Vorschau auf das ADAC GT Masters Saisonfinale in Oschersleben

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Nicht nach Hause ins niederösterreichische Perchtoldsdorf ging es am Sonntag für Max Hofer. Vom Lausitzring zog es den dortigen Sieger des elften Saisonlaufs im ADAC GT Masters nach Hannover, wo die Freundin des 21-jährigen Toppiloten wohnt.

Was zwei Vorteile in sich birgt. Erstens dauerte die „Heimreise“ von Sachsen-Anhalt nicht so lang, zweitens ist die Anreise zur nächsten Arbeitsstätte am kommenden Wochenende noch viel kürzer. Die Motorsport Arena Oschersleben, wo am Samstag und Sonntag die beiden letzten Rennen der GT-Masters-Saison 2020 gefahren werden, liegt nur rund 130 Kilometer von Hannover entfernt.

Oschersleben also – dort, wo Max Hofers GT-Masters-Abenteuer 2018 mit einem Sieg gleich in seinem allersten Rennen so fulminant begann, kommt der Audi-R8-Pilot wieder als Sieger hin. „Der erste Sieg in einer mit Weltklasse-Piloten besetzten Serie. Das bleibt einem natürlich ewig in Erinnerung“, sagt der Österreicher, der sich beim deutschen Erfolgsteam Montaplast by Land Motorsport das Cockpit mit Ex-Meister Christopher Haase (D) teilt.

Der Erfolg am letzten Samstag auf dem Lausitzring macht natürlich Mut für das Finale. Vor allem, weil das Land-Duo damit sogar seine rechnerische Chance auf den Titel wahrte und damit zu jenen zehn Fahrern unter drei Marken (Audi, Mercedes und Porsche) zählt, die diesen noch einfahren können. Max Hofer freilich relativiert die Realität: „Wir liegen an sechster Stelle. Natürlich sind noch 50 Punkte zu vergeben. Aber selbst, wenn wir beide Rennen in Oschersleben gewinnen würden, müsste da schon die Konkurrenz total versagen. Also mit dem Meistertitel dürfen wir eigentlich nicht mehr wirklich spekulieren. Dazu haben wir in dieser Saison leider zu viel liegen lassen.“ Auch weil trotz guter Ergebnisse (Sieg und Dritter in der Lausitz, Zweiter in Hockenheim, Vierter am Sachsenring) in der Abstimmung immer irgendetwas nicht zu hundert Prozent passte. Max Hofer: „Und wenn du in diesem enorm starken Starterfeld eine echte Chance haben willst, dann muss das eben der Fall sein. Wenn bei uns aber einmal alles passt, dann sind wir nicht zu schlagen, wie man zuletzt ja gesehen hat.“ Die Perfektion macht‘s also aus. Eine Eigenschaft, mit der man das Land Motorsport Team als auch Max Hofer durchaus verbinden kann.

Das Saisonfinale in Oschersleben beginnt morgen, Donnerstag, mit einem offiziellen Testtag. Freitag stehen freie Trainings auf dem Programm, Samstag und Sonntag jeweils ein Qualifying und ein Rennen (13.00 Uhr live auf Sport 1).
 


 
Florian Janits 2020 ADAC GT4 Germany PR 01 Vorschau auf das Saisonfinale in Oschersleben
Kaum ist Florian Janits am Sonntagabend nach fünfeinhalb Stunden Fahrzeit vom Lausitzring daheim im burgenländischen Steinberg-Dörfl eingetroffen, muss er sich zumindest gedanklich schon wieder nach Deutschland begeben. Nur eine Woche nach dem letzten Rennwochenende finden am kommenden Samstag und Sonntag die beiden letzten Rennen in der heurigen ADAC-GT4-Germany-Meisterschaft statt. Austragungsort des Finales ist die Motorsport Arena Oschersleben in Sachsen-Anhalt.

Ein Rennkurs, der Florian Janits sehr gut bekannt ist. „Dort habe ich schon viele Rennen bestritten. Da kann mich nix wirklich überraschen“, sagt der 22-jährige KTM-X-Bow-Pilot über die 14 Kurven (sieben nach links, sieben nach rechts), die sich auf 3.667 Meter Streckenlänge aufteilen. Schon am Donnerstag ist dort offizieller Testtag für die Teams.

Auf die Mechaniker des oberösterreichischen True Racing Teams wartete nach dem unverschuldeten Crash von Janits‘ Fahrerkollegen Reini Kofler am Sonntag auf dem Lausitzring eine Menge Arbeit. „Das Auto war vorne ziemlich arg beschädigt“, sagt Florian Janits, „ich weiß nicht, ob das Monocoque auch was abbekommen hat.“ Wie aber auch immer – fest steht sowieso, dass der KTM X-Bow, wie er heuer zum Einsatz gekommen ist, den Saisonabschluss nicht bestreiten wird. Janits: „Wir steigen von der Evo-Version um auf das Vorjahrsmodell.

Was aber nichts mit der Beschädigung zu tun, sondern taktische Gründe hat.“ Die von vielen Teams ebenso viel diskutierte BoP-Anpassung, die den KTM X-Bow GT4 evo des österreichischen Teams vor allem auf dem Red Bull Ring und in der Lausitz praktisch konkurrenzunfähig gemacht hat, wirkt sich, laut Janits, „beim Meisterfahrzeug des letzten Jahres nicht so sehr aus, weil das anders aufgebaut ist und eine völlig andere Charakteristik hat. Das sollte uns auf dem winkeligen Kurs in Oschersleben wieder in die Erfolgsspur zurückbringen.“ Denn eines ist klar: „Wir wollen uns schon gebührend aus der Saison verabschieden. So wie es sich für ein echtes Topteam eben gehört.“ Der erhoffte Meistertitel ist ja – auch durch die erwähnten Vorschrifts-Manöver – in weite Ferne gerückt. Florian Janits/Reini Kofler liegen mit je 117 Punkten auf Rang vier, zur Spitze fehlen den zweifachen Saisonsiegern 39 Zähler. Ganz geschlagen will sich der 22-jährige Janits freilich trotzdem noch nicht geben. „Unsere Chance ist die, dass wir eigentlich keine mehr haben. Das heißt, wir brauchen auch keine Rechenspiele betreiben. Einfach Gas geben und gewinnen. Und dann schauen wir, wie’s am Ende aussieht.“

Presseinfo Sportpressedienst Holina

04.11.2020