Milleniumdancers-Chefin Theresia Maurer: Wir wollen eine gute Performance abliefern!

Im Dusika-Stadion steigt auch heuer wieder die österreichische Cheerleader-Meisterschaft. Bei den „Dance-Teams“ sind, wie jedes Jahr, die Milleniumdancers in der Favoritenrolle. Thomas Muck bat die Chefin der Formation, Theresia Maurer zum Interview über die nationalen Titelkämpfe, Synchronität in der Choreografie und die Zukunftsaussichten.
Sportreport: Am 10. März geht im Dusika-Stadion die österreichische Cheerleader-Meisterschaft über die Bühne. Wie waren die Vorbereitungen für die Milleniumdancers?
Theresia Maurer: Wir sind heuer mit sehr vielen Teams in vielen Kategorien am Start. Im Verein haben wir versucht heuer die Rahmenbedingungen zu haben, dass wir mit vielen Teams an den Start gehen zu können. Die Vorbereitungen sind sehr gut gelaufen. Die letzten Wochen waren natürlich sehr intensiv.
Sportreport: Ziel ist es jede Kategorie an der die Milleniumdancers teilnehmen zu gewinnen?
Theresia Maurer: Ziel ist es eine gute Performance abzuliefern. Der erste Platz wäre natürlich schön. Wenn wir aber sagen können, dass wir eine sehr gute Leistung abgeliefert haben ist es uns egal ob wir im Endeffekt einen ersten, zweiten oder dritten Platz belegen.
Sportreport: Was ist für euch wichtiger? Eine gute Performance – eine gute Show – den Zuschauern abzuliefern oder eine Goldmedaille zu gewinnen?
Theresia Maurer: Grundsätzlich ist es für uns wichtig eine gute Performance abzuliefern. Der Nebeneffekt ist bei der österreichischen Meisterschaft eine Medaille zu gewinnen. Die Goldmedaille ist natürlich das Ziel!
Sportreport: Wer eure Auftritte kennt dem fallen die tolle Choreografie und Synchronität auf. Wie kann man sich das im Training erarbeiten? Wie ist so etwas überhaupt möglich?
Theresia Maurer: Als erstes wird die Choreografie erstellt. Beim „ältesten Team“ dauert das etwa einen Monat. Bei den kleinen dauert es in etwa doppelt so lange. Dann wird hart trainiert um die körperliche Ausdauer zu bekommen um einfach die Energie von Anfang bis zum Ende zu haben.
Im Dance-Bereich ist die Beanspruchung sehr hoch. Man muss sehr schnell umschalten vom Gleichgewicht bei einer Pirouette auf Kraft bei Sprüngen. Das heißt, man muss die Balance zwischen den verschiedenen Dingen finden. Das drehen wir sehr intensiv. Also mit Drehungen und im Gleichgewichtsbereich arbeiten wir viel. Es gilt die Körperspannung zu halten. Für die Sprünge gilt es zu dehnen „bis zum Umfallen“ um einfach am Tag der Meisterschaft eine Topleistung bieten zu können.
Sportreport: Wie schafft ihr es während eurer Performance die Synchronität zu halten? Gibt es da ein eigenes Timing oder Kommandos?
Theresia Maurer: Man zählt die Takte von eins bis acht wie in jeder Musikrichtung bzw. gibt es auch die „und Takte“. Jede muss für sich selbst mitzählen um das zu können. Man kann nicht nur nach der Musik gehen. Jeder einzelne Teilnehmer muss sich an den Takt halten und dann sollte es eigentlich perfekt funktionieren. (schmunzelt)
Natürlich kostet es viele Trainingseinheiten. Wenn die Takte noch nicht funktionieren dann muss einfach weiter trainiert werden. Die Teile die noch nicht synchron sind werden dann einfach öfters durchgenommen.
Sportreport: Vor einigen Jahren waren die Milleniumdancers ein Insidertipp. Wer euch jetzt verfolgt wird feststellen, dass ihr eure Auftritte sich starker Nachfrage erfreuen. Wie hast du diesen Aufschwung mitbekommen?
Theresia Maurer: Uns gibt es jetzt seit 2003. Zum ersten Mal bei einer Weltmeisterschaft waren wir bereits 2005. Dort haben wir gesagt „probieren wir es einfach mal aus“. Damals waren wir noch in den hinteren Rängen zu finden.
Wir haben gesehen was die Weltspitze kann und uns daran orientiert. Unser Ziel war es natürlich in Österreich an der Spitze zu sein. Orientiert haben wir uns immer an den internationalen Spitzenleistungen.
Nachdem wir uns versucht jedes Jahr zu steigern. Was nicht einfach ist. Denn du hast jedes Jahr neue Mitglieder, neue Tänzerinnen im Team. Vor zwei Jahren zum Bespiel hatten wir nur drei „alte Tänzerinnen“ auf der Matte. Der Rest waren neue Mitglieder im Team. Nach den vielen gemeinsamen Trainings sind wir jetzt wieder ein Topteam. Wir hatten es nicht immer so einfach wie es scheint. Laufend werden neue Tänzerinnen antrainiert, damit wir als Team komplett und schön auf der Matte stehen können. Viel harte Arbeit als Team ist also unser Schlüssel.
Sportreport: Wer eure Homepage und euch über Facebook verfolgt wird feststellen, dass ihr von vielen internationalen Events gebucht werdet. Was war die Veranstaltung, an die du dich noch in Jahren erinnern wirst?
Theresia Maurer: Die Fußball-Europameisterschaft 2008 war mit Sicherheit ein Höhepunkt. In Fanzonen in ganz Österreich haben wir vor zwischen 10.000 und 30.000 Fans getanzt. Das war mit Sicherheit ein Highlight.
Wir hatten auch Shows in Indien. Ein ganz anderes Land zu sehen und Einblicke zu bekommen war auch ein tolles Erlebnis. Die Teilnahmen an den Weltmeisterschaften 2009 und 2011 werden uns natürlich auch in Erinnerung bleiben. Jeder Event im Ausland ist etwas Besonderes. Du verbringst Zeit gemeinsam mit Freunden, hast Spaß, lernst dazu und kannst am Ende deine Performance verbessern. Der Spaß soll bei uns nie auf der Strecke bleiben. Daher machen wir auch viele verschiedene Events zusätzlich zu den Meisterschaften.
Sportreport: Wo siehst du die Milleniumdancers in fünf Jahren?
Theresia Maurer: (überlegt kurz) Wir hätten nie gedacht soviel innerhalb von kürzester Zeit zu erreichen. Ziel muss es natürlich sein unser jetziges Niveau zu halten und weiter auszubauen.
Jedes Jahr bringt eine neue Herausforderung. Man wird älter und weiß nie ob man die Tänzerinnen auch behält, die einem im Moment zur Verfügung stehen.
Die Zukunft ist dementsprechend auch etwas unsicher. Wie schon gesagt werden wir versuchen unser aktuelles Niveau zu halten und zum Teil auch zu steigern. Das wird sicher nicht einfach.
Das Gespräch führte Thomas Muck
09.03.2012