
Für den EC KAC steht am Sonntag das Auswärtsspiel in Ungarn bei Fehervar auf dem Programm. Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei der Debütant auf der Goalie-Position.
DIE AUSGANGSSITUATION:
Der EC-KAC musste nach guten Leistungen in den vergangenen Wochen am Freitagabend einen herben Rückschlag hinnehmen: Die Rotjacken unterlagen nach einem weitestgehend uninspirierten Auftritt auf eigenem Eis dem Tabellenvorletzten aus Dornbirn mit 1:2. Damit wurden die Klagenfurter in der Tabelle wieder vom HK Olimpija Ljubljana überholt und liegen nun auf Position fünf. Mit Fehérvár AV19 wartet auf die Mannschaft von Petri Matikainen und Juha Vuori nun das einzige ICE-Team, von dem man im Verlauf der bisherigen Saison noch nicht besiegt wurde. In Ungarn möchte der Titelverteidiger seine bislang sehr solide Auswärtsbilanz weiter verbessern, denn in der aktuellen Spielzeit blieb der EC-KAC in fremden Hallen in nur vier von 18 Fällen ohne Punkt.
Fehérvár AV19 setzte in der aktuellen Woche bereits zwei Ausrufezeichen: Jeweils zu Hause wurden am Mittwoch der HC Orli Znojmo mit 7:1 und am Freitag der HCB Südtirol mit 3:1 besiegt. Damit schoben sich die Magyaren wieder auf die zweite Position im Ranking, kein anderes Team in der ICE Hockey League konnte in den jüngsten fünf Spielen mehr Zähler einfahren als die zwölf, die auf das Konto der Truppe von Head Coach Kevin Constantine wanderten. Im ligaweiten Vergleich bedeuten Székesfehérvárs durchschnittlich 3,40 pro Saisonspiel erzielte Treffer den drittbesten Wert, auch das Überzahlspiel der Ungarn ist brandgefährlich: Vier Powerplaytreffer in den letzten drei Begegnungen ließen die Erfolgsquote 2021/22 auf gute 22,0 Prozent anwachsen. Der aktuelle Punkteschnitt von 1,743 pro Partie ist der mit Abstand beste in Fehérvárs 15. Saison im Bewerb, über die ersten 14 EBEL/ICE-Jahre gerechnet lag dieser Wert bei nur 1,311.
DER GEGNER:
|| SPIELER IM FOKUS ||
Der erst Mitte Januar von seiner Verletzungspause, seiner bereits zweiten in der laufenden Saison, zurückgekehrte Goalie Rasmus Tirronen präsentierte sich zuletzt in prächtiger Form, bei jedem seiner jüngsten vier Einsätze kassierte der Finne nur jeweils einen Gegentreffer. Auch in den beiden bisherigen Duellen mit dem EC-KAC spielte der Torhüter stark, er parierte 93,15 Prozent der rot-weißen Torschüsse. Die hart umkämpfte Begegnung mit dem HCB Südtirol am Freitag entschied Altstar Andrew Sarauer zu Gunsten der Ungarn: Der 37-Jährige, der bereits seine achte Saison beim Klub bestreitet, verbuchte gegen die Füchse einen Doppelpack und hält in der laufenden Woche damit bereits bei drei Treffern. Die teaminterne Scorerwertung führt bei Fehérvár AV19 ein Verteidiger an: Josh Atkinson vermochte insgesamt bereits 31 Mal anzuschreiben (acht Tore, 23 Assists), unter allen Abwehrspielern in der ICE Hockey League sammelte bislang lediglich Salzburgs T. J. Brennan mehr Zähler. Insgesamt setzen die Ungarn in der Defensive heuer (auch aufgrund der Langzeitverletzung von Bence Stipsicz) primär auf importierte Qualität: Der im Januar verpflichtete Schwede Jesper Dahlroth besetzt bereits den fünften Legionärsplatz in der Verteidigung.
|| BILANZ GEGEN DEN EC-KAC ||
Fehérvár AV19 ist das einzige ICE-Team, gegen das der EC-KAC in der laufenden Spielzeit noch nicht verloren hat, beide Saisonduelle endeten mit knappen Erfolgen für Rot-Weiß. Auch die historische Bilanz sieht die Klagenfurter in Führung: Seit Székesfehérvárs Einstieg in die Liga im Jahr 2007 kam es zu 74 direkten Begegnungen, davon gingen 41 an die Rotjacken und 33 an die Ungarn. Auswärtsspiele am östlichsten Ligastandort waren für den Rekordmeister über all die Jahre jedoch meist sehr schwierige Angelegenheiten: In 37 Anläufen vermochte sich der EC-KAC nur neun Mal nach 60 Minuten durchzusetzen, in vier weiteren Fällen siegte man nach Verlängerung oder Penaltyschießen. Insgesamt waren in Ungarn ausgetragene Duelle meist sehr enge Angelegenheiten, denn am Ende von 25 der 37 Partien trennte die beiden Mannschaften lediglich ein einziger Treffer.
