Fußball-Österreich trauert um Ernst Weber

Nach dem tragischen Selbstmord von Claudia Heill ereilt dem österreichischen Sport der nächste tragische Hiobsbotschaft: Ernst Weber ist tot! Der 62-jährige Niederösterreicher verstarb am heutigen 6. April, nur einen Tag nachdem er mit dem U19-Frauen-Nationalteam in der Steiermark ein EM-Qualifikationsturnier abschloss.

Ernst Weber kam unter tragischen Umständen ums Leben und die gesamte rot-weiß-rote Fußballfamilie steht unter Schock. ÖFB-Präsident Dr. Leo Windtner meinte in einer Stellungnahme: „Wir sind alle fassungslos und erschüttert. Ernst Weber war nicht nur ein fachlich profunder Trainer in unserem Verband, sondern darüber hinaus auch durch seinen vorbildhaften Charakter und seine stets offene und freundliche Art gerade menschlich ein Vorbild für uns alle. Im Namen der gesamten österreichischen Fußballfamilie ist es mir ein Anliegen, seinen Angehörigen, insbesondere seiner lieben Gattin Gabi, unser aller aufrichtiges Beileid auszusprechen“, so Windtner.

Ernst Weber kam 1996 als U21-Teamchef zum ÖFB, bekleidete dieses Amt bis 1999 und war in weiterer Folge als Frauen-Teamchef und Cheftrainer diverser Nachwuchsauswahlen sprichwörtlich rund um die Uhr für seinen geliebten Fußballsport tätig. Nicht einmal eine schwere und heimtückische Krebserkrankung konnte die unbändige Fußballleidenschaft des am 5. Oktober 1948 im niederösterreichischen Krumbach Geborenen bändigen. 2003 errang die U17-Nationalmannschaft unter Ernst Weber bei der EM-Endrunde in Portugal den 3. Platz, damals standen Spieler wie Franz Schiemer oder Christian Fuchs, als einer dessen größten Förderer Weber zurecht gilt, in seiner Auswahl.

Vor seiner Ära beim Österreichischen Fußball-Bund war Ernst Weber im Leistungszentrum Südstadt (1981 – 1983), bei der U21 von Admira Wacker (1983 – 1985), beim SC Eisenstadt (1985 – 1986), beim Kremser SC (1987 – 1988 und 1991), bei Admira Wacker (1988 – 1990), beim SK Vorwärts Steyr (1992), beim FK Austria Wien (als Co-Trainer von 1993 – 1995) und beim SV Braunau (1995 – 1996) tätig. Seinen wohl größten Erfolg konnte der viel zu früh verstorbene Niederösterreicher 1988 feiern, als er sich mit dem Kremser SC in zwei Finalspielen gegen den FC Tirol den österreichischen Cup sicherte.

Zu Ehren von Ernst Weber wird der ÖFB bei der UEFA beantragen, dass das nächste EM-Qualifikationsspiel in Wien (am 3. Juni 2011 gegen Deutschland, Anm.) mit einer Schweigeminute startet und die österreichische Auswahl mit Trauerflor antritt.

ÖFB

06.04.2011