KAC, Asiago

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In der win2day ICE Hockey League steht am Sonntag für den KAC das Auswärtsspiel bei Asiago auf dem Programm.

Die Ausgangssituation:
Obwohl am Freitag spielfrei, konnte der EC-KAC seinen Tabellenplatz halten und startet vom vierten Rang aus in die zweite Hälfte des Grunddurchgangs der win2day ICE Hockey League. Die Rotjacken punkteten in elf ihrer letzten 13 Ligaspiele, jüngst verwandelten sie am Dienstag im Heimspiel gegen den HC Innsbruck ein 1:3-Defizit noch in einen 4:3-Erfolg nach Penaltyschießen. Das Fazit zur Halbzeit der Regular Season fällt aus rot-weißer Sicht durchaus positiv aus: Mehr als die heurigen 1,75 Punkte und 3,46 Tore pro Partie hatte Klagenfurt in der ersten Grunddurchgangshälfte zuletzt in den Spielzeiten 2019/20 (Punkte) bzw. 2011/12 (Tore) zu verbuchen. Der EC-KAC konnte seine in den ersten Wochen der Saison recht bescheidene Auswärtsbilanz zuletzt deutlich verbessern, bei jedem der jüngsten sechs Auftritte in der Fremde wanderte zumindest ein Zähler auf das Konto des Rekordmeisters.

Asiago Hockey startete wie in seiner Premierensaison in der win2dayICE Hockey League auch heuer recht dürftig in das Spieljahr, während 2022/23 ab Ende Oktober ein deutlicher Aufwärtstrend zu verzeichnen war, befindet sich heuer jedoch scheinbar länger Sand im Getriebe: Vier Heimsiege im Oktober blieben bislang die einzigen Erfolge der Italiener in regulärer Spielzeit, jedes der letzten neun Spiele ging verloren oder wurde erst nach Überstunden – 2:1 gegen den EC-KAC und 5:4 bei den Vienna Capitals nach Verlängerung sowie am Freitag 8:7 nach Penaltyschießen gegen die Black Wings Linz – gewonnen. Das Team von Head Coach Tom Barrasso verfügt trotz der Torlawine

gegen die Oberösterreicher über den zweitniedrigsten Schnitt an erzielten Treffern im ligaweiten Vergleich (2,35 pro Spiel), hinsichtlich der Gegentore (3,83) liegt man mittlerweile sogar ganz am Ende des Rankings. Insbesondere auf eigenem Eis, wo 17 der bislang 23 Zähler eingefahren wurden, ist Asiago allerdings keinesfalls zu unterschätzen.

Der Gegner:
Spieler im Fokus
Besondere Aufmerksamkeit gebührt in Asiagos Offensivreihen dem Sommer- Neuzugang William Rapuzzi: Beim denkwürdigen 8:7 gegen Linz am Freitag eröffnete er den Torreigen und sorgte später zudem für den (einzigen und damit) entscheidenden Treffer im Shootout. Auch beim jüngsten Duell mit dem EC-KAC vor knapp einem Monat zeichnete der US-Amerikaner für das Game Winning Goal Asiagos in der Verlängerung verantwortlich. Seinen Torinstinkt gefunden hat in den vergangenen Wochen auch Michele Marchetti, für den aus den letzten sechs Partien sechs Treffer zu Buche stehen.

Der Flügelstürmer blieb in seinen ersten 179 EBEL – bzw. ICE-Partien für den HCB Südtirol und Asiago Hockey ohne Doppelpack, ehe er Mitte November beim Overtime-Erfolg in Wien zwei Mal anschrieb und dieses Kunststück am Freitag beim Sieg gegen die Black Wings gleich wiederholte. Obwohl Justin Fazio in der letzten Begegnung mit den Rotjacken 48 von 49 Schüssen parierte, könnte am Sonntag (nach der Torlawine vom Freitag und zuletzt drei Fazio-Starts in Folge) Marco De Filippo bei Asiago zwischen den Pfosten stehen. Für den bereits 33-Jährigen wäre es der erste Karriereeinsatz gegen den EC-KAC, bisher war er (in Diensten Cortinas in der Alps Hockey League) nur gegen das Future Team der Klagenfurter im Einsatz, vermochte dort jedoch zu überzeugen: In elf Spielen zwischen 2016 und 2023 verbuchte er zehn Siege und einen Gegentorschnitt von lediglich 1,73 (bei einer Save Percentage von 93,2 Prozent).

