Maximilian Ullmann

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Maximilian Ullmann, Spieler des RZ Pellets WAC, war zu Gast beim Sky Sport Austria Podcast „DAB | Der Audiobeweis.“

Maximilian Ullmann (RZ Pellets WAC):

…über die 1:3-Heimniederlage gegen WSG Tirol: „Natürlich schmerzt es, speziell gestern nach dem Spiel. Wir haben uns einfach mehr vorgenommen, gerade nach den letzten drei Spielen, bei denen wir sieben Punkte geholt haben. Es ist uns eigentlich eher egal, dass wir jetzt nicht Tabellenführer sind, denn wir schauen auf uns. Für uns wäre es eine super Geschichte gewesen, wenn wir den Lauf fortgesetzt hätten. Gestern war es einfach so ein Spiel, bei dem man gemerkt hat, dass wir einfach nicht unsere 100% auf den Platz gebracht haben. Es gibt solche Spiele, aber wir hätten trotzdem mit einer Führung in die Halbzeitpause gehen können. Der Gegner ist tief gestanden und hat in der zweiten Halbzeit das 1:0 gemacht, woraufhin sie noch tiefer gestanden sind. Dann wird es halt irgendwann schwer, anzulaufen. Solche Spiele gibt es. Es haut uns jetzt nicht aus der Bahn.“

…über die bisherigen Saisonleistungen des Wolfsberger AC: „Der Start war mit Austria Klagenfurt sehr gut. Danach hatten wir zwei Spiele, bei denen uns die Leistung nicht so gefallen hat. Nach dem Spiel gegen den GAK sind wir schon in einen Flow gekommen. Dementsprechend sind wir zufrieden, aber wir wissen, dass wir genauso weitermachen müssen, um unsere Leistung auf den Platz zu bringen und Spiele wie in der letzten Woche zu zeigen.“

…über die vollen 100% Leistung in jedem Spiel: „Speziell gestern hat man es schon gesehen, dass wir die 100% brauchen, wenn man in ein Spiel reingeht. Dass man die 100% gegen Sturm Graz, Rapid, Salzburg und LASK hat, ist klar. Wir müssen sie aber auch gegen die vermeintlich kleineren Gegner haben. Wenn wir ans Maximum gehen, können wir jeden Gegner schlagen. Gestern haben wir das Gefühl gehabt, dass wir nie richtig ins Spiel reingekommen sind. Wir wissen genau, worauf es ankommt und dass es an uns liegt. Wenn wir die tägliche Arbeit am Wochenende aufs Feld bekommen können, dann wissen wir, dass wir gegen jeden Gegner unangenehm sein können. Wenn es wie gestern nicht der Fall ist, wirft es uns auch nicht zurück. Wir wissen, woher wir kommen und wer wir sind. Wir haben jetzt schon wieder den Fokus auf die nächste Woche und werden alles daransetzen, unsere Leistung auf den Platz zu bringen.“

…über die Ansprüche des WAC: „Ich werde jetzt nicht irgendwelche Ziele raushauen, die wir mannschaftsintern besprochen haben. Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen. Das war jetzt der Tenor und damit sind wir gut gefahren. Bis Winter wird es sich herauskristallisieren, in welche Richtung es geht. Wenn wir unser Spiel und Leistungslimit am Platz bekommen, dann schauen auch dementsprechend viele Punkte heraus. Was darüber hinaus entsteht, wird man dann sehen.“

…über WAC-Trainer Dietmar Kühbauer: „Wenn man den Trainer beschreiben muss, weiß man einfach, dass die Menschlichkeit ihn einfach auszeichnet. Er lebt es vor, Respekt entgegenzubringen, weil er diesen auch einfordert. Die technisch-taktische Fähigkeit, wie er Mannschaften führt und auf das jeweilige Spiel einstellt, als Team zu fungieren, zeichnet ihn aus. Wir haben in der Vergangenheit sehr erfolgreich bei Rapid zusammengearbeitet. Er weiß genau, was er von mir verlangen kann, und ich weiß, wie er die Spieler händelt. Daher passt es sehr gut. Die Menschlichkeit an sich ist das, bei dem ich sage, dass es immer seltener wird. Du lässt dann nicht locker und sagst, dass es heute gemütlich wird, weil er es gar nicht zulässt. Da geht dann ein Ruck durch die Mannschaft und jeder zieht komplett mit. Es ist schon einzigartig, weil er alle Spieler mitreißt. In Italien hat es Taktiktrainingseinheiten gegeben, bei denen wir über drei Stunden am Platz gestanden sind. Natürlich sind da Unterschiede, weil Italien einfach für die Defensive bekannt ist. Für mich ist die Menschlichkeit der größte Unterschied.“

