Basketball, ABL
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Das Duell um die Viertelfinalplätze im Cup der Basketball Bundesliga wird immer spannender: Drei Spieltage, bevor abgerechnet wird, liegen nun fünf Mannschaften innerhalb von zwei Punkten. Der WBC Wels hat mit einem deutlichen 87:67-Erfolg beim UBSC Graz seine Chance genutzt und mit Tabellenführer BC Zepter Vienna gleichgezogen. Und die bulls Kapfenberg sind bei den Gunners Oberwart noch souveräner und schließen zu den magnofit Güssing Knights und den Swans Gmunden auf. Die Oberösterreicher sind die großen Verlierer des Wochenendes, denn zum zweiten Mal in Folge unterliegen sie in einem spannenden Livespiel, dieses Mal gegen die Klosterneuburg Dukes. Innerhalb weniger Tage fallen die Schwäne damit von Rang 1 auf Rang 5 zurück, allerdings eben auch nur 2 Punkte hinter den Wienern.

Die Dukes bilden nach dem zweiten Erfolg im zweiten Spiel unter Neo-Coach Armin Göttlicher derzeit ein einsames Mittelfeld mit vier Punkten Abstand nach vorne und nach hinten. Das auch deshalb, weil die Fürstenfeld Panthers ihren ersten Sieg einfahren: Das 81:75 bei den Traiskirchen Lions, die zum sechsten Mal in Folge verlieren, macht auch den Abstiegskampf wieder spannend, die Oststeirer liegen nun nur mehr 2 Punkte hinter Graz.

Die Begegnungen im Detail:
UBSC Graz vs WBC Wels
67:87 (47:64, 32:41, 14:22)

Graz führte zu Beginn 4:0 aber wieder gab es Probleme bei der Wurfausbeute und am Rebound. Ein 10:2 Lauf der Oberösterreicher, und Graz lag nach 5 Minuten 6:10 zurück. Die Hausherren kamen zwischendurch noch auf -2 und auf -3 heran (9.Minute 14:17). Die WBC-Wels-Spieler waren aber konsequenter und entschlossener in ihren Aktionen. Wels scorte und die Grazer foulten. (13:5 Fouls nach 20 Minuten). Von 26:38 (19.Minute) kamen die Steirer trotzdem auf 32:38 heran. Aber ein Dreier von Channels knapp vor der Halbzeitsirene sorgte noch für ein klares 32:41 zur Pause.

Und dieser Dreier zeigte noch nach dem Seitenwechsel Wirkung bei den Grazern. Mit frühen zahlreichen Fouls und Disziplinlosigkeiten (2 Technische Fouls) war der UBSC zu sehr vom Spiel abgelenkt. Der WBC spielte konsequent sein Spiel runter und baute den Vorsprung aus und feierten ihren nächsten Auswärtssieg.

Stimmen zum Spiel:
Hannes Simenko, Pressesprecher des UBSC: „Kampf alleine ohne guter Trefferquote war leider zu wenig.“
Ken Scalabroni, Headcoach des WBC: „Keine gute Leistung aber genug für einen Sieg “

beste Werfer: Richardson 15, Schaal 11, Grum, Cresnar je 10 bzw. Channels 20, Klette 18, Lamesic, Kapelan 14

Traiskirchen Lions vs Fürstenfeld Panthers
75:81 (53:65, 38:45, 22:20)

Nach wenigen Minuten steht es 7:1 für die Gastgeber, dann finden aber auch die Gäste ins Spiel. Vor allem Neuzugang Car zeigt, warum er 2012 Teil des kroatischen Nationalteams war. 50 Sekunden vor der ersten Pause stellt Car nach einem Fastbreak auf 17:20, doch Vay und Blazevic scoren zum 22:20 zur Sirene. Der zweite Abschnitt beginnt mit einem 9:0-Run der Gäste, den Trmal von „Downtown“ stoppen kann. Doch Fürstenfeld bleibt am Drücker. Vor allem was aggressive, sehr aggressive Defense angeht. Die Lions tun sich extrem schwer, physisch dagegenzuhalten, durch Distanzwürfe bleibt Traiskirchen dennoch in Schlagdistanz. Die letzten Punkte der ersten Halbzeit erzielt Trmal aus Freiwürfen, es steht 38:45.

