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Der EC-KAC musste nach zuvor vier Siegen in Folge am Sonntag erstmals wieder eine Niederlage hinnehmen, beim 1:2-Verlust nach Penaltyschießen bei den Pioneers Vorarlberg verbuchten die Rotjacken aber zumindest einen Punkt. In der Tabelle liegt Klagenfurt damit auf dem fünften Rang, der rot-weiße Schnitt an erzielten Treffern (3,44) ist der drittbeste in der Liga, die durchschnittliche Anzahl an Gegentoren (2,56) wird nur von drei Teams unterboten. Überzeugen konnte der Rekordmeister in der laufenden Saison vor allem auf eigenem Eis, als einzige Mannschaft in der win2day ICE Hockey League ist der EC-KAC in Heimspielen noch unbesiegt. Aktuell stehen in der Heidi Horten-Arena sieben Siege am Stück zu Buche, eine längere Erfolgsserie hatte man zu Hause zuletzt in den Playoffs 2021 vorzuweisen.

Der HCB Südtirol durchlebte bereits in den Anfangswochen der Saison eine Krise, der amtierende Vizemeister konnte nur eines seiner ersten acht Ligaspiele gewinnen. Nach dem Trainerwechsel mit Anfang Oktober ging es für die Füchse aber fast kontinuierlich bergauf, von den letzten acht Begegnungen wurden sechs gewonnen, in jeder ihrer jüngsten vier Partien gingen sie als Sieger vom Eis. Am vergangenen Wochenende setzte sich Bolzano/Bozen auswärts sowohl in Székesfehérvár (2:1) als auch in Wien (4:1) durch und kassierte dabei jeweils nur einen Gegentreffer. Die in den ersten Wochen des neuen Spieljahres schwächelnde Offensive konnte ihre Feuerkraft im Verlauf des Monats Oktober maßgeblich steigern, nach wie vor liegt der Saisonschnitt an pro Spiel erzielten Treffern (2,38) aber um 20,4 Prozent unter jenem der Füchse aus ihren insgesamt zehn bisherigen Spielzeiten in der Liga.

Der Umschwung der vergangenen Wochen wurde insbesondere von den etablierten Kräften im Kader herbeigeführt, Bolzanos/Bozens sieben Feldspieler-Neuzugänge aus dem Sommer halten gemeinsam bei erst sieben Saisontreffern, 31 Tore gingen auf die Konten von bereits im Vorjahr beim HCB unter Vertrag stehenden Akteuren. Am erfolgreichsten erwies sich im Scoring bisher Brad McClure, der bei 13 Punkten (sechs Tore, sieben Assists) hält. Der Kanadier blieb in nur einem der letzten neun Spiele ohne Zähler, im Vorjahr trat er in drei der vier Saisonpartien gegen den EC-KAC als Torschütze in Erscheinung. Seine Treffsicherheit noch nicht unter Beweis stellen konnte in Südtirol hingegen der letztjährige Rotjacken-Stürmer Lucas Lessio, dem in 18 Begegnungen in ICE und CHL nur ein Tor gelang und der in den beiden Spielen am vergangenen Wochenende als überzähliger Legionär nicht im Lineup des HCB stand. In den Vordergrund gespielt hat sich aus dem Kreis der Neuzugänge der Füchse hingegen Josh Teves: Der Abwehrspieler hat seit der Heimniederlage gegen den EC-KAC Ende September keinen seiner zwölf ICE-Einsätze mit einer negativen Plus/Minus-Bilanz beendet, mit einem Gesamtrating von +7 führt er die teaminterne Wertung auch souverän an.

Seit seinem Einstieg in die damalige Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) im Sommer 2013 trat der HCB Südtirol bereits 69 Mal gegen den EC-KAC an. Die Bilanz aus diesen Begegnungen fällt mit 39:30 Siegen und 193:153 Toren zu Gunsten der Rotjacken aus, die dabei vor allem auf eigenem Eis ihre Stärke unter Beweis stellen konnten: Klagenfurt punktete in 27 seiner 34 Heimspiele gegen die Italiener, bei seinen letzten 21 Auftritten verließ Bolzano/Bozen die ehemalige Stadthalle und nunmehrige Heidi Horten-Arena nur vier Mal mit den vollen drei Punkten. Den Füchsen fiel es in der Kärntner Landeshauptstadt häufig recht schwer, Treffer zu erzielen: Shootouts und ein strafverifiziertes Spiel exkludiert, stehen aus 33 Partien nur 63 HCB-Tore zu Buche – 1,91 pro Spiel. Insgesamt schnitt der HCB Südtirol in der jüngeren Vergangenheit in Duellen mit dem EC-KAC aber recht gut ab: In der vergangenen Saison gingen alle vier Begegnungen an die Füchse, bei den letzten acht Aufeinandertreffen waren nur zwei
Rotjacken-Siege in regulärer Spielzeit zu verzeichnen.

