Das Österreichische Herren Rugby Nationalteam holte gestern 4 wertvolle Punkte im Kampf um den Aufstieg in die Rugby Europe Conference 1 und für den Verbleib im Rennen um die letzten Plätze für die WM 2019 in Japan.
Trotz regnerischen und windigen April-Wetter kamen knapp 800 Zuseher auf den Wiener Sportclub-Platz, um die österreichischen „Steinböcke“ in ihrem Heimspiel gegen Slowenien anzufeuern. Beide Teams hatten im Vorfeld mit Verletzungssorgen zu kämpfen und mussten ihren Kader gegenüber den letzten Spielen umkrempeln. Hier machte sich für Österreichs Coach Steve Doyle bezahlt, dass er den Trainingskader des Teams in der Frühjahrs-Vorbereitung erweitert hatte. Gleich fünf Spieler gaben ihr Debut im schwarzen Steinbock-Dress.
Von Ankick weg konnte sich Österreich in der slowenischen Hälfte festsetzen. Vor allem eine sehr aggressive und gut organisierte Verteidigung gab den Slowenen wenig Raum, um ihre körperlich starken Spieler ins Laufen zu bringen. Zudem konnten die Österreicher in Scrum und Lineout dominieren, eigene Einwürfe sicher in den eigenen Reihen halten und mehrere gegnerische Bälle in den Standardsituationen erobern. Kurz vor der gegnerischen Tryline war aber immer wieder Endstation für Österreichs Angriffe und so blieb es lange bei einem Spielstand von 0:0. Mit Fortdauer des Spiels wurden Wind und Regen immer stärker, für die Backs wurde es somit schwieriger die Bälle zu kontrollieren – daraus ergab sich naturgemäß ein mehr und mehr Forwards-lastiges Spiel, in dem um jeden Meter Raumgewinn hart gekämpft werden musste.
Ende der ersten Häfte war die stärkste Phase des österreichischen Teams. Slowenien wurde für mehrere Minuten an die eigene Tryline zurückgedrängt und die ersten Punkte lagen in der Luft. Ausgerechnet in dieser Angriffswelle verletzte sich Österreichs Kapitän Maximilian Müller schwer am Kopf und musste mit einem tiefen Cut vom Spielfeld. Die Steinböcke ließen sich dadurch aber nicht aus dem Konzept bringen, machten weiter großen Druck und endlich fand Robert Schneider die entscheidende Lücke in der slowenischen Verteidigung für den ersten Try. Bei schwierigen Windverhältnissen gingen die Conversion und kurz darauf ein Penalty-Kick auf die Stangen leider daneben, womit man mit einem knappen 5:0 Vorsprung in die Halbzeit ging.
In der zweiten Hälfte ein ähnliches Bild wie zu Beginn des Spiels – Österreich machte Druck und setze sich in der slowenischen Hälfte fest, was schon nach 4 Minuten weitere Punkte auf dem Scoreboard brachte. Ein Penalty
-Kick wurde von Wing Martin Leidl sicher zum 8:0 verwandelt. Slowenien brachte daraufhin frische Kräfte aufs Feld und kam im Verlauf der nächsten Minuten besser ins Spiel. Einige gute Angriffe der slowenischen Backs konnten aber gestoppt werden und die hohen Angriffskicks waren jeweils sichere Beute für Österreichs Fullback Benjamin Preclik. Nach einigen Auswechslungen brachte Österreich das Match wieder besser unter Kontrolle. Fünf Minuten vor Endes Spiels dann der erlösende zweite Try für Österreich – nach mehreren Forwards- Phasen konnte sich Martin Leidl mit dem Ball über die Tryline schieben. Endstand 13:0 für Österreich und 4 Punkte für die Gesamttabelle, in der Bosnien mit einem Sieg über Serbien knapp vor Österreich die Tabellenführung übernahm. Allerdings hat Bosnien bereits alle Spiele absolviert, womit Österreich den Gruppensieg beim letzten Spiel am kommenden Samstag in Serbien selbst in der Hand hat. Sollte der erste Platz erreicht werden können, winkt ein WM-Playoff-Spiel gegen den Sieger der Conference 2 Nord am 20. Mai.
Medieninfo: Rugby Austria
23.04.2017