Klitschko ist heiß auf Haye

„Ich werde ihm eine Lektion erteilen“, orakelt Wladimir Klitschko (35) vor dem Box-WM-Kampf gegen den Briten David Haye am 2. Juli in Hamburg. Haye (30) hatte auf einem T-Shirt eine Fotomontage gezeigt, dass ihn mit dem abgetrennten Kopf Klitschkos zeigte. Doktor Eisenfaust will sich dafür rächen.
„Ich kann ihm das nicht verzeihen“, sagt Klitschko, der sich derzeit beim Tiroler Stanglwirt auf den Kampf vorbereitet. Gleich vier Sparringpartner hat der Ukrainer einfliegen lassen – alle sollen einen ähnlichen Konter-Stil wie Haye boxen.
Starker Gegner
Klitschkos penible Vorbereitung hat aber nicht nur mit seinen Rachegelüsten zu tun. Er weiß auch, dass Haye einer der stärksten Gegner ist, mit denen er es zu tun hatte. „Er ist sehr schnell und hat mächtige Hände“, sagt Klitschko. Der „Hayemaker“ hat von seinen 26 Profi-Fights 25 gewonnen, davon 23 durch KO. 2009 hatte er mit dem russischen Riesen Nikolai Walujew einen lange Zeit als unbesiegbar geltenden Gegner ausgeschaltet. Nun soll mit Klitschko der nächste „Unbesiegbare“ folgen.
„Er muss gewinnen“
Klitschkos Trainer Emanuel Steward zeigt Respekt vor dem Gegner und sieht seinen Schützling vor dem „größten Kampf seiner Karriere. Das wird der beste Fight seit Mike Tyson gegen Lennox Lewis.“ Steward sollte es wissen, denn der US-Amerikaner hat seinerzeit auch Lewis betreut. „Alles, was er (Wladimir) bisher erreicht hat, wird nicht mehr zählen, wenn er diesen Kampf nicht gewinnt. Er muss gewinnen.“
50.000 Zuschauer werden am 2. Juli zum Kampf in Hamburg erwartet, dazu Millionen an den TV-Geräten in aller Welt. „Die Atmosphäre wird mir zusätzliche Energie verleihen“, verspricht Klitschko. „Ich möchte etwas voraussagen: Haye wird die Nummer 50 auf meiner KO-Liste werden. Er hat gesagt, dass meine bisherigen 49 KOs nichts wert wären. Er wird es in jener Nacht herausfinden.“
Conrad Kleiner
09.06.2011