…über seine Zeit bei Venezia FC: „Nach der Leihe habe ich gesagt, dass ich nochmal Vollgas gebe und es bei Venedig probiere. Ich habe alles reingelegt, was ich habe und kann. Ich habe im letzten Jahr miterleben müssen, dass es oftmals nicht nur Trainerentscheidungen sind, sondern andere Gründe. Ich habe durchweg nur positives Feedback bekommen. Es hat von Mitspielern geheißen, wieso spielst du nicht am Wochenende. Du kannst es nicht ändern. Von dem her ist meine Mentalität so, dass es nur eine Richtung gibt, und diese heißt Vollgas. Bei den vier Einsätzen war ich dann trotzdem auch da. Es war keine einfache Zeit, aber du lernst mit Situationen umzugehen und diese meistern zu müssen. Mentale Stärke ist da auch gefragt. Man nimmt Situationen an und probiert, diese bestmöglich zu lösen. Im Nachhinein kann man immer reden, aber für mich überwiegen immer die positiven Sachen, wie die Einsätze, die ich in der Serie-A hatte. Das Spiel gegen Juventus, Inter Mailand oder die Aufstiegsfeier in Venedig sind die Sachen, die mir hängen bleiben, weil ich im Leben sage, dass die positiven Dinge immer überwiegen. So gehe ich durchs Leben.“

…über die Feierlichkeiten nach dem Aufstieg in die Serie-A in der letzten Saison: „Wir haben da eine Art Fähre gehabt, die offen war. Dort haben wir den Pokal mitgehabt. Die ganze Mannschaft war an Board. Wir sind mit dem Boot durch den Canal Grande gefahren. Hunderte kleine Boote und Gondeln von den Fans sind neben uns gefahren. Die ganze Stadt war voller Leute, die uns zugejubelt haben. Es war ein einmaliges Erlebnis und eine coole Sache, das erleben zu dürfen.“

…über den Entschluss zum Wolfsberger AC zu wechseln: „Im Sommer war es natürlich eine Überlegung, mit dem Aufstieg und dem neuen Trainer doch noch zu bleiben. Schlussendlich habe ich mich für den Fußball entschieden, weil ich wieder spielen wollte. Ich weiß selbst, dass ich es noch kann und jeder Mannschaft helfen kann. Ich wollte wieder Fußball spielen und habe mich dann für den WAC entschieden.“

…über das ÖFB-Team: „Natürlich bleibt es das Ziel. Ich bin jetzt einmal hier und konzentriere mich auf die Aufgaben beim WAC. Da möchte ich über solche Dinge gar nicht reden. Leider ist es bisher nur ein Spiel gewesen. Bei Franco Foda war ich fünfmal dabei, aber es hat leider nur zu einem Kurzeinsatz gereicht. Ich konzentriere mich auf die tägliche Arbeit und was dann kommt, entscheiden sowieso andere Leute.“

…über seinen damaligen Trainer Oliver Glasner beim LASK: „Ich habe ihm sehr viel zu verdanken. Jeder, mit dem man von damals redet, sagt, dass wir damals unter ihm am meisten gelernt haben. Man hat es auch am Platz gesehen, dass wir erfrischenden Fußball gespielt haben. Jedem Trainer, den ich bisher hatte, habe ich zu verdanken, dass ich jetzt dort bin, wo ich bin. Ich bin jedem Trainer sehr dankbar.“

…über seine Zeit beim LASK: „Es war eine sehr besondere Zeit. Es war meine erste Saison in der Bundesliga. Wir haben als Mannschaft super agiert. Jeder hatte seine Aufgaben und wir waren eine eingespielte Mannschaft. Neuzugänge hatten es bei uns eigentlich schwer, weil wir die Spielidee so innehatten und ein eingeschworener Haufen waren, wo jeder wusste, was der Hintermann beziehungsweise Vordermann vorhat. Es war eine schöne Zeit, an die ich mich gerne zurückerinnere.“

