In der win2day ICE Hockey League steht für den KAC ein Auswärtsspiel bei den Black Wings Linz auf dem Programm.
DIE AUSGANGSSITUATION:
Der EC-KAC musste am Freitagabend nach zuvor zwei Siegen hintereinander wieder eine Niederlage akzeptieren, die Rotjacken nahmen beim 2:3 nach Penaltyschießen gegen Tabellenführer HCB Südtirol aber immerhin einen Punkt mit, der ihre Situation im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation deutlich verbesserte. In der Fremde lief es für die Klagenfurter in den vergangenen Wochen sehr gut: In neun ihrer zehn Auswärtsspiele seit Anfang Dezember verbuchten sie zumindest einen Punkt, sechs dieser Begegnungen (darunter die letzten drei bei den Pioneers Voralrberg, dem HC Innsbruck und Fehérvár AV19) wurden gewonnen. In Linz kann der EC-KAC einen großen Schritt in Richtung einer Top-Sechs-Platzierung machen, setzen sich die Rotjacken in Oberösterreich in regulärer Spielzeit durch, würden sie aus den verbleibenden drei Partien nur noch drei Zähler benötigen, um sich das Viertelfinalticket zu sichern.
Die Black Wings Linz liegen in der aktuellen Tabelle der win2day ICE Hockey League unmittelbar hinter dem EC-KAC auf Rang sieben, durch den rot-weißen Punktgewinn vom Freitag haben es die Oberösterreicher allerdings nicht mehr in der eigenen Hand, sich vorzeitig für die Playoffs zu qualifizieren. Die Ergebnisse des Teams von Head Coach Philipp Lukas gestalteten sich in den vergangenen Wochen eher durchwachsen, aus den jüngsten sieben Partien resultierten sechs Niederlagen, nur in Ljubljana wurde ein Sieg eingefahren. Dank des guten Saisonstarts können die Black Wings allerdings immer noch auf einen Punkteschnitt von 1,53 verweisen und damit ihre Bilanzen aus drei der letzten vier Spielzeiten überbieten. Vor allem die Defensive der Linzer stabilisierte sich 2022/23 deutlich: Der Gegentorschnitt pro Partie liegt aktuell um satte 28,2 Prozent unter jenem des Vorjahrs, weniger als die derzeitigen 2,71 Verlusttreffer pro Begegnung kassierte der Klub zuletzt in der Saison 2014/15.
DER GEGNER:
| SPIELER IM FOKUS
Mit Michael Haga verfügen die Black Wings über einen Kaderspieler, der im bisherigen Saisonverlauf mehr Scorerpunkte gesammelt als Spiele absolviert hat: Der Norweger hält aktuell bei 43 Punkten (16 Treffer, 27 Assists) und war bei fünf der elf Saisontreffer der Linzer gegen den EC-KAC als Torschütze oder Vorlagengeber beteiligt. Ein Trio an Stürmern – Emil Romig, Stefan Gaffal und Graham Knott – kann auf zwei gegen die Rotjacken erzielte Tore in der laufenden Spielzeit verweisen, vor allem der kanadische Center entwickelte sich in seinem ersten Jahr in Europa zu einem der Dreh- und Angelpunkte im Offensivspiel der Oberösterreicher. Schlüsselkraft in der Abwehr ist der US-Amerikaner Logan Roe, der nicht nur die teaminterne Time-on-Ice-Wertung (mit durchschnittlich 24:05 Minuten pro Spiel) überlegen anführt, sondern auch die deutlich beste Plus/Minus-Bilanz aller Kaderspieler vorzuweisen hat (+19). Die große Phalanx an Akteuren mit rot-weißer Vergangenheit – insgesamt sieben von Linz heuer eingesetzte Spieler repräsentierten in der Vergangenheit die Kampfmannschaft oder das Future Team des EC-KAC – führt Martin Schumnig an. Das Klagenfurter Urgestein bestritt (wie die Ex-Rotjacken Marco Brucker und Ramón Schnetzer sowie Logan Roe) sämtliche bislang 45 Saisonpartien der Black Wings.
