Saisoneröffnungs-Pressekonferenz: Die ABL  geht mit vielen neuen Gesichtern in die Saison 11/12

 Basketball

Mittlerweile schon traditionellerweise lud die Basketball Bundesliga zur Saisoneröffnungs-Pressekonferenz ins Novomatic Forum in Wien. Erfreulich viele Journalisten folgten dieser Einladung und nutzten die Chance, letzte Informationen vor dem Saisonstart bei den anwesenden Vertretern aller 11 ABL-Vereine einzuholen. Schon bei der Begrüßung wies der Gastgeber, ADMIRAL-Geschäftsführer Jürgen Irsigler, darauf hin, was die Quintessenz der Pressekonferenz werden sollte: Er sagte, dass seine Neugier auf die neue Saison auf Grund der vielen Veränderungen, die es im Sommer gegeben hatte, dieses Mal besonders groß ist. Von der geschäftlichen Seite konnte er berichten, dass das Interesse der ADMIRAL-Kunden an Basketball weiterhin steigt, auch im Vorjahr konnte bei den Basketballwetten wieder ein Plus erzielt werden, konkret von 6 %.

ABL-Präsident Mag. Karl Schweitzer konnte bei seinen einführenden Worten eine erfreuliche Zwischenbilanz ziehen:

  • der ABL ist es gelungen, langfristige Partnerschaften zu schließen, auf deren Basis die Liga in den nächsten Jahren weiterentwickelt werden kann, dazu zählen die Vereinbarung mit dem Namenssponser ADMIRAL, der TV-Vertrag mit SKY und die Partnerschaften mit den Agenturen sport-z (bezüglich des All Star Days), SPI (Leuchtbanden) und Profs (bezüglich der Vermarktung und Medienbetreuung der Liga).
  • insbesondere der Bereich PR soll mit Hilfe der Partner weiterentwickelt und die Präsenz im Printbereich gesteigert werden. Hierzu gibt es eine weitere Kooperation mit der SportWoche.
  • erfreulich auch, dass der SportMedienVerlag das Basketball-Magazin FullCourt übernommen hat und auf breitere Beine stellen wird, die erste Ausgabe (mit wesentlich höherer Auflage) wird schon am 30.9. erscheinen.
  • im sportlichen Bereich wurden wichtige Änderungen in den Durchführungsbestimmungen vorgenommen, zum Beispiel bezüglich der Transferregelungen. Nach dem Grunddurchgang kann nicht nun mehr gewechselt werden, ein Beitrag dazu, die Meisterschaft fairer zu gestalten.

Bei seinem Ausblick hob Karl Schweitzer vor allem zwei Punkte hervor:

  • Der Erste betrifft die Zukunft der ABL und der zweiten Liga: Ab der Saison 2013/14 wird die ABL auf 10 Teams reduziert. Als Unterbau dann die 2. Liga mit 12 Teams, die durch diese Reduzierung und den Ersatz der U22- durch eine U20-Meisterschaft aus einem größeren Reservoir von Spielern schöpfen kann.
  • Und ein Schwerpunkt der nächsten Jahre muss die Entwicklung im Nachwuchsbereich durch eine engere Kooperation mit dem ÖBV werden. Der Vorschlag der Liga: Die Entwicklung und Implementierung von Schulprogrammen mit dem Ziel, Sportlehrer für die Basketball-Lehrtätigkeit auszubilden. Und zwar bis hin zur Grundschule, um flächendeckend und systematisch Talente für den Basketballsport zu gewinnen.

Bei der Frage unter Trainern und Spielern wurde immer wieder auf die vielen Veränderungen in den Kadern hingewiesen und die damit verbundene Unsicherheit, was die eigene Spielstärke bzw. auch die Qualität der Gegner betrifft. Die Vereine, bei denen es viele Veränderungen gegeben hat, wiesen darauf hin, dass es wohl bis in den Dezember dauern kann, bis sich die Mannschaften wieder blind verstehen und ihr Potenzial abrufen können. Unsicherheit aber auch bei den Teams, die fast unverändert geblieben sind: Sie sind sich zwar ihrer eigenen Stärken bewusst, können ihre Gegner aber noch nicht richtig einschätzen.

Alles in allem ist niemand bereit, sich selbst zum klaren Favoriten zu erklären, für die meisten Mannschaften ist es zunächst das Ziel, die Top 6 der Hauptrunde oder zumindest einen der 8 Play-Off-Plätze zu erreichen um dann weiterzusehen und die Ziele neu zu definieren.

