Nach der Heim-EURO vor einem Jahr stand Das Frauen-Nationalteam vor einem Umbruch. Zahlreiche Spielerinnen beendeten ihre Nationalteam-Karriere.
Mit jungen, frischen Kräften schaffte man im Frühjahr prompt die Qualifikation zur WM 2025. Dabei führte Katarina Pandza, zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 22 Jahre jung, die ÖHB-Auswahl als Kapitänin an. Im Interview spricht sie über den Saisonstart in Liga und EHF Champions League, über ihre Rolle im Nationalteam, das bevorstehende freundschaftliche Länderspiel gegen Brasilien (20. September 20:25 Uhr Tulln und live auf ORF SPORT +) und das Potential dieser Mannschaft.
Kantersieg in der kroatischen Liga, zwei Siege in der EHF Champions League, fehlt nur noch ein Erfolg mit dem Nationalteam für einen perfekten Start in die neue Saison.
Katarina Pandza: „Für mich persönlich hat die Saison sehr gut begonnen. In der Liga müssen wir dominieren, haben da ganz klar die Favoritenrolle und sollten das auch schaffen. In der EHF Champions League waren wir zum Auftakt gegen Sola (NOR) ebenfalls Favorit. Allerdings ist für uns in der Champions League jeder Punkt ein Bonuspunkt. Dass wir gegen Ljubljana (SLO) gewinnen konnten, war ein doppelter Bonus, da wir im Vorjahr beide Partien gegen sie verloren haben. Wenn wir diese erste Phase mit dem Nationalteam nun mit einem Sieg abschließen können, wäre das sensationell. Aber mit Brasilien erwartet uns eine richtig gute Mannschaft. Die kommen mit ihrem vollen Kader, mit allen Stars. Wir wollen richtig guten Handball spielen und schauen, wo wir stehen.“
Nachdem einige Spielerinnen ihre Nationalteam-Karriere beendet haben, lastet nun ein spezieller Druck auf dir, zumal das Team auch als Kapitänin anführst?
Katarina Pandza: „Ja, auf jeden Fall. Allerdings nicht von ÖHB-Seite, sondern von mir selbst. Ich bin mir meiner Rolle im Nationalteam bewusst. Gemeinsam mit den anderen Spielerinnen, die schon länger dabei sind, müssen wir den jüngeren und neuen Spielerinnen zeigen, wie das Nationalteam funktioniert. Ich weiß noch selbst wie es war als junge Spielerin neu dazuzukommen. Man will viel aufschnappen und sich schnell integrieren. Wir ´älteren´ haben eine spezielle Rolle und geben auch die Richtung vor.“
Wie stark seid ihr bereits in dieser neuen Konstellation zusammengewachsen, zumal man mit dem erfolgreichen WM-Playoff im Frühjahr direkt ein großes Erfolgserlebnis hatte nach dem Umbruch im Nationalteam?
Katarina Pandza: „Der Erfolg im WM-Playoff war auf jeden Fall ein Riesenfaktor. Dass es im April direkt geklappt hat nach gerade einmal eineinhalb Lehrgängen in dieser Konstellation, hat uns zusammengeschweißt. Das war wichtig, dass wir die Quali geschafft haben. Wir müssen natürlich weiterarbeiten. Einige Abläufe sind noch nicht rund, aber das war auch allen klar. Wir sind in der kurzen Zeit zusammengewachsen, wenn jetzt allerdings jemand wegfällt, ist das schwer. Wir haben nicht so einen breiten Kader, wollen unbedingt etwas zusammenbauen. Aber ich denke, wir haben das bislang ganz gut gemeistert.“
Im Frühjahr 2023 absolvierte man zuletzt zwei Spiele gegen Brasilien, musste sich beide Male knapp geschlagen geben. Was erwartet euch in diesem Spiel, zumal wir hier von einem ehemaligen Weltmeister sprechen (Anm.: 2013)?
Katarina Pandza: „Wir wissen alle was uns da erwartet. Wer die Champions League ein wenig mitverfolgt, weiß, dass ihr Kader gespickt ist mit Stars. Jede Spielerin ist bei einem richtig guten Verein engagiert. Mit Bruna De Paula haben sie einen wahren Superstar in Europa in ihren Reihen. Wir wollen mithalten, solange es geht. 2023 waren wir als Team erfahrener, konnten dadurch das Spiel lange offenhalten. Sie sind Favorit in diesem Spiel. Unser Ziel ist, uns in jedem Lehrgang zu steigern. Unser Fokus wird mehr auf uns liegen. Wir wollen das umsetzen, was wir uns jetzt erarbeitet haben.“
In knapp einem Monat startet man in der Südstadt (Tickets sind bereits HIER erhältlich) gegen Israel in die Qualifikation zur Women´s EHF EURO 2026. Die weiteren Gegner sind Griechenland und Spanien. Eine machbare Gruppe?
Katarina Pandza: „Auf jeden Fall. Gegen Spanien haben wir schon öfter gespielt. Ich denke, an einem guten Tag, haben wir auch gegen sie unsere Chancen. Man hat im März gesehen, das wir mithalten konnten und das, obwohl wir mitten im Umbruch standen und nicht komplett waren. Mit diesen Gegnern haben wir insgesamt eine machbare Gruppe zugelost bekommen. Die erfolgreiche Qualifikation zur EHF EURO 2026 ist unser klares Ziel.“
Aus deiner Sicht: was zeichnet euch am meisten aus? Ist es eine gewisse jugendliche Unbekümmertheit?
Katarina Pandza: „Ja, das kann ich unterstreichen. Wir haben frische Spielerinnen, die alle Bock haben. Man merkt in jedem Training, dass alle mit 150 Prozent dabei sind. Aktuell sind ein paar Spielerinnen vom Jahrgang 2006 dabei, die im Sommer bei der W19 EHF EURO sehr erfolgreich waren (Anm.: 4. Platz). Diese neue Motivation bringt uns allen viel. Es ist nicht mehr so wie früher, dass wir mit Erfahrung und Routine spielen. Wir sind schnell, wir sind jung und aus dieser Mannschaft kann man viel machen.“
Freundschaftliches Länderspiel
Österreich vs. Brasilien
Sa., 20. September 2025, 20:25 Uhr, Tulln
Live auf ORF SPORT +
ÖHB-Ticketshop
Qualifikation zur Women´s EHF EURO 2026
Österreich vs. Israel
Mittwoch, 15.10.2025, 18:00 Uhr, BSFZ Südstadt
ÖHB-Ticketshop
Griechenland vs. Österreich
So., 19. Oktober 2025, 18:00 Uhr, Kozani (GRE)
IHF Women’s World Championship 2025 in GER/NED
26. November – 14. Dezember 2025
Ausrichter: Deutschland, Niederlande
Titelverteidiger: Frankreich
Offizielle Website & Ticketing: https://worldhandball25.com/de/
Spielplan
Österreich vs. Ägypten
Fr., 28. November 2025, 18:00 Uhr
Österreich vs. Argentinien
So., 30. November 2025, 18:00 Uhr
Niederlande vs. Österreich
Di., 2. Dezember 2025, 20:30 Uhr
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Presseinfo
Handball Austria/ÖHB
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19.09.2025