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Das Wintermärchen geht mit der Hoffnung zu Ende, im Frühjahr die Qualifikation zur den Olympischen Spielen 2024 bestreiten zu können.

Im abschließenden Hauptrundenspiel gegen Island musste man sich nach einem neuerlichen Kraftakt knapp 24:26 geschlagen geben. Dank des 35:32-Sieges von Frankreich über Ungarn, bleibt man damit vor den Isländern und bestreitet im Frühjahr die Qualifikation für Paris, wenn Ägypten am Sonntag Afrikameister wird.

Das bisher beste Ergebnis der Männer bei einer Europameisterschaft hat man eingestellt, belegt wie schon 2020 den 8. Endrang. „Der Weg geht nur nach“, prophezeite etwa Lukas Hutecek nach dieser fulminanten EHF EURO bei der man nach dem Sieg über Rumänien und den Unentschieden gegen Kroatien und Spanien die Iberer frühzeitig aus dem Turnier warf und sogar einen Punkt in die Hauptrunde mitnahm. In dieser legte man direkt mit einem Sieg über Ungarn nach, und überließ Deutschland beim 22:22 als guter Gast einen Punkt. Erst Frankreich fügte dem „Team der Stunde“ die erste Niederlage im Turnier zu und beinahe sollte diese auch die einzige bleiben.

„Es war eine unglaubliche Leistung unseres gesamten Teams und wir können nur Stolz auf die Leistung unserer Spieler sein. Es war ein Erfolg für den gesamten Handball in Österreich und wir können nur hoffen, dass wir durch diese Werbung für unsere attraktive und rasante Sportart viele neue Spieler und Spielerinnen sowie Fans und Förderer gewinnen können. Der Hype hält auch hoffentlich bis zur Heim-EURO der Frauen an, die sicherlich auch wieder ein Highlight für den österreichischen Handball- und Frauensport darstellt“, zog ÖHB Präsident Markus Plazer ein überragendes Fazit dieser EHF EURO.

In einer torarmen Anfangsphase geriet Österreich rasch mit zwei Toren in Rückstand, konnte sich aber einmal mehr auf einen in Topform befindlichen Constantin Möstl im Tor verlassen, der zum vierten Mal (!!!) zum Man of the Match gekürt wurde. Auch die Rückkehr von Abwehrchef Lukas Herburger stabilisierte die rotweißrote Deckung gegen die stark im Eins gegen Eins agierenden Isländer.

In der 11. Minute sorgte Kapitän Mykola Bilyk für den Ausgleich zum 4:4. Nach dem 8:8 in der 22. Minute, erneut durch Bilyk, häuften sich die technischen Fehler und Fehlwürfe bei Österreich. Island bestrafte dies mit seinem schnellen Umschaltspiel und zog bis zu Pause auf 8:14 davon.

In der Kabine schwor sich die Truppe nochmals ein und brachte Island nach Seitenwechsel regelrecht zur Verzweiflung. Ein 8:1-Lauf brachte Österreich in der 43. Minute erstmals mit 16:15 in Führung. Danach hatte man sogar die Chance den Abstand auf zwei Tore auszubauen, doch die Stange stellte sich dem Wurf von Lukas Hutecek in den Weg. Island eroberte in der Crunchtime die Führung zurück (19:20, in der 51. Minute). Bis kurz vor Spielende lieferte man sich noch einen offenen Schlagabtausch den der EURO-Dritte von 2010 schließlich mit 24:26 für sich entschied.

Frankreich leistete im nachfolgenden Spiel gegen Ungarn mit dem 35:32 Schützenhilfe für Österreich, das in der Hauptrundengruppe I Platz 4 belegt und mit Endrang 8 das beste EURO-Ergebnis aus 2020 einstellt. Nun lebt auch die Hoffnung auf die Qualifikation zu den Olympischen Spielen.

Aufgrund der Halbfinal-Konstellationen wird entweder Deutschland oder Schweden ein Fixticket für Paris erhalten. Frankreich als Ausrichter und Dänemark als Weltmeister sind bereits qualifiziert. Damit rückt Kroatien als 9. Der WM 2023 nach. Wird nun noch Ägypten Afrikameister, rückt auch Slowenien nach und die beiden freien Quali-Plätze für Europa gehen an Portugal und Österreich.

