Unglaublich: Capitals verschenken im letzten Drittel den Heimsieg gegen Olimpija Ljubljana

Capitals verschenken im letzten Drittel den Heimsieg gegen Olimpija Ljubljana - Foto © Sportreport/Andreas Urban

In der 36. Runde der Erste Bank Eishockey Liga empfingen die Vienna Capitals Olimpija Ljubljana im Eissportzentrum Kagran. In einem rasanten, unterhaltsamen Eishockeyspiel setzten sich am Ende die Gäste aus Slowenien mit 5:4 (Anm.: Erster Sieg in Wien für Laibach seit knapp 1500 Tagen!) durch. Die Wiener gaben eine Zwei-Tore-Führung zum Beginn des letzten Drittels aus der Hand. Besorgniserregend war die Defensivleistung der Wiener Schlussdrittel.

Keine Treffer im ersten Drittel
Das Spiel begann wie allgemein erwartet. Die Capitals zeigten sehenswertes, dynamisches offensives Eishockey. Die Gastgeber hatten ein deutliches Übergewicht an Spielanteile und Torchancen. Trotz vieler guter Einschussmöglichkeiten gelang den Wienern kein Treffer.

Die Gäste aus Slowenien waren in den ersten Spielminuten die Strapazen der Busfahrt deutlich anzusehen. Gute Offensivaktionen waren aber im ersten Drittel Mangelware. Logische Konsequenz daher nach 20 Minuten: Mit 0:0 ging es in die erste Drittelpause.

Caps mit „kapitalem Doppelschlag“ im Mitteldrittel
Im zweiten Abschnitt kamen die Gäste aus Ljubljana besser ins Spiel. Das Spiel verlief offener – jedoch hatten die Wiener weiter klar mehr vom Spiel. In der 28. Minute wurden die Gastgeber für ihrem Ambitionen belohnt. Pat Kavanagh erzielte die verdiente Führung für die Wiener.

Die kalte Dusche für die Capitals kam jedoch exakt 141 Sekunden später. Nach einem Abpraller von Goalie Divis stand Hocevar goldrichtig und netzte zum 1:1 ein (31.).

Die Wiener benötigten in der Folge einige Minuten um das Spiel wieder unter Kontrolle zu bekommen. Eine sehenswerte Einzelleistung sollte die Wiener wieder in Führung bringen. Nach idealem Zuspiel von Marcel Rodman zog Nathan Robinson alleine auf Goalie Pintaric zu und verwandelte die Penaltysituation sehenswert zum 2:1.70 Sekunden gelang den Wienern der Doppelschlag. Fortier erhöhte auf 3:1 (38.). Mit diesem Zwischenstand verabschieden sich die Teams in die zweite Drittelpause. Viele dachten das wäre bereits die Vorentscheidung und sollten im letzten Drittel das grausame Erwachen erleben.

Doppelter Doppelschlag für Ljubljana – Capitals in der Defensive desolat
Vor dem letzten Drittel wechselte Gäste-Trainer Järvenpää den Goalie. Lamoureux ersetzte den durchaus guten Pintaric. Das Spiel sollte eine unerwartete Wende nehmen. Unterstützt durch defensive schwache, phasenweis hilflos wirkende Capitals. Logische Konsequenz – ein Doppelschlag für die Gäste aus Slowenien. Zuerst verkürzte Ales Music (43.) ehe Justin Taylor (46.) sogar der nicht unverdiente Ausgleich gelang.

Ein Doppelausschluss brachte die Capitals wieder in Führung. Nachdem zwei Slowenen auf der Strafbank Platz nahmen hatten die Capitals zwei Minuten eine doppelte Überzahl. Diesen Vorteil nutzte Jonathan Ferland – nach idealer Vorarbeit von Francois Fortier – zum 4:3 für die Capitals.

Die Gäste aus Slowenien reagierten jedoch alles andere als geschockt und schlugen in der 51. Minute zurück. Music lenkte einen Schuss von der blauen Linie unhaltbar für Caps-Goalie Divis zum 4:4 ab. 67 Sekunden später der nächste Treffer für die Slowenen. Taylor netzte in Überzahl nach einem Divis Abpraller zum 4:5 ein.

In der Folge probierten die Capitals alles warfen alles in die Offensive. Ohne dem erhofften Erfolgsresultat. Am Ende steht eine vermeidbare 4:5-Heimniederlage für die Capitals. Die Caps müssen einen herben Rückschlag im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation verkraften. Eine Niederlage welche auf eine unerklärliche Passivität im letzten Drittel zurückzuführen ist. Die ersatzgeschwächten Gäste aus Ljubljana nahmen das unerwartete Geschenk der Caps gerne an.

Tommy Samuelsson (Vienna Capitals): „Ich bin sehr enttäuscht und sauer über dieses Ergebnis, weil sich die Jungs auf Grund der ersten beiden Drittel viel mehr verdient hätten. Dann kamen wieder zwei drei unglückliche Situationen – verlorenes Bully im eigenen Drittel, abgefälschter Schuss, der Ausgleich – es haben wieder Kleinigkeiten das Spiel entschieden. Morgen müssen die Köpfe trotzdem wieder leer sein, die Motivation muss wieder stimmen. Wir müssen das Positive, das heute sicher überwogen hat, mitnehmen ins nächste Spiel und weiter an unsere Chance glauben.

Hannu Järvenpää (Olimpija Ljubljana): Ich bin sehr stolz auf jeden einzelnen meiner Spieler. Meine Jungs haben unglaubliches Herz gezeigt und nie aufgegeben. Die Capitals haben sehr gut gespielt – ich muss ihnen ein Kompliment aussprechen. Wir haben auch nach dem 2. Drittel an unsere Chance geglaubt und immer dafür gekämpft. Ich bin heute sehr glücklich Trainer dieser Mannschaft zu sein.

Vienna Capitals vs. Olimpija Ljubljana 4:5 (0:0, 3:1, 1:4)
Eissportzentrum Kagran, SR Kincses/Potocan

01.01.2012