Das erste und bislang einzige Duell zwischen dem EC-KAC und dem HCB Südtirol kam am 22. September in Bolzano/Bozen zur Austragung, die Rotjacken setzten sich dabei nach zwei unbeantworteten Treffern im Schlussabschnitt mit 4:2 durch. Das Spiel war eine von nur vier Begegnungen im bisherigen Saisonverlauf, in der die Klagenfurter über weniger Zeit mit Scheibenbesitz (48,7 Prozent) verfügten als ihr jeweiliger Gegner. Die Partie war überhaupt die 2023/24 bislang einzige für den EC-KAC, in der er weniger Torschussversuche als sein jeweiliger Kontrahent abgab (47 resp. 52). Paul Postma erzielte in der Sparkasse Arena seinen ersten Saisontreffer, zudem assistierte er zum vierten rot-weißen Tor, seither brachte er 15 weitere Scorerpunkte auf sein Konto, die ihn zum aktuell offensivstärksten Verteidiger in der win2day ICE Hockey League machen. Auf die höchste Time-on-Ice aller in der ersten Begegnung mit den Füchsen eingesetzten Feldspieler kam David Maier (23:00), Jan Mursak dominierte am Faceoff-Punkt (63,6 Prozent gewonnene Scheibenaufwürfe). Aus KAC-Sicht bedauerlich: Das Spiel in Südtirol war das bislang letzte, das Torhüter Sebastian Dahm und Neuzugang Raphael Herburger für die Rotjacken bestreiten konnten.

Der EC-KAC muss weiterhin auf gleich fünf etatmäßige Stammspieler der Offensivabteilung verzichten: Luka Gomboc, Raphael Herburger, Matt Fraser und Daniel Obersteiner fehlen verletzt, Kapitän Thomas Hundertpfund ist unverändert krank und steht zumindest für das Spiel am Mittwoch nicht zur Verfügung. Fraglich ist für das Duell mit dem HCB Südtirol auch die Mitwirkung von Niki Kraus, der angeschlagen ist und am Dienstag nicht am Eistraining teilnehmen konnte. Gegen die Italiener sein Debüt in der Kampfmannschaft seines Stammvereins geben wird Eigenbauspieler Marco Sunitsch. Der aktuelle Kapitän des Future Teams wird gemeinsam mit Oliver Lam und Finn van Ee eine Sturmformation bilden. Das Torhütergespann besteht weiterhin aus Christian Engstrand und Florian Vorauer, Sebastian Dahm (angeschlagen) dürfte gegen Ende der laufenden Woche in das Eistraining zurückkehren.

„Ich denke, dass wir zu Hause bislang sehr stark gespielt haben, auswärts aber noch Luft nach oben aufweisen. Als größten Unterschied würde ich das Energielevel sehen, wir sind in der Fremde nicht schlechter als unsere Gegner, es fehlt aber manchmal der Extra-Meter. Daher sind wir meist knapp am Erfolg dran, geben aber häufiger als nötig Punkte ab. Das müssen wir in Auswärtsspielen sicherlich ändern, aber vor dem Break stehen ja zum Glück noch zwei Heimspiele an und in denen wollen wir dort weitermachen, wo wir zu Hause zuletzt aufgehört haben.

Für mich persönlich ging es zuletzt, glaube ich, schon in die richtige Richtung. Am Saisonbeginn fehlte mir ein wenig die Aggressivität, die zu meinem Spiel gehört. Das kommt jetzt langsam zurück, ich versuche, in jeder Partie einen Schritt nach vorne zu machen. Jetzt einmal bis zur Länderspielpause, dann im Nationalteam und danach bin ich hoffentlich wieder in Topform.

Der HCB Südtirol ist im Sturm sehr tief besetzt und verfügt über vier Linien, die allesamt scoren können. Wir schauen aber in erster Linie auf uns selbst und versuchen, die gute Offensivreihen des Gegners aus dem Spiel zu nehmen. Vorne gelingen uns hoffentlich selbst wieder einige Treffer – wie schon in den bisherigen Heimspielen.

Es ist nicht einfach, die Ausfälle von Führungsspielern wie Matt Fraser und Thomas Hundertpfund zu kompensieren, das tut uns als Mannschaft weh. Aber auf der anderen Seite ergibt sich so die Chance für junge Spieler, die sonst nicht so viel Eiszeit erhalten, aufzuzeigen und unter Beweis zu stellen, dass sie bereit für mehr sind. Ich mache mir keine Sorgen, die Jungs werden diese Möglichkeit nutzen.“ (David Maier, Verteidiger EC-KAC)

Presseinfo: KAC

31.10.2023