Bilanz gegen den EC-KAC
Seit dem Wechsel der Italiener in die win2day ICE Hockey League kam es zu insgesamt sechs Begegnungen zwischen Asiago Hockey und dem EC-KAC, vier davon gingen an die Klagenfurter. Obwohl die Rotjacken mit insgesamt 13:5 Punkten eine recht gute Bilanz aus direkten Duellen vorzuweisen haben, taten sie sich gegen den Klub aus den Vizentiner Alpen meist recht schwer: Nur 16 von 207 Torschüssen – magere 7,7 Prozent – zappelten in den Maschen, auch das Powerplay erwies sich als wenig durchschlagskräftig, resultierte aus 13 Überzahlgelegenheiten doch nur ein einziger Treffer. In Asiago siegte der Rekordmeister bei seinem ersten Auftritt im Oktober 2022 mit 4:1, das Torschussverhältnis von 45:9 zeugte aber von der damals erst beschränkt gegebenen Wettbewerbsfähigkeit der Italiener. Seither musste sich der EC-KAC auf der Hochebene nördlich von Vicenza zwei Mal geschlagen geben: Beim Grunddurchgangs- Kehraus der vergangenen Saison mit freiwillig stark dezimiertem Lineup (1:5) sowie beim ersten Auftritt in der laufenden Saison Anfang November (1:2 nach Verlängerung). Zu Hause hat sich Rot-Weiß in jeder der drei bisherigen Konfrontationen in regulärer Spielzeit durchgesetzt, überzeugen konnten die Kärntner dabei aber nur selten (3:2 und 3:1 im Vorjahr, 4:3 heuer).

Das letzte Duell
Der EC-KAC und Asiago Hockey standen sich zuletzt am 3. November gegenüber, als die Italiener auf eigenem Eis vor nur 1.232 Fans mit 2:1 nach Overtime siegten. Die Rotjacken gingen in dieser Begegnung äußerst fahrlässig mit ihren Chancen um, erst ihr 35. Torschuss brachte ihnen den ersten (und einzigen) Treffer, für den Paul Postma verantwortlich zeichnete. Klagenfurt kam über die gesamte Spielzeit hinweg auf einen Puckbesitz-Anteil von 60,4 Prozent bei Even Strength, in keiner der anderen 23 Saisonpartien lag dieser Wert höher. Auch das Überzahlspiel funktionierte nur bescheiden gut, aus drei Gelegenheiten resultierte kein Torerfolg, während das KAC- Powerplay in den sechs Ligaspielen seither auf seine Erfolgsquote von starken 30,8 Prozent kam. Weitere rot-weiße Schwachstellen im jüngsten Duell mit Asiago waren die Faceoffs (nur 40,0 Prozent gewonnene Scheibenaufwürfe, zweitniedrigster Wert 2023/24) und das Zweikampfverhalten (lediglich 40,7 Prozent erfolgreich bestrittene Konfrontationen).

Die Personalien:
Der EC-KAC muss in Asiago neben dem langzeitverletzten Daniel Obersteiner auch auf zwei weitere Mittelstürmer verzichten: Thomas Hundertpfund unterzog sich am Freitag einem geplanten operativen Eingriff, bei ihm ist vorgesehen, dass er nach der Länderspielpause zur Monatsmitte wieder in den Trainings- und Spielbetrieb

02.12.2023