Zum Abschluss noch einige Aussagen von Vereinsvertretern:

Neno Asceric, Headcoach der Oberwart Gunners: „Eine Meisterschaft zu erringen ist schwierig, noch schwieriger ist es, den Titel zu verteidigen. Unsere Mannschaft ist jung, wir haben 5 Spieler verloren und nur 3 neue dazu bekommen. Unser Ziel sind zunächst die Top 6, dann können wir weiterreden.“

Mathias Fischer, Headcoach der Allianz Swans Gmunden: „Ich halte nichts von Kampfansagen, viel mehr interessiert es mich, meine Mannschaft aufzubauen. Wir haben 2 Leistungsträger abgegeben und 3 Neue. Wir sind jetzt eine junge und schnelle Mannschaft, es wird aber bis Dezember dauern, bis wir zusammenfinden.“

Benedikt Danek, Spieler der Arkadia Traiskirchen Lions: „Es tut unserem Team gut, Österreich im Europacup international zu vertreten, das ist eine Ehre. Wie gut wir sind, ist schwer zu sagen, da wir fast ein komplettes Team ausgetauscht haben. Unser Ziel ist es daher zunächst, einen der ersten 8 Plätze zu erreichen. Im Europacup hoffen wir auf den Aufstieg.“

Gerald Vogler, Headcoach der BSC Raiffeisen Fürstenfeld Panthers: „Vieles ist möglich, uns geht es aber wie den meisten Anderen: Wir haben ein neues Team und kennen die Gegner noch nicht. Wie in Gmunden wird es 2 – 3 Monate dauern bis wir als Mannschaft auftreten, aber das Potenzial ist da.“

Werner Sallomon, Headcoach der Xion Dukes Klosterneuburg: „Wir sind fast gleich, aber alle anderen verändert – daher ist auch für uns die Situation ungewiss.“

Karl Thaller, Präsident der ece bulls Kapfenberg: „In den letzten Jahren hatten wir nicht die Erfolge, die wir uns gewünscht hätten. Ich glaube Grundsätzlich, dass wir heuer besser abschneiden können als letztes Jahr. Aber auch wir hatten viele Veränderungen, daher ist vieles noch ungewiss.“

Pete Miller, Neo-Headcoach des WBC Raiffeisen Wels: „Die größte Schwierigkeit mit dem neuen Team: Die Zeit. Es ist nicht so schwer, der Mannschaft Neues beizubringen, aber es gibt einiges zu ändern. Das zweite Problem: Wir haben nur noch wenige Testspiele bis Saisonbeginn. Eines am Freitag und ich hoffe, noch eines in der nächsten Woche. Mit der Mannschaft bin ich glücklich, sie ist gut zusammengestellt.“

Pit Stahl, Headcoach des UBSC Raiffeisen Graz: „Ich hoffe, es wird nicht ähnlich wie in der vergangenen Saison, sondern besser.  Ich wollte 2 Wechsel in der Mannschaft, das ist gelungen, gleichzeitig ist die Bank länger geworden, das stimmt mich zuversichtlich. Außerdem gibt es konkrete Hoffnungen, dass es in Graz mit dem Bau einer Ballsporthalle etwas wird.“

Dieter Nusterer, Obmann des UBC St. Pölten: „Es schmerzt, dass wir wichtige Spieler verloren haben, andererseits ist es eine Anerkenntnis, dass wir Spieler über Jahre gut ausgebildet haben. Unsere Aufgabe jetzt: Weiterhin mit jungem Konzept Österreicher heranbilden. Dazu müssen wir Positionen, die wir auf Grund der zu wenigen zur Verfügung stehenden Österreichern nicht besetzen können, mit Ausländern füllen.“

Stjepan Stazic, Spieler des BC Vienna: „Wir hoffen, in nächster Zeit noch einige Wunschspieler zu bekommen, die im Ausland keine Verträge erhalten haben. Mit ein bisschen Glück kommt der Eine oder Andere noch zum BC.“

Robert Langer, Headcoach der UBC ökoStadt Güssing Knights: „Kontinuität muss der Weg in Güssing sein, da unser Budget nicht so hoch ist. Wir haben derzeit 9 Spieler aus dem Eigenbau im Kader und wollen beweisen, dass es möglich ist, mit diesen Spielern nach oben zu kommen.“

Presseinfo Basketball Bundesliga

22.09.2011