Christian Fuchs: „Ein unvergessliches Spiel“

Eindrucksvoller 3:0 Sieg von Mainz 05 im Derby gegen Eintracht Frankfurt. Christian Fuchs musste in der 60. Minute nach einem Schlag auf den Fuß ausgewechselt werden, bot aber bis dahin eine seiner besten Saisonleistungen.
„Natürlich haben wir uns für das Spiel vorgenommen. Aber dass wir derartig überlegen sein würden, war nicht zu erwarten“, sagt Christian Fuchs, „in der ersten Halbzeit haben wir wie in Trance gespielt und Frankfurt keine Chance gelassen. „Obwohl ich diese Woche nicht voll trainieren konnte, habe ich gespürt, dass heute ein besonderer Tag ist. Es hat Spaß gemacht“, kommentiert der Niederösterreicher eine seiner besten Saisonleistungn.
Die Vorzeichen für eine derart furiose erste Halbzeit waren aus der Sicht der Mainzer eigentlich nicht besonders gut: Die letzten acht Treffer erzielte das Team von Thomas Tuchel nach der Pause, und vor dem Heimsieg vor zwei Wochen gegen Mönchengladbach mussten die Fans rund fünf Monate auf einen vollen Erfolg im eigenen Stadion warten. Außerdem ist das Derby nicht die Sache der Mainzer: In 16 Duellen in der Bundesliga, der zweiten Liga und im Cup konnte die Mannschaft von Christian Fuchs nur ein einziges Mal gewinnen.
„Heute hat jeder im Stadion unseren Siegeswillen von der ersten Minute an gespürt“, sagt der25jährige, der vor allem zu Beginn des Spiels an fast jeder guten Offensivaktion seiner Mannschaft beteiligt war. Ein gefährlicher Fuchs-Pass in die Spitze hätte schon nach wenigen Sekunden beinahe den Führungstreffer eingeleitet. Frankfurt kam in den ersten 45 Minuten nur zwei Mal gefährlich vor das Mainzer Tor, in der Anfangsphase vereitelte Fuchs routiniert gegen Gekas.
Christian Fuchs war einer der agilsten auf dem Platz, sieben Ballkontakte in den ersten vier Minuten, insgesamt 51 in der ersten Halbzeit zeugen davon. Nach einer Viertelstunde war der Frankfurter Torhüter Fährmann nach einem Querpass von Fuchs schon geschlagen, doch Florian Heller brachte den Ball nicht im Tor unter. Fuchs: „Das hätte das 1:0 sein müssen.“
Nach 27 Minuten erzielte Andreas Ivanschitz das hochverdiente 1:0. Der Ex-ÖFB Teamkapitän drückte den Ball nach einem Pass von Andre Schürrle aus kurzer Distanz über die Linie. In der 39. Minute donnerte Christian Fuchs einen Freistoß aus 20 Metern aufs Tor, den der Frankfurt-Goalie nicht festhalten konnte. Elkin Soto verwertete den Abpraller zum 2:0.
Die Vorentscheidung im Derby dann kurz vor der Pause: Sebastian Rode musste nach einer Notbremse gegen Florian Heller vom Platz, nach dem darauffolgenden Freistoß erzielte Elkin Soto mit einem herrlichen Schlenzer das 3:0.
„Dieses Spiel war ein Wahnsinn, ich glaube, das werde ich nie vergessen. Eine solche Stimmung hat es bei uns noch nie gegeben“, war Fuchs begeistert, „endlich konnten wir unseren Fans einen klaren Heimsieg bieten. Und das im wohl wichtigsten Derby. Umso schöner war es, weil das Spiel schon früh entschieden war und die Zuschauer mehr als eine Stunde lang richtig feiern konnten“, und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu „ich glaube, morgen wird halb Mainz heiser sein.“
Nach einer Stunde verließ Christian Fuchs unter ohrenbetäubendem Jubel der 20.300 Fans im Stadion am Bruchweg das Spielfeld. „Ich habe einen harten Schlag auf den linken Fuß bekommen. Man sieht zwei blutige Stollenabdrücke. Auch wenn’s schmerzhaft war: Der Weg vom Spielfeld unter dem Jubel der Fans war für mich eines der schönsten Erlebnisse in meiner Profikarriere. Das war die schönste Art, wie sich Zuschauer für meine Leistung bedanken konnten, das habe ich richtig genossen.“
Mainz blieb auch in der restlichen Spielzeit die eindeutig spielbestimmende Mannschaft, Frankfurt konnte das Fußballfest in Mainz nicht mehr gefährden. Während einer ersten medizinischen Behandlung nach dem Spiel erfuhr Fuchs vom Sieg Gladbachs über Hannover: „Ich schätze den Pogerl sehr, aber heute freue ich mich sehr für Martin Stranzl. Ich hoffe, dass Gladbach nicht absteigt.“
Nürnberg, der Mainz-Konkurrent um Platz fünf, verlor beim neuen Meister Borussia Dortmund mit 0:2. Damit liegt Mainz zwei Runden vor Ende der Meisterschaft fünf Punkte vor den Franken. Nächste Woche folgt für Mainz das Gastspiel auf Schalke, am 14. Mai dann das letzte Heimspiel am Bruchweg gegen St. Pauli. „Wir lassen uns die Belohnung für diese Saison nicht mehr nehmen. Wir wollen die Euro-League-Qualifikation. Das haben wir uns verdient“, sagt Christian Fuchs abschließend selbstbewusst.
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Christian Fuchs
Presseservice Christian Fuchs/MPW
30.04.2011