Der dritte Abschnitt verläuft zunächst ausgeglichen. Die Niederösterreicher können nicht verkürzen, Fürstenfeld kann sich aber auch nicht absetzen. Die Panthers sind physisch präsenter, die jungen Löwen lassen sich einschüchtern, sodass sie so gut wie keine Rebounds holen können. Nachdem Head Coach Vladimir Lucic nach seinem zweiten technischen Foul die Bank verlassen muss, ziehen die Steirer auf +15 davon. Zur letzten Viertelpause steht es dann 53:65.
Und plötzlich fassen die Lions neuen Mut. Sieben Punkte in Serie zwingen Radomir Mijanovic zu einem Time-Out, danach kann Car den Lauf stoppen. Vay Mit verkürzt per Dreier auf 63:67, doch wieder haben die Panthers die richtige Antwort und ziehen auf 63:73 davon. Jetzt wirkt es, als würde Traiskirchen den Kampf endlich aufnehmen können. Auch Rebounds haben Trmal und Co. jetzt. Mit einem 12:3-Run verkürzen die Lions auf 75:76, der Lions Dome steht Kopf. Doch wieder ist es der überragende Car der mit einem schwierigen Wurf auf +3 stellt. Blazevic verwirft den Dreier zum möglichen Ausgleich und Slezas wird an die Linie geschickt. Er verwirft beide, doch der Rebound ist bei Fürstenfeld. Car wird gefoult, er trifft einen Freiwurf und entscheidet damit die Partie. Schlussendlich verliert Traiskirchen mit 76:81.

Stimmen zum Spiel:
Johannes Wiesmann, Pressesprecher der Lions: “ Wir müssen uns bei unseren Fans entschuldigen. Sie haben ein Footballspiel zu sehen bekommen, obwohl sie für Basketball bezahlt haben.“
Karl Sommer, Manager der Panthers: „Endlich! Viel mehr braucht man dazu nicht sagen. Am Ende hatten wir das Glück auf unserer Seite, das uns in dieser Saison schon so oft gefehlt hat.“

beste Werfer: Trmal 22, Vay 21, Blazevic 13 bzw. Car 31, Blazan 14, Lowe 11

Gunners Oberwart vs bulls Kapfenberg
65:91 (46:64, 31:42, 15:24)

Von Beginn weg kontrollieren die Bulls das Spiel im ersten Abschnitt. Vor allem Ray und Boylan zählen zu den wichtigsten Punktelieferanten der Obersteirer. Die Gunners kassieren Foul um Foul beim Versuch, sich den Bulls entgegen zu stemmen. Bei den Gunners übernimmt Knutson jetzt Verantwortung. Mit Ende des 1. Viertels gelingt Joey Shaw ein Glückswurf weit aus dem Feld der Bulls zum 15:24. Einige Ballverluste der Bulls lassen die Gunner aufs 21:24 herankommen. Danach zeigen die Steirer wieder Offensiv wie Defensiv ihre Stärke und bauen den Vorsprung aus. Buckles und Mann können mit Distanzwürfen den Vorsprung der Bulls vorübergehend wieder einstellig machen. Mit der Halbzeitpause steht es bereits für das Kräfteverhältnis aussagekräftige 42:31 für die Bulls.
Trotz erster Punkte durch Ochsenhofer bleibt das Spiel klar in der Hand der Kapfenberger. Beeindruckend ihre Treffsicherheit und ihre Defensivarbeit. Bei 35:51 nach 3,5 Minuten ein Timeout der Gunners. Ohne Wirkung, der Vorsprung der Bulls wächst ständig weiter, ohne dass die Hausherren ein Rezept finden. Im letzten Viertel eilen die Bulls jenseits der 20-Punkte-Marke davon. Das Spiel der Gunners ist – wenn überhaupt ¬– auf Schadensbegrenzung ausgelegt, doch nicht einmal diese gelingt. Die Bulls zeigten die beeindruckendste Leistung eines Gastteams in dieser Saison in der Sporthalle Oberwart.

