Kampf um ABL-Playoff-Platzierung – fast alles offen

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„Achtung Hochspannung“ heißt es ganz bis zum Schluss im Grunddurchgang der Basketball Bundesliga. Zwei Runden vor dem Ende ist erst ein einziger Platz fix vergeben – und somit ist auch bei den Viertelfinalpaarungen so gut wie alles offen. Darüber hinaus hat mit den Gunners Oberwart (1. Platz nach dem Grunddurchgang bereits fixiert, Anm.) erst ein Team das Heimrecht im Viertelfinale gesichert. Welche drei weiteren Teams vor Heimpublikum in die Snickers®-Playoffs starten werden, entscheidet sich erst in den letzten Begegnungen.

Wie wichtig das Heimrecht im Viertelfinale tatsächlich ist, beweist folgende Statistik: Von gesamt 60 gespielten Viertelfinal-Serien in der Geschichte der Basketball Bundesliga konnten sich nur zehnmal Teams ohne Heimrecht durchsetzen (16,6 %).

Nummer 1 – Nummer 8: 14:0*
Nummer 2 – Nummer 7: 13:1*
Nummer 3 – Nummer 6: 13:3
Nummer 4 – Nummer 5: 10:6

*1-8 und 2-7 wurden wegen des „kleinen Viertelfinales“ 2007 und 2008 weniger oft ausgetragen;

Noch nie ist es einem achtplatzierten Team gelungen in das Semifinale aufzusteigen und erst einmal, von bisher 14 gespielten Serien, gelang es einem siebenplatzierten Team dem Zweiten ein Bein zu stellen. Um den siebenten Platz kämpfen noch die bulls Kapfenberg und die Swans Gmunden. Beide Teams haben noch zwei Spiele im Grunddurchgang zu absolvieren und sind zurzeit gleichauf, mit minimalem Vorteil für die Bullen. Das direkte Duell hat Kapfenberg mit dem denkbar knappsten Vorsprung für sich entschieden – denn beide Teams gewannen je zwei Duelle, der Gesamtscore beträgt 307:306 für die Steirer. Mehr als der siebente Platz ist für die beiden Rekordhalter an Playoff-Teilnahmen (beide 21 inkl. 2016) und auch an Playoff-Spielen (Bulls 149, Swans 145) nicht mehr drinnen. Den Meisterpokal konnte das siebent- oder achtplatzierte Team nach dem Grunddurchgang noch nie stemmen. Das könnte sich in diesem Jahr ändern, schließlich sind die Bulls und die Swans neben dem BC Vienna die einzigen Teams, die eine positive Playoff-Bilanz aufweisen (sowohl in Serien, als auch in gewonnen Spielen).

Für die bulls Kapfenberg geht es in der vorletzten Runde im Steiermark-Derby gegen den UBSC Graz. Gelingt den Kapfenbergern ein Erfolg gegen das Tabellenschlusslicht, benötigen die Swans Gmunden in den beiden ausstehenden Spielen zwei Siege, um noch die Chance auf den siebenten Tabellenplatz zu wahren. Doch selbst bei einer 100%-Erfolgsquote der Oberösterreicher sind sie in der letzten Runde auf Schützenhilfe der Gunners (gegen Bulls, Anm.) angewiesen, um eben diese im Viertelfinale zu vermeiden. Doch das Restprogramm für die Schwäne ist alles andere als einfach. Ein Sieg gegen den BC Vienna am Sonntag ist quasi Pflicht, um in der letzten Runde noch ein Fernduell gegen die Bulls um Rang sieben zu erzwingen.

