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Nach fünf von sechs Runden im Fallschirm-Zielspringen liegen die Gastgeber vom HSV Red Bull Salzburg beim noch bis morgen stattfindenden Weltcup im Para-Ski in St. Johann im Skigebiet Snow Space Salzburg auf führenden Positionen.

In der Teamwertung bietet die momentane Top-Platzierung von Rang eins des Team HSV Red Bull Salzburg l eine perfekte Ausgangslage für den morgigen Finaltag. Am Samstag, den 18. März gilt es dann für die Salzburger Athleten ab 10 Uhr im St. Johanner Alpendorf sowohl im Riesentorlauf als auch im Fallschirm-Zielspringen noch einmal alles zu geben und das Podium im Kampf, um die ersten Weltcup-Punkte zu verteidigen.

Seit Freitag geht es heiß her über dem Himmel des St. Johanner Alpendorf, denn dort kämpfen 10 Teams, bestehend aus je vier Springern, aus 6 Nationen, um wertvolle Zentimeter und Sekunden beim Weltcup im Para-Ski. Dank des optimalen Flugwetters konnten mit Freitagabend schon fünf Runden komplett abgeschlossen werden. Noch vor Mittag hob der erste Helikopter vom Boden ab, um die Athleten auf über 1.000 Meter über Grund zu bringen. Von dort springen diese dann ab, um zentimetergenau auf einem Ziel zu landen, welches gerade einmal so groß wie eine Zehn-Cent-Münze ist.

Die Athleten des Gastgebervereins HSV Red Bull Salzburg nützten ihren Heimvorteil im Salzburger Luftraum perfekt aus und legten souverän vor. Nach dem Springen konnte sich das Team HSV Red Bull Salzburg l mit Rang eins eine Spitzen-Ausgangslage für das Skifahren schaffen. Mit 32 cm Abweichung gesamt geht das Team (Sebastian Graser, Michael Urban, Manuel Sulzbacher und Anton Gruber) in den morgigen Ski- und Sprungtag. Dank Spitzenergebnissen in allen Durchgängen kann so das 1er Team des Gastgebervereins auf alle Fälle nach dem Sieg in der Teamwertung greifen. Damit sind die Salzburger auch in den Einzelwertungen nach wie vor auf Medaillenkurs. Michael Urban geht etwa mit Platz eins in der Herren- (gefolgt von seinem Teamkollegen Sebastian Graser) und in der Juniorenwertung mit zwei weiteren Medaillenchancen ins Skifahren und die letzte Sprungrunde. Lokalmatador Anton Gruber steht ebenfalls mit Platz zwei bei den Masters und Platz vier bei den Herren auf der Liste der Medaillenkandidaten für morgen. Auch für die restlichen Athleten des HSV Red Bull Salzburg verlief der erste Wettkampftag recht gut. Team HSV Red Bull Salzburg ll (Michael Löberbauer, Alexander Schöpf, Joachim Knauss und Christian Irausek) ist mit Rang sechs nach wie vor im morgigen Rennen um die vorderen Ränge mit dabei.

Die große Nachwuchshoffnung Sophie Grill, die sich im Vorjahr über den Gesamt-Weltcuptitel im Para-Ski der Damen und Junioren in St. Johann in Salzburg freuen durfte, musste heute nach dem zweiten Sprung abbrechen. Nach ihrer schweren Knöchelverletzung, inklusive Bruch des Wadenbeins und Bänderrisse vergangenen Dezember, machte ihr ihre Verletzung zu sehr zu schaffen. Sie entschied sich aus Sicherheitsgründen für einen Abbruch und ist so morgen nur als Zaungast und um ihre Teamkollegen anzufeuern vor Ort.

Der Samstagvormittag steht dann ganz im Zeichen des Skifahrens, ab 10 Uhr müssen die Athleten im alpinem Riesentorlauf nach FIS-Reglement ihr Können am Sonntagskogel unter Beweis stellen. Dabei werden zwei Durchgänge absolviert, die Zeiten werden in Punkte umgerechnet, ausgehend von der Siegerzeit. Ab Mittag geht es dann wieder in die Luft, um den letzten Durchgang im Fallschirm-Zielspringen zu absolvieren.

Neben den österreichischen Staatsmeisterschaftstiteln, sowie der ÖHSV Meisterschaft, geht es vor allem um die ersten Punkte der Weltcup-Serie im Para-Ski, die auch in die Wertung der WM in dieser Disziplin einzahlen.

Programm:
Samstag, 18. März 2023

ab 10:00 Uhr Riesentorlauf am Sonntagskogel
ab 12.45 Uhr Zielspringen (Obergassalm bei der Bergstation 6-er Alpendorf Gondelbahn)

Die Disziplin PARA-SKI
Die Wettkampfdisziplin PARA-SKI setzt sich aus PARA (abgeleitet von „Parachute“) und dem alpinen Riesentorlauf (SKI) zusammen. Es gilt dabei in einem FIS reglementierten Ski Rennlauf, ausgetragen in zwei Durchgängen, so schnell als möglich, und in sechs Sprungdurchgängen so genau wie möglich zu sein. Gewertet wird beim Zielsprung in Strafpunkten, die je nach Entfernung zum 2cm großen Zielpunkt vergeben werden, dabei wird jeder Zentimeter Abweichung als Strafpunkt gewertet. Die Zeit im Riesentorlauf wird auch in Punkte umgerechnet, ausgehend von der Siegerzeit: Der Sieger aus dem Riesentorlauf hat null Strafpunkte und die Zeit der dahinter liegenden wird so in Punkten umgewandelt, dass ca. 0,3 Sek einen Punkt. Somit 1 Sekunde 3 Punkte. Diese Punkte entsprechen im Zielspringen genau der Entfernung in Cm. (1cm = ein Punkt). Zusammen mit der Zeit im Rennlauf sind diese Punkte das Endergebnis. Die Wertung ist vergleichbar mit der „nordischen Kombination“ Schispringen un^d Langlauf:

Ihren Ursprung hat die Wettkampfsportart Para-Ski in der österreichischen Rettungsflugwacht. Dort wurden Piloten und Fallschirmspringer für Rettungseinsätze bei Bergunfällen, Lawinen und Hochwasserkatastrophen geschult. Bei winterlichen Such- und Bergeaktionen im alpinen Gelände wurde Material aus Flächenflugzeugen abgeworfen und anschließend Rettungsmannschaften abgesetzt. Zielgenauigkeit mit dem Fallschirm und schifahrerisches Können waren Grundvoraussetzung für die Retter. Da die Rettungseinsätze jedoch relativ selten waren, entstanden neben den regelmäßigen Trainings bald auch länderübergreifende Freundschaftswettkämpfe, und somit eine Weltcupserie und ab 1987 auch eine offizielle Weltmeisterschaft der FAI (Welt Luftsportverband).

Presseinfo
HSV Red Bull Salzburg

17.03.2023