|| DAS LETZTE DUELL ||
Der EC-KAC und Fehérvár AV19 standen sich vor gut zwei Monaten zuletzt gegenüber, am 28. November setzten sich die Rotjacken auf eigenem Eis mit 3:1 durch. In einer lange Zeit sehr offenen Partie sorgte Klagenfurts vierte Angriffsformation in der 35. Minute für den ersten Treffer der Partie (Marcel Witting), nach dem Ausgleich der Ungarn im Schlussabschnitt erzielte Matt Fraser am Ende eines Powerplays per Rebound das Game Winning Goal, ein Empty Netter Thomas Kochs fixierte den Endstand. Der rot-weiße Heimerfolg war durchaus verdient, war man den Gästen doch hinsichtlich der Torschüsse mit 42 zu 21 deutlich überlegen. Auch feuerte der EC-KAC ganze 21 Shots on Goal aus dem Slot aus, was dem zweithöchsten Wert der gesamten Saison (hinter den 23 beim 9:1-Kantersieg gegen Villach) entsprach. Zudem verbrachten die Rotjacken in dieser Partie 58,2 Prozent ihrer Zeit bei Even Strength-Scheibenbesitz in der Angriffszone – eine Marke, die sie seither in keinem Ligaspiel mehr erreichen konnten. Entgegen der Praxis über weite Strecken der restlichen Saison stellte der Trainerstab der Klagenfurter nach dem Gegentreffer zum 1:1 (44.) auf drei Sturmlinien um. Auch in der Abwehr musste aufgrund des verletzungsbedingten Ausscheidens von Steven Strong früh im zweiten Durchgang auf eine Fünferrotation gewechselt werden, so kam Clemens Unterweger auf seinen Saisonhöchstwert von 26:47 Minuten Time-on-Ice, auch Martin Schumnig (24:48) und Thomas Koch (20:13) übersprangen die 20-Minuten-Marke.
DIE PERSONALIEN:
Unverändert stehen dem EC-KAC in Ungarn die Langzeitverletzten Nick Petersen, Thomas Koch, Dennis Sticha und Johannes Bischofberger nicht zur Verfügung. Goalie Jakob Holzer kehrte am Samstag in den Trainingsbetrieb zurück, ist aktuell aber ebenfalls noch nicht einsatzfähig. Die Rotjacken werden daher zum vierten Mal in Folge mit den exakt gleichen 20 Feldspielern zu einem Ligaspiel antreten, die größte personelle Änderung ergibt sich demnach auf der Torhüterposition: Sebastian Dahm, der 44 der bislang 46 Bewerbsspiele des EC-KAC in der Saison 2021/22 bestritten hat, reiste am Samstag zum dänischen Nationalteam, mit dem er an den Olympischen Winterspielen teilnehmen wird. Zu seinem Debüt in der Kampfmannschaft kommt daher der erst 20-jährige Val Usnik, der seit vergangenem Sommer dem rot-weißen Future Team in der Alps Hockey League angehört und dabei mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machte: In 18 Ligaspielen kassierte der Slowene durchschnittlich nur 2,48 Gegentreffer und parierte 91,89 Prozent der auf ihn abgegebenen Torschüsse.
DER KOMMENTAR:
„Ich fühle mich sehr gut. Die Jungs haben mich in der Mannschaft ausgesprochen gut aufgenommen, sie unterstützen mich voll, es gibt viel positive Energie. Also ich empfinde, dass ich schon Teil des Teams geworden bin. (…) Ich bin wirklich extrem happy, dass ich nun zum Debüt komme. Es ist nötig, dass ich meine positiven Emotionen in Zaum halte und morgen Leistung abrufe, aber ich spüre eine Aufgeregtheit, dass es nun soweit ist. Denn das war immer ein großes Ziel für mich, jetzt hoffe ich und werde ich alles dafür tun, dass es auch gut läuft. (…) Fehérvár AV19 hat natürlich sehr viele offensive Qualitäten, wie die letzten Ergebnisse gezeigt haben, steht aber auch ihre Defensive sehr gut. Wir hatten am Freitag ein schlechtes Spiel, also ist unser Fokus darauf gerichtet, dass wir selbst wieder besser werden, spielerisch und in der Umsetzung unseres Systems. Das können wir kontrollieren und das ist am Sonntag sicher der wichtigste Aspekt.“ (Val Usnik, Torhüter EC-KAC)
Medieninfo EC KAC
29.01.2022