Teamchef Aleš Pajovič: „Es war unser siebtes Spiel, gegen einen Gegner, der unglaublichen Tempohandball spielt und enorm stark im Eins gegen Eins agiert. Wir haben uns nach Sechs-Tore-Rückstand zurückgekämpft mit einem erneut überragenden Constantin Möstl. Wir haben gezeigt, dass wir auch gegen Island da waren. Gegen eine Nation mit einer enormen Breite und etlichen Superstars im Team. Mir fehlen die Worte. Wir müssen happy und zufrieden sein. Wir haben in Österreich für eine Euphorie gesorgt. Ein bisschen bitter bleibt es dennoch, denn wir hatten die Chance auf mehr. Was wir bei dieser EURO geleistet haben, ist einfach unglaublich.“


 
Lukas Hutecek: „Dass es am Ende nicht für den Sieg gereicht hat, ist etwas schade. Vielleicht hat da dann die Kraft gefehlt um bessere Entscheidungen zu treffen. Was wir über dieses Turnier geleistet haben, ist einfach unglaublich. Man muss mal schauen, gegen welche Teams wir hier gespielt haben. Dass wir alle zwei Tage gegen diese Topteams bestehen und mitspielen können und Punkte mitnehmen, ist überragend. Ich habe einen Riesenrespekt vor jedem in dieser Mannschaft. Jeder von uns hat den Glauben und den Willen, dass wir da hingehören.“

Men´s EHF EURO 2024

10. – 28. Jänner 2024, Deutschland

Ausrichter: Deutschland
Titelverteidiger: Schweden

Offizielle Website:
heretoplay.com

Spielplan Österreich Hauptrunde

Ungarn vs. Österreich 29:30 (17:17)
Do., 18. Jänner 2024, 15:30 Uhr
Österreich: Mykola Bilyk (8/12), Robert Weber (6/7), Lukas Hutecek (6/10), Tobias Wagner (4/6), Markus Mahr (2/5), Sebastian Frimmel (2/4), Lukas Herburger (1/3), Boris Zivkovic (1/2), Nemanja Belos, Eric Damböck, Jakob Nigg, Elias Kofler, Michael Miskovez, Constantin Möstl (31,4 Prozent – 11/35 gehaltene Bälle), Ralf Patrick Häusle (0 Prozent – 0/3 gehaltene Bälle)

Deutschland vs. Österreich 22:22 (11:12)
Sa., 20. Jänner 2024, 20:30 Uhr
Österreich: Mykola Bilyk (5/12), Sebastian Frimmel (3/5), Robert Weber (3/8), Boris Zivkovic (3/6), Tobias Wagner (3/5), Lukas Hutecek (3/11), Markus Mahr (1/2), Lukas Herburger (1/1), Nemanja Belos, Lukas Schweighöfer, Eric Damböck, Jakob Nigg, Elias Kofler, Michael Miskovez, Constantin Möstl (47,% gehaltene Bälle – 17/36), Ralf Patrick Häusle

Frankreich vs. Österreich 33:28 (15:16)
Mo., 22. Jänner 2024, 18:00 Uhr
Österreich: Mykola Bilyk (6/12), Lukas Hutecek (6/13), Robert Weber (5/6), Janko Bozovic (4/9), Tobias Wagner (4/5), Sebastian Frimmel (1/3), Lukas Schweighofer (1/1), Jakob Nigg (1/1), Markus Mahr, Nemanja Belos, Boris Zivkovic, Moritz Mittendorfer, Eric Damböck, Michael Miskovez, Constantin Möstl (11,1% gehaltene Bälle – 2/18), Ralf Patrick Häusle (28,6% gehaltene Bälle – 6/21)

Österreich vs. Island 24:26 (8:14)

Mi., 24. Jänner 2024, 15:30 Uhr

Österreich: Tobias Wagner (7/10), Robert Weber (5/8), Mykola Bilyk (4/9), Boris Zivkovic (3/7), Lukas Hutecek (2/8), Markus Mahr (1/1), Sebastian Frimmel (1/2), Lukas Herburger (1/1), Janko Bozovic (0/1), Nemanja Belos, Eric Damböck, Jakob Nigg, Elias Kofler, Michael Miskovez, Constantin Möstl (44,4% gehaltene Bälle- 20/45), Ralf Patrick Häusle

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Handball Austria/ÖHB

24.01.2024