Linzer Keller für sechs Spiele gesperrt!

 Schiedsrichter, Eishockey

Der Strafsenat der Erste Bank Eishockeyliga verhängte über Justin Keller (EHC LIWEST Black Wings Linz) wegen Checks gegen Kopf und Nacken, begangen im Meisterschaftsspiel gegen die Moser Medical Graz99ers am Dienstag, dem 10. Jänner 2012, gemäß §540a eine unbedingte Sperre für die Dauer von sechs Spielen. Justin Keller fehlt den Linzern bereits am Freitag in Villach und feiert sein Comeback in der Zwischenrunde am 27. Jänner 2012 im Heimspiel gegen Meister EC Red Bull Salzburg.

Begründung: Der Strafsenat hat nach dem Regulativ die Möglichkeit, bei Regelverstößen auch ohne Ahndung durch die Schiedsrichter die Sache an sich zu ziehen und Strafen zu verhängen. Der Strafsenat überprüft alle Vorfälle, die zu einer Verletzung eines Spielers geführt haben und insbesondere mit Videobeweis nachprüfbar sind.

Nach Einsicht in den Videobeweis hat der Spieler Justin Keller (#14) vom EHC LIWEST Black Wings Linz im ersten Drittel des Spieles gegen die Moser Medical Graz 9ers den puckführenden Spieler Daniel Woger, gerade als dieser den Puck abgespielt hatte, gecheckt. Aus dem Videobeweis ist klar zu erkennen, dass der Check mit dem linken Ellenbogen praktisch ausschließlich gegen den Kopf geführt wurde. Der Spieler Keller richtet sich während des Kontaktes zur vollen Größe auf, sodass einerseits die Bewegungsrichtung nach oben ist und andererseits sogar beide Eislaufschuhe den Kontakt zum Eis verlieren. Der gecheckte Spieler nimmt zwar im Moment des Kontaktes eine etwas gebeugte Haltung ein, aber ist aus dem Video zu sehen, dass der gecheckte Spieler seine Haltung in keiner Weise unmittelbar vor dem Check verändert, insbesondere sich nicht kleiner macht. Nach den ergänzenden Bestimmungen ist vom Vorliegen eines CTH (Check gegen Kopf und Nacken) gemäß Regel 540 auszugehen, wenn der Spieler seinen Arm, Ellenbogen, Unterarm oder Schulter zum Kopf oder Nackenbereiches des gegnerischen Spielers führt. Dies ist in gegenständlichem Fall zweifellos gegeben. Der Spieler ist auch verletzt worden. Es ist aber andererseits zu berücksichtigen, dass der angegriffene Spieler den Check jedenfalls kommen sehen konnte, er auch leicht gebückt war, wodurch der Kopf exponiert war. Dennoch kann nicht davon ausgegangen werden, dass durch diese Haltung der Check quasi nicht anders möglich gewesen wäre, was vielleicht im Spiel für die Schiedsrichter und dritte Beobachter mangels Möglichkeit der Ansicht in der Wiederholung in Zeitlupe nicht erkennbar gewesen sein mag.

Justin Keller wurde vom Strafsenat für sechs Spiele gesperrt. Der Stürmer fehlt seinem Team bereits am Freitag in Villach und darf von den Linzern erst wieder in der Zwischenrunde am 27. Jänner 2012 im Heimspiel gegen Meister EC Red Bull Salzburg eingesetzt werden.

Presseinfo Erste Bank Eishockey Liga

12.01.2012