr wenig Eishockey selbst gespielt wurde. Diesen Makel müssen sich die Schiedsrichter ankreiden lassen, die weder durchgriffen, aber auch in einigen ausgesprochenen Strafen eher für die „Belustigung“ des Publikums sorgte.

Vienna Capitals vs. HC Innsbruck 0:4 (0:1, 0:2, 0:1)
Eissportzentrum Kagran, 4.600 Zuschauer, SR Siegel/Sternat

Tore: Peeters (8.), Mackin (26., 57./EN), Shaw (29./PP)

Strafminuten: 10 bzw. 12

10.03.2023