„Enfant terrible“ John Daly versenkt Schläger im Teich und gibt wutentbrannt auf

 John Daly

John Daly machte seinem Ruf als „Enfant terrible“ bei den Austrian GolfOpen presented by Lyoness im Diamond Country Club in Atzenbrugg wieder einmal alle Ehre. Der US-Amerikaner, der an den ersten beiden Tagen des heimischen European-Tour-Turniers mit dem Österreicher Martin Wiegele und dem Spanier Miguel Angel Jimenez in einem Flight spielte, schleuderte zunächst nach einem missratenen Schlag einen Schläger in einen angrenzenden Teich und gab wenig später wutentbrannt auf, als ihm zwei Strafschläge drohten, nachdem er einen Drop an einer falschen Stelle ausgeführt hatte.

Martin Wiegele erlebte die Szenen hautnah mit: „Nachdem Daly bereits auf der 14 ins Wasser geschlagen hat, ist ihm auf der 15 noch einmal dasselbe passiert. Daraufhin war er völlig bedient und hat das Eisen im Teich versenkt. Der Schlag aus der Dropping-Zone ist dann auch noch unter einem Fernsehturm gelandet. Miguel und ich haben gedacht, man muss innerhalb einer Schlägerlänge droppen, was Daly dann auch getan hat. Doch laut Regelwerk sind es zwei. Am 16. Tee ist ein Referee zu uns gestoßen, der von Daly wissen wollte, was genau passiert war. Doch der hat überhaupt nicht reagiert“, berichtete Wiegele.

Nach einigem Hin und Her marschierte „The Lion“ zum 15. Loch zurück und erklärte Chief-Referee Andy McFee, welche Entscheidungen er dort getroffen hatte. McFee erkannte einen Regelverstoß, der zwei Strafschläge vorsieht. Als er das Daly mitteilte, hatte der zweifache Major-Turniersieger genug, verabschiedete sich bei Wiegele und Jimenez per Handschlag und verschwand in Richtung Clubhaus. Dort hielt er sich allerdings nicht lange auf, schnappe seine Lebensgefährtin und seinen Sohn und fuhr schnurstracks ins Hotel.

In der Aufregung um Daly ging die feine Leistung von Martin Wiegele fast ein wenig unter. Der Grazer legte eine blitzsaubere 67er-Runde (-5) hin und ist bei gesamt zwei unter Par wieder mitten drin im Titelrennen. „Am Beginn war ich noch etwas nervös. Nach zwei schlechten Schlägen bin ich nach zwei Löchern auch eins über Par für den Tag gelegen, doch von dort weg habe ich fast fehlerfrei gespielt“, freute sich der Steirer, der schlaggleich mit Jimenez auf Platz 18 in das Wochenende geht.

Mit je 137 Schlägen (-7) führt das Quartett Robert Coles (ENG), Joost Luiten (NED), Thomas Norret (DEN) und Gaganjeet Bhullar (IND) das Leaderboard an. Mit zwei Schlägen Rückstand rangiert Matthias Schwab als bester Österreicher auf Platz fünf. Mit Schwab, Bernd Wiesberger, Jürgen Maurer, Martin Wiegele, Florian Pogatschnigg, Hanspeter Bacher und Manuel Trappel haben gleich sieben heimische Spieler den Cut geschafft. So viele, wie noch nie zuvor in der Geschichte der Austrian GolfOpen.

Presseinfo Austria Golf Open.

23.09.2011