SV Ried, Rapid Wien, #SVRSCR

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Am Sonntag stand in der 8. Runde das Duell SV Ried gegen Rapid Wien auf dem Programm. In einem verrückten Spiel gab es sieben Tore und am Ende einen knappen Heimsieg. Die Innviertler setzen sich am Ende mit 4:3 (2:1) durch und fügen die Hütteldorfern die erste Niederlage in der Bundesliga-Saison 2020/21 zu. Die Grün-Weißen verpassen damit auch den Sprung an die Tabellenspitze.

Das Spiel begann von beiden Teams sehr intensiv und lauffreudig geführt. Nach einigen Drangminuten der Hütteldorfer hatten die Gastgeber die ersten beiden guten Möglichkeiten. In der siebenten Minute hätte beinahe Rapid-Außenverteidiger Ulmann mit einer Rettungsaktion für den ersten Treffer des Spiels gesorgt. Sein Rettungsversuch ging von der Außenstange des eigenen Tors ins Toraus. Aus dem folgenden Eckball kam Reiner zu einem gefährlichen Kopfball. Der Ball ging nur knapp am Tor der Gäste vor. Ein Gastgeschenk sorgte in der 14. Minute für den Führungstreffer für die Hütteldorfer. Barac schickt mit einem Flankenwechsel Schick auf die Reise. Seine Flanke lässt Takougnadi per Luftloch durchrutschen. Der Ball landet beim völlig freistehenden Knasmüllner. Der nimmt das Gastgeschenk dankend an und netzt zum 1:0-Führungstreffer ein. Das Spiel blieb in der Folge sehr intensiv und höchst unterhaltsam.

Die zwingenden Torabschlüsse wurden allerdings deutlich seltener. Fountas setzte in der 22. Minute ein Ausrufezeichen. Rund 180 Sekunden später sorgte ein Eckball für den zweiten Treffer des Spiels. Nutz setzt einen Eckball auf das kurze Eck. Der Ball geht durch „Freund und Feind“ und prallt dem verdutzten Grahovac unglücklich auf den Kopf und von dort ins eigene Tor zum 1:1-Ausgleichstreffer. Ein Zwischenstand der definitiv nicht unverdient war. Die Innviertler waren weiter sehr präsent und agierten äußerst zielstrebig. In der 27. Minute setzte U21-Teamspieler Grüll den Ball – nach schöner Einzelleistung – ans Außennetz. Wenig später sorgte wieder ein Kopfball von Reiner für Aufregung rund um das Gäste-Tor (32.). 180 Sekunden später gab es im Rapid-Strafraum drei weitere knifflige Situationen. Mit etwas Glück konnten die Hütteldorfer den Ball klären. In dieser Phase hatten die Gäste spürbare Probleme mit der aggressiven und effektiven Spielweise der Innviertler. Rapid konnte sich in der Schlussphase der ersten Halbzeit nur noch selten konstruktiv befreien. Bei einem Konterangriff über Demir konnte Innenverteidiger Reiner in höchster Not klären (36.). Vier Minuten später drehten die Gastgeber das Spiel. Nach einem Fehler vom Grahovac im Spielaufbau wird Grüll auf der linken Seite auf die Reise geschickt. Der U21-Teamspieler wird nicht energisch attackiert und kann den Ball somit zur Mitte bringen. Dort steht Gschweidl goldrichtig und schiebt den Ball zur 2:1-Pausenführung ein. Ein Resultat welches aufgrund der gezeigten Leistung durchaus in Ordnung ging.