Während für die Gunners Oberwart das Heimrecht im Viertelfinale der Snickers®-Playoffs bereits fixiert ist, kämpfen die fünf weiteren Teams um die restlichen drei Plätze über dem „Strich für den Heimvorteil“. Innerhalb von zwei Punkten (ein Sieg Unterschied, Anm.) liegen die Klosterneuburg Dukes, die Traiskirchen Lions, der WBC Wels, der BC Vienna und die Fürstenfeld Panthers. Alle fünf Teams können nach den vollen 32 Runden noch zwischen Platz zwei und Platz sechs landen. Die Wichtigkeit eines Top-4 Platzes ist nicht zu unterschätzen: Der Fünft- oder Sechsplatzierte überstand bisher nur in 9 von 32 Fällen (bzw. in 28%) die erste Runde der Postseason. Fast immer war dann im Semifinale Endstation, einzig die Wörthersee Piraten (#5 2001) und die Gunners (#6 2007) holten sich als Fünfter oder Sechster zwei von 58 möglichen Finalplätzen. Zum Meister krönte sich allerdings noch nie ein Team ohne Heimrecht im Viertelfinale.

Einen Konkurrenten abschütteln, um die Snickers®-Playoffs vor Heimpublikum zu starten, können die Traiskirchen Lions (3.) im direkten Duell gegen den WBC Wels (4.). Auch wenn selbst bei einem Sieg der Heimvorteil der Niederösterreicher noch nicht zu 100% in trockenen Tüchern ist, können sie zumindest von den Oberösterreichern nichtmehr eingeholt werden. Die beiden Verfolger-Teams Wien und Fürstenfeld hätten die Löwen mit einem Erfolg aber noch nicht endgültig abgeschüttelt, sie können die Lions trotzdem noch von einem Top-4 Platz verdrängen. Auch für Opponent Wels ergibt sich eine ähnliche Situation: Denn auch für den WBC entscheidet sich in dieser Runde noch nichts. Selbst bei einer Niederlage und ein wenig Schützenhilfe der anderen Teams, ist die Chance auf die Top-4 weiterhin in Takt.

Die Fürstenfeld Panthers (6.) sind das einzige Team im Kampf um das Heimrecht, das in den ausstehenden beiden Spielen kein direktes Duell – innerhalb dieser „Fünfer-Gruppe“ – am Programm hat. Dennoch wäre mit zwei Erfolgen in den letzten beiden Begegnungen das Heimrecht fix, nehmen sich doch die anderen vier Teams bei ihren direkten Duellen gegenseitig Punkte weg. Den Start in die Zielgeraden machen die Panthers im SKY Live-Spiel gegen die Gunners Oberwart (1.), für die es um keine Platzierungen mehr geht, vielmehr wollen sich die Burgenländer im Derby bereits auf die Playoffs einstimmen.

Zusammenfasst bedeutet das: Die Mannschaft(en) – von den fünf – die beide (für Klosterneuburg nur noch ein Spiel ausständig, Anm.) ausständigen Spiele gewinnt, bucht das Heimrecht im Viertelfinale. Abhängig von den Ausgängen der Spiele in der 35. Runde, muss eine Niederlage der Teams nicht gleich das Aus im Kampf um das Heimrecht bedeuten.

Die Spielpaarungen der 35. Runde im Überblick:
UBSC Graz – bulls Kapfenberg
Samstag, 18.00 Uhr in der Unionhalle Graz A

Swans Gmunden – BC Vienna
Sonntag, 17:00 Uhr in der Volksbank Arena

Traiskirchen Lions – WBC Wels
Sonntag, 18.00 Uhr im Lions Dome Traiskirchen

Gunners Oberwart – Fürstenfeld Panthers
Montag, 19.00 Uhr in der SPH Oberwart
live im TV

Klosterneuburg Dukes Spielfrei

Die Spiele der 35. Runde im Detail:
UBSC Graz bulls Kapfenberg
Samstag, 18.00 Uhr in der Unionhalle Graz A
Stellungnahmen zur anstehenden Begegnung:
Michael Fuchs, Manager des UBSC: „Wir müssen stark an der Defensive arbeiten um ein gutes Ergebnis gegen die wiedererstarkten Bulls zu erreichen.“

Felix Jambor, Assistant Coach der bulls: „Die Playoffs beginnen in Kürze und wir wollen den Aufwärtstrend der letzten Spiele fortsetzen und gegen Graz den nächsten Schritt machen.“