…über eine mögliche Rückkehr zu einem seiner Ex-Vereine LASK und SK Rapid: „Natürlich spricht nichts dagegen. Ich bin aber jetzt hier beim WAC und sehr glücklich und sehr dankbar, dass ich die Chance und das Vertrauen bekommen habe. Das ist für mich sehr wichtig. Über das, was nächstes Jahr oder in zwei bis drei Jahren ist, mache ich mir derzeit keinen Kopf.“

Alfred Tatar (Sky Experte):

…über die bisherige Saison des WAC: „Die oberste Kategorie schwächelt. Sturm hat auch noch gewisse Probleme und Salzburg ebenfalls. Es ist immer enger geworden. Ich weiß, dass Dietmar Kühbauer ein Trainer ist, der, wenn er zu einem Klub kommt, dort mit den notwendigen Neuverpflichtungen ein Team zusammenstellt, das immer in der Lage ist, gegen jeden Gegner zu gewinnen, aber auch gegen jeden Gegner zu verlieren. Am Wochenende war das leider zu sehen. Insgesamt bin ich nicht überrascht.“

…über die 1:3-Heimniederlage gegen WSG Tirol: „Im Vorfeld hat Trainer Kühbauer gesagt, dass es ein sehr schwieriges Spiel ist. Er hat schon gerochen, wie der Braten aussehen wird. Wir haben in diesem Spiel eine Lektion gelernt, dass es immer einen zwölften Mitspieler pro Mannschaft gibt. Dieser lautet „Großer Raum“. Das 1:0 der WSG Tirol war ein weiter Ball nach vorne die Linie entlang. Wenn du dir das ansiehst, herrscht da praktisch ein Raum, der fast so groß ist, wie das Universum. Das ist immer gut für diejenigen, die dort in diesen Raum hineinspielen. Es waren teilweise auch selbstverschuldete Treffer. Wenn du eng und kompakt verteidigst, dann ist der Raum hinter dir nicht so groß. Für die WSG war der große Raum Goldwert. Sie haben die Bälle nach vorne gehaut mit dem Gedanken, dass schon irgendetwas passieren wird. Eigentlich hat die WSG mit zwölf gegen elf Spieler gespielt.“

…über WAC-Trainer Dietmar Kühbauer: „Er hat ein Etikett, an dem er immer gemessen wird. Die Werkzeugebene ist, welche Inhalte das Training hat. Ein Trainer braucht ein Werkzeug und dieses offenbart sich im Training. Wenn die Spieler von Spiel zu Spiel schauen, schaut der Trainer von Training zu Training. Das ist eine große Qualität, dass man im Training jene Akzente setzt, die man am Wochenende auch sehen will. Die Verhaltensebene ist aus meiner Sicht sein Coaching, wie er auf die Spieler während des Trainingsprozesses zugeht. Coaching heißt, mit den Mitspielern permanent kommunikativ zu sein, sodass sie damit auch etwas anfangen können. Die dritte Ebene ist die Persönlichkeit. Die Persönlichkeit bei ihm ist sehr kantig. Man hat bei ihm sofort ein Bild im Kopf, weil er mit dieser Persönlichkeit auch in der Öffentlichkeit steht. Seine Art, die Person ins Spiel zu bringen, um die leitende Figur in einem Klub zu sein, ist auf ihn zugeschnitten. Das ist seine Wahl und ich glaube, dass sie vollkommen richtig ist. Er ist authentisch. Auf allen drei Ebenen sehe ich bei Dietmar Kühbauer die höchste Trainerkategorie.“

…über Maximilian Ullmann: „Er bringt ein Element dazu, das sehr wesentlich im Spiel von Dietmar Kühbauer ist. Er hat einen enormen Offensivdrang. Dass das natürlich auch nach hinten losgehen kann, hat man jetzt am Wochenende gesehen. Der positive Aspekt ist für mich die offensive Sache, die wirklich hervorragend ist. Mittlerweile werden ja Mannschaften um einen linken Verteidiger herum konstruiert. Es ist eine der meistgesuchten Positionen auf der Welt. Wir sehen es auch bei uns bei der Nationalmannschaft oder bei Red Bull Salzburg, wie schwierig sie sich getan haben, einen adäquaten Ersatz für Andreas Ulmer zu finden. Wenn ich Trainer wäre, würde ich Spieler wie Maximilian Ullmann mit Handkuss nehmen.“

Medieninfo Sky Österreich:

03.10.2024