Stimmen zum Spiel:
Andreas Leitner, Manager der Gunners: “ Unser Auftreten war eine Schande. Keine Energie und feiges Angsthasenbasketball.“
Michael Schrittwieser, Headcoach der Bulls: „Ein souveräner Start-Ziel-Sieg. Wir waren heute um eine Klasse besser.“

beste Werfer: Mann 14, Knutson 11, Ochsenhofer 9 bzw. Shaw 22, Krämer 20, Pearson 13

Swans Gmunden vs Klosterneuburg Dukes
69:73 (56:58, 38:43, 21:21)

Zu Beginn gibt es auf beiden Seiten Abstimmungsschwierigkeiten, die ersten 8 Würfe gehen daneben, ehe Gmunden in der 2. Minute auf 1:0 stellt. Dann nimmt das Spiel aber zunehmend Fahrt auf, und es entwickelt sich ein munteres erstes Viertel, in dem sechsmal die Führung wechselt und es viermal Gleichstand gibt – so auch am Ende mit 21:21. Im zweiten Viertel ist der Korb vor allem für die Hausherren wie vernagelt, ein einziger Erfolg in fünf Minuten sorgt für einen Zwischenstand von 24:28 und bringt die erste Gmundner Auszeit. Das verhindert aber nicht, dass die Gäste mehrmals auf 8 Punkte davonziehen können, zuletzt auf 33:41 (19.). Bis zur Halbzeitpause können die Schwäne noch auf -5 verkürzen.

Nach dem Seitenwechsel holen die Swans den Rückstand rasch auf (44:43, 23.), genauso rasch liegen die Dukes aber wieder mit sieben voran (46:53, 26.). Nach einer Gmundner Auszeit erhöhen sie sogar noch auf 55:46, ehe die Schwäne mit einem 7:0-Lauf wieder in die Begegnung zurückkommen. Beim Stand von 53:55 in der 29. Minute gibt es daher ein Timeout der Gäste – die danach einen Zwei-Punkte-Vorsprung in die letzte Pause retten. Den halten sie bis zur 33. Minute, dann steht es wieder einmal unentschieden (61:61). Ab diesem Zeitpunkt gibt es minutenlang auf beiden Seiten keinen Korberfolg, erst in der 37. Minute(!) können die Dukes auf 61:63 stellen. Ab diesem Zeitpunkt heißt es: Dramatik pur! Bis zum Beginn der letzten Spielminute gibt es noch zweimal Gleichstand, zweimal wechselt die Führung, 58 Sekunden vor dem Spielende liegen die Gäste mit 68:67 voran. Dann erfolgt auf beiden Seiten je ein erfolgreichen Abschluss, ehe die Schwäne vergeben und die Dukes auf 72:69 erhöhen. Beim nächsten Angriffsversuch bringen die Gmundner den Ball nicht ins Spielfeld, die Dukes treffen einen Freiwurf zum 73:69 und entscheiden so die Begegnung für sich.

Stimmen zum Spiel:
Chris O’Shea, Assistant-Coach der Swans: „Gratulation an Klosterneuburg, sie haben 40 Minuten hart gekämpft. Am Ende haben bei uns die Kleinigkeiten gefehlt.“
Armin Göttlicher, Headcoach der Dukes: „Das große Dukes-Herz ist wieder da! Wir haben mit viel Biegen und Brechen gewonnen.“

beste Werfer: Green 21, Friedrich 19, Poiger 13 bzw. Nelson 21, Chappell 13, Payton 12

Presseinfo ÖBL/ABL/red.

09.12.2014


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