Personelles:
UBSC: David Hasenburger (Bänderriss) sowie Steffen Leitgeb (Kreuzband) – beide bereits ohne Krücken – werden unser Team jedoch weiterhin nur von der Bank aus anfeuern.
Bulls: Armin Woschank ist wieder fit

Swans Gmunden BC Vienna
Sonntag, 17:00 Uhr in der Volksbank Arena
Stellungnahmen zur anstehenden Begegnung:
Harald Stelzer, Manager der Swans: „Wir wollen unbedingt gewinnen, dann wahren wir die Chance Oberwart im Viertelfinale auszuweichen.“

Darko Russo, Headcoach des BCV: „Nach dieser Niederlage müssen wir uns wieder Zusammenraufen, weil ich denke, dass wir eine gewonnene Partie wieder hergeschenkt haben. Ich weiß, es ist schwer zu verdauen, aber wir müssen wieder anfangen mit Selbstvertrauen unsere offenen und guten Würfe zu treffen.“

Personelles:
Swans: Chris McLaughlin ist fraglich (Handverletzung)

Traiskirchen Lions WBC Wels
Sonntag, 18.00 Uhr im Lions Dome Traiskirchen
Stellungnahmen zur anstehenden Begegnung:
Johannes Wiesmann, Pressesprecher der Lions: „Wir haben am Sonntag die nächste Chance, das Heimrecht für das Viertelfinale so gut wie zu sichern. Das wird gegen Wels aber extrem schwer, zumal wir in dieser Saison nur eines von vier Spielen gegen den WBC gewinnen konnten und auch die Oberösterreicher noch um einen Platz unter den Top-4 kämpfen. Gelingt es uns, die notwendige Aggressivität an den Tag zu legen, ist ein Sieg aber möglich.“

Davor Lamesic, Kapitän des WBC: „Der Sieg gegen Gmunden war wichtig für das Selbstvertrauen und für die Teamchemie. Wir sind noch weiter zusammen gerückt und wollen heuer noch weit kommen. Gegen Traiskirchen müssen wir unser Spiel spielen.“

Ales Chan, Spieler des WBC: „Mit zwei Siegen können wir plötzlich noch Zweiter werden. Vor ein paar Wochen hatten wir noch damit zu kämpfen, dass wir in die Playoffs kommen. Jetzt ist alles möglich. Mit Traiskirchen steht ein unangenehmer Gegner auf dem Programm.“

Gunners Oberwart Fürstenfeld Panthers
Montag, 19.00 Uhr in der SPH Oberwart
live im TV
Stellungnahmen zur anstehenden Begegnung:
Chris Chougaz, Headcoach der Gunners: „Wir haben in Wien mit einer tollen Teamleistung gewonnen. Alle haben super gekämpft. Was wir für die Playoffs noch brauchen, ist mehr Konstanz. Dazu können wir gegen Fürstenfeld den nächsten Schritt machen.“

Andreas Leitner, Manager der Gunners: „In den Playoffs gibt es mehr kein Taktieren, da heißt es volle Intensität ab der ersten Sekunde. Die Emotionen in so einem Derby sind für unser Team genau jetzt der richtige Impuls, sich auch mental auf die Play-Offs einzustimmen.“

Radomir Mijanovic, Headcoach der Panthers: „Für Fürstenfeld bedeutet ein Sieg gegen die Gunners Oberwart immer mehr wie nur zwei Punkte und wir werden alles versuchen um unsere Fans glücklich zu machen.“

Karl Sommer, Präsident der Panthers: „Im Derby bei den Gunners Oberwart wollen wir unsere Leistung weiter stabilisieren und wir wollen im Kampf um einen Top 4 Platz nicht an Boden verlieren.“

Personelles:
Gunners: weiterhin Benjamin Blazevic wegen Knieverletzung (Kreuzband)

Presseinfo ABL/ÖBL/Admiral Basketball Bundesliga/red.

16.04.2016