Für den KAC steht in der win2day ICE Hockey League ein Auswärtsspiel bei den Graz99ers auf dem Programm.
DIE AUSGANGSSITUATION:
Der EC-KAC konnte am Dienstagabend in seinem letzten Heimspiel im Grunddurchgang die vorzeitige Qualifikation für die Playoffs sicherstellen, nach einem 5:0-Erfolg gegen die Pioneers Vorarlberg können die Rotjacken nicht mehr aus den Top-Sechs verdrängt werden. Bereits im Auswärtsspiel in Graz am Freitag hat der Rekordmeister die Gelegenheit, den fünften Rang im Endklassement zu fixieren, dazu muss er in der Steiermark gleich viele Punkte holen wie die sechsplatzierten Vienna Capitals im Parallelspiel in Salzburg. Klagenfurt bewies zuletzt eine gute Form, in acht der jüngsten neun Partien punktete man, sieben dieser Begegnungen wurden gewonnen. In der Fremde verbuchte der EC-KAC vier Siege in Folge, in nur einem der vergangenen elf Auswärtsspiele wurde er in regulärer Spielzeit bezwungen.
Die Graz99ers wahrten am vergangenen Wochenende ihre Chance auf die Qualifikation für die Pre-Playoffs mit einem 4:2-Auswärtssieg beim HC Innsbruck, auf den ein 6:2-Heimerfolg gegen Titelverteidiger EC Salzburg folgte. Die Steirer liegen damit wieder einen Zähler vor ihrem direkten Konkurrenten um Rang zehn, dem HC Pustertal Wölfe. Um diese Position zu behalten, müssen die Murstädter in ihren beiden verbleibenden Heimspielen (gegen Klagenfurt und Vorarlberg) gleich viele Punkte einfahren wie die Südtiroler in ihren ausständigen Partien (in Villach und gegen Ljubljana). Die 99ers haderten über weite Strecken der aktuellen Spielzeit mit ihrer eher dürftigen offensiven Ausbeute, lediglich Schlusslicht Pioneers Vorarlberg hat weniger Treffer erzielt. Zudem fällt die bisherige Heimbilanz des Klubs aus Graz-Liebenau eher durchwachsen aus, nur die Hälfte seiner bislang gesammelten 54 Punkte fuhr er auf eigenem Eis ein. Dieser Trend verbesserte sich allerdings in den vergangenen Wochen: Die Steirer brachten in sechs ihrer letzten sieben Heimspiele Zähler auf ihr Konto.
DER GEGNER:
| SPIELER IM FOKUS
Angesichts der Abwesenheit ihrer beiden nach Scorerpunkten pro Saisonspiel stärksten Angreifer Niklas Olausson (kurz vor Transferschluss zurück nach Schweden) und Andrew Yogan (seit Mitte Januar mit einer Oberkörperverletzung out) ruhen die offensiven Hoffnungen der 99ers wesentlich auf Viktor Granholm: Der Norweger ist in Absolutwerten der unangefochtene Punktekönig im Kader der Steirer, aus 45 Partien stehen für ihn 38 Zähler zu Buche. Von den drei Saisontreffern seiner Mannschaft gegen den EC-KAC erzielte der 25-Jährige einen selbst, die beiden anderen bereitete er vor. Beim sonntägigen Heimsieg gegen Titelverteidiger Salzburg, als aus 17 Grazer Torschüssen sechs Treffer resultierten, überzeugte im Angriff auch Michael Schiechl: Der Routinier verbuchte gegen seinen Ex-Klub gleich vier Scorerpunkte, also gleich viele, wie in seinen 20 vorangegangenen Ligaspielen insgesamt. In der Abwehr überzeugte gegen die Roten Bullen der langjährige KAC-Crack Michael Kernberger, der mit 22:29 Minuten auf die höchste Time-on-Ice aller 99ers-Verteidiger kam. Der Klagenfurter kann unter allen im aktuellen Kader stehenden Akteuren der Steirer mit +6 auch auf die beste Plus/Minus-Saisonbilanz verweisen. Wichtigster Baustein der Defensivabteilung des Tabellenzehnten ist Torhüter Christian Engstrand, der in sechs Karriereeinsätzen für Graz gegen die Rotjacken starke 92,5 Prozent der auf ihn abgegebenen Schüsse parieren konnte (Gegentorschnitt: 2,30), aber dennoch in jeder der jüngsten vier Begegnungen als Verlierer vom Eis ging.