Nach dem Seitenwechsel sorgten die Gäste für die ersten beide Ausrufezeichen. Knasmüllner verzog in der 50. Minute eine Volleyabnahme knapp. 60 Sekunden später nahm der Mittelfeldspieler ein Gastgeschenk dankend an. Einen haltbaren Schuss von Ulmann ließ Ried-Torhüter Sahin-Radlinger vor die Beine von Knasmüllner fallen. Der hatte wenig Mühe den Ball zum 2:2-Ausgleichstreffer zu versenken. Danach veränderte sich die Charakteristik des Spiels. Die SV Ried fungierte nun deutlich passiver und war nicht mehr so präsent in den Zweikämpfen. Die Innviertler standen nun auch passiver. Ein Umstand der sich in der 65. Minute – aus Sicht der Gastgeber – „rächen“ sollte. Nach einem Einwurf vertändelt Takougnadi den Ball leichtfertig. Es folgt ein schneller Konter über Fountas. Seine Hereingabe will Reiner klären und verlängert den Ball unglücklich ins eigene Tor (65.). 120 Sekunden später fanden die Hütteldorfer den ersten Matchball vor. Fountas scheiterte jedoch alleine vor Ried-Goalie Sahin-Radlinger. In einem verrückten Spiel gelang dann der SV Ried – gegen den Spielverlauf – der Ausgleichstreffer.

Eine Freistoßflanke von Nutz verlängert Reifeltshammer zu Reiner. Der drückt den Ball aus kurzer Distanz zum 3:3 in die Maschen (71.). Es war der erste Torschuss der Innviertler nach dem Seitenwechsel. Das Spiel wurde nun wieder intensiver und auch emotionaler. An guten Offensivaktionen mangelte es weiter nicht. In der 76. Minute hätten die Gäste erneut in Führung gehen. Nach einem starken Kopfball von Kara konnte Ried-Torhüter Sahin-Radlinger den Ball mit einer Glanzparade um die Stange drehen. Auf der Gegenseite sorgte ein zentraler Kopfball von Reiner nochmal für „erhöhten Ruhepuls“ (86.). Wenige Sekunden später hätten der eingewechselte Wiessmeier sowie Ziegl für die Entscheidung zu Gunsten der Gastgeber sorgen können, wohl eher müssen! Den vierten Treffer holten die Innviertler wenigen Sekunden später durch. Der eingewechselte Bajic setzt sich auf der rechten Seite mit einer sehenswerten Einzelleistung durch. Bei seiner Hereingabe ist Grüll knapp vor Hofmann am Ball drückt das Spielgerät zum 4:3-Endstand in die Maschen.

Am Ende feiert die SV Ried einen glücklichen, aber keineswegs unverdienten, Heimsieg! Die Innviertler waren über mindestens 60 Minuten zumindest auf Augenhöhe und lieferten den Hütteldorfern einen tollen, mitreißenden Fight. Auch offensiv setzten die Oberösterreicher mehr als „nur Nadelstiche“. Auf der Gegenseite kamen die Hütteldorfer gleich zwei Mal zurück und führten in der Josko Arena. Diesen Vorsprung konnten die Grün-Weiß nicht in einen Punktgewinn umwandeln.

In der Tabelle verpasst Rapid Wien den Sprung an die Tabellenspitze und rutscht an den dritten Rang zurück. Auf der Gegenseite verbessert sich die SV Ried an die neunte Position.

SV Ried vs. Rapid Wien 4:3 (2:1)
Josko Arena, ohne Zuschauer (Coronavirus), SR Eisner

Tore: Grahovac (25./Eigentor), Gschweidl (40.), Reiner (71.), Grüll (87.) bzw. Knasmüllner (14., 51.), Reiner (65./Eigentor)

SV Ried: Radlinger – Takougnadi (72./Haas), Reifeltshammer, Reiner, Lercher – Ziegl, Lackner – Paintsil (82./Wiessmeier), Nutz (82./Offenbacher), Grüll (90./Boateng) – Gschweidl (72./Bajic)

Rapid Wien: Gartler – Schick (90./Schick), Hofmann, Barac, Ullmann – Grahovac, Knasmüllner, Ritzmaier – Demir (57./Stojkovic), Kara (82./Alar), Fountas

22.11.2020