| BILANZ GEGEN DEN EC-KAC
Die Black Wings sind aus dem Kreis der langjährig etablierten Klubs in der Liga der statistisch betrachtet unangenehmste Gegner für den EC-KAC: Von den bislang 146 direkten Begegnungen konnten die Rotjacken mit 66 nur 45,2 Prozent für sich entscheiden, auch sämtliche drei Duelle in der laufenden Spielzeit gingen an die Oberösterreicher, die auf zwei 5:3-Erfolge einen 1:0-Shutout-Sieg in Klagenfurt folgen ließen. Recht erfreulich fiel in der jüngeren Vergangenheit die Auswärtsbilanz des Rekordmeisters an der Unteren Donaulände aus: Sieben der letzten zehn Auftritte in Linz konnte der EC-KAC erfolgreich gestalten, nur in drei dieser zehn Begegnungen kassierten die Rotjacken mehr als zwei Gegentreffer. Historisch betrachtet mangelte es den Klagenfurtern in Oberösterreich jedoch häufig an Offensive: Unter allen mehrjährigen ICE-Spielstätten erzielten die Rotjacken nur in Salzburg (2,41) weniger Treffer pro Partie als in Linz (2,51). Steigern muss sich das Team von Petri Matikainen und Juha Vuori vor allem in den Special Teams: In den sieben Duellen mit den Black Wings seit dem Meistertitel 2021 konvertierte der EC-KAC nur 16,7 Prozent seiner Überzahlspiele in einen Treffer, die Erfolgsquote im Penalty Killing lag in diesem Zeitraum bei dürftigen 69,6 Prozent.
| DAS LETZTE DUELL
Letztmals standen sich der EC-KAC und die Black Wings Linz am 30. Dezember gegenüber, als die Oberösterreicher vor 4.063 Fans in der Heidi Horten-Arena einen hauchdünnen 1:0-Auswärtssieg einfahren konnten. Beide Teams gaben in dieser Begegnung insgesamt nur 54 Torschüsse ab (Saisonschnitt in Spielen mit KAC-Beteiligung: 60,8), die Anzahl der kombinierten Abschlüsse aus dem Slot lag mit 15 (acht für die Rotjacken, sieben für die Black Wings) überhaupt niedriger als in jedem anderen Rotjacken-Partie in der laufenden Spielzeit. Die Gäste dominierten insbesondere am Faceoff-Punkt, wo sie 60,0 Prozent der Anspiele für sich entscheiden konnten und mit Mike Zalewski nur ein Klagenfurter Stürmer eine positive Bilanz vorweisen konnte. Am wesentlichsten unterschieden sich die beiden Mannschaften bei der Art ihres Zoneneintritts ins Offensivdrittel: Während der ECKAC das Führen der Scheibe über die blaue Linie forcierte (67,3 Prozent der kontrollierten Entries, 41,0 Prozent bei Linz), wählte die Lukas-Truppe den Pass als Option (59,0 Prozent, nur 32,7 Prozent bei den Rotjacken).
DIE PERSONALIEN:
Der EC-KAC muss auch in Linz auf die sieben Langzeitverletzten Maximilian Preiml, Rihards Bukarts, Johannes Bischofberger, Nick Petersen, Thomas Koch, Finn van Ee und Daniel Obersteiner verzichten, wobei die vier Letztgenannten bereits wieder am Eis stehen und einer baldigen Rückkehr in den Spielbetrieb entgegenblicken. Zusätzlich fehlt in dieser Auswärtspartie auch der erkrankte Luka Gomboc, dessen Platz in der Sturmformation mit Marcel und Samuel Witting Neuzugang Simeon Schwinger einnehmen wird. Die sieben Plätze in der Defensive bleiben gegenüber dem Heimspiel gegen den HCB Südtirol unverändert besetzt, das Torhüter-Duo bilden gegen die Black Wings Sebastian Dahm und Val Usnik. Verteidiger David Maier bestreitet gegen seinen Ex-Klub sein 100. Karrierespiel in Österreichs höchster Spielklasse.
DER KOMMENTAR:
„Wir können aus der Partie gegen Bolzano/Bozen am Freitag trotz der Niederlage viel Positives mitnehmen. Unser kommender Gegner Linz startete sicherlich nicht sehr erfolgreich in das neue Kalenderjahr, aber das wird morgen keine Rolle spielen. Aufgrund der aktuellen Tabellenkonstellation ist die Partie das bislang wohl wichtigste Spiel der Saison für die Black Wings, jeder von uns erwartet, dass Linz seine bestmögliche Leistung abrufen wird. Für uns geht es ebenfalls um viel, daher wird es darauf ankommen, dass wir defensiv weiterhin kompakt auftreten, vollen Einsatz zeigen und unsere Chancen in der Offensive effektiv nutzen.“ (David Maier, Verteidiger EC-KAC)
Medieninfo EC KAC
18.02.2023