| BILANZ GEGEN DEN EC-KAC
Die Graz99ers und der EC-KAC duellieren sich seit dem Jahr 2000 in der höchsten Liga des Landes, die historische Bilanz aus den bislang 141 Konfrontationen fällt sehr eindeutig zu Gunsten des Rekordmeisters aus: 93 Partien, also 66,0 Prozent der gegeneinander ausgetragenen Spiele, entschieden die Rotjacken für sich. Das nunmehrige Merkur Eisstadion war für die Klagenfurter in der jüngeren Vergangenheit ebenfalls ein guter Boden: Bei 14 seiner letzten 17 Auftritte dort verließ Rot-Weiß die Murstadt mit zumindest einem Zähler im Gepäck. Seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 verbuchte der EC-KAC in keiner Liga-Spielstätte (mit Ausnahme der eigenen) mehr Siege als im „Bunker“, wo er bereits 43 Mal das bessere Ende für sich hatte. Die drei Begegnungen in der bisherigen Spielzeit gingen ebenfalls alle an die Rotjacken, mit 3:2 nach Penaltyschießen, 3:1 und 1:0 fielen die Ergebnisse jedoch allesamt sehr knapp aus. Bemerkenswert ist, dass sämtliche drei 99ers-Saisontreffer gegen die Kärntner bei numerischem Vorteil erzielt wurden, in insgesamt 148:29 Minuten bei Even Strength kamen die Steirer noch zu keinem Torerfolg.
| DAS LETZTE DUELL
Der EC-KAC und die Graz99ers standen sich zuletzt am 23. Dezember in Klagenfurt gegenüber, vor 3.904 Fans in der Heidi Horten-Arena setzten sich die Gastgeber knapp mit 1:0 durch. Für den entscheidenden Treffer sorgte in der 45. Minute und nach einem Net Drive über den rechten Flügel diagonal zum Kasten Matt Fraser. Den zweiten Assist zum Game Winning Goal lieferte Goalie Sebastian Dahm, der gegen seinen Ex-Klub an diesem Abend zudem eines seiner bislang drei Shutouts in der laufenden Saison verbuchte. Trotz der marginalen Differenz auf der Anzeigetafel hatte der Rekordmeister insgesamt mehr vom Spiel, bei Even Strength standen 36 KAC-Torschüssen nur deren 13 der Gäste gegenüber. Obwohl sich das Verhältnis an kontrollierten Eintritten in die Offensivzone (45 bzw. 37) nahezu ausgeglichen präsentierte, verstanden es die Gastgeber besser, sich auch im Angriffsdrittel festzusetzen: 11:38 Minuten an rot-weißem Puckbesitz in der Zone standen nur deren 7:20 der Steirer gegenüber. Insgesamt schaffte es der EC-KAC, Graz auf drei Shots on Goal aus dem Slot zu minimieren, was bisherigem Saisonbestwert entspricht.
DIE PERSONALIEN:
Beim EC-KAC wird sich die personelle Lage vor dem finalen Wochenende der Regular Season deutlich entspannen. Die zuletzt erkrankt ausgefallenen Cracks – David Maier, Luka Gomboc und Fabian Hochegger – stehen allesamt wieder zur Verfügung. Von den Langzeitverletzten erhielten mit Nick Petersen (18 Spiele out), Finn van Ee (21 verpasste Partien) und Daniel Obersteiner (seit 34 Begegnungen nicht mehr dabei) gleich deren drei das grüne Licht für die Rückkehr in den Spielbetrieb. Wer aus dem Sextett an zuletzt im Heimspiel gegen die Pioneers Vorarlberg Fehlenden am Freitag tatsächlich im Lineup stehen wird, entscheidet der Trainerstab erst nach dem Morning Skate am Spieltag. Fix ist, dass die Gruppe an nicht einsatzfähigen Spielern auf Maximilian Preiml, Rihards Bukarts, Thomas Koch und Johannes Bischofberger geschrumpft ist und damit so klein ist, wie seit Monaten nicht mehr.
DER KOMMENTAR:
„Wir haben zum richtigen Zeitpunkt im Saisonverlauf eine Serie gestartet und regelmäßig Punkte eingefahren, jetzt konnten wir eine eher schwache Phase unserer direkten Konkurrenten nutzen und uns vorzeitig für die Playoffs qualifizieren. Das sorgt für Erleichterung, aber wir werden am bevorstehenden Wochenende keinesfalls lockerlassen, um unseren guten Rhythmus nicht zu gefährden. Jeder von uns wird in Graz alles geben, denn es werden uns hunderte Fans begleitet, die Heimspielatmosphäre schaffen, denen wollen wir auch etwas bieten. Ganz egal, gegen wen wir im Viertelfinale spielen werden, stehen wir vor einer fordernden Phase, dementsprechend gilt es, die Intensität auch am bevorstehenden Wochenende hoch zu halten. Graz hat in den letzten Runden gut gepunktet und einige Top-Teams geschlagen, sie können Druck erzeugen, ihr Trainerstab stellt sie meist gut auf ihre Gegner ein. Für uns gilt es also in jedem Fall, bereit zu sein, wenn wir unser Spiel spielen, sind die 99ers eine Mannschaft, die wir schlagen können. Lassen wir nur ein paar Prozent vermissen, wird es in Graz hingegen sehr schwer.“ (Thomas Vallant, Verteidiger EC-KAC)
Medieninfo EC KAC
23.02.2023