Das sind die Etappen der Österreich-Rundfahrt 2012

In acht Tagen quer durch Österreich – die 64. Auflage der Österreich-Rundfahrt führt die Radprofis über 1.154 Kilometer und 12.912 Höhenmeter von Innsbruck nach Wien.
Die Strecke ist, wie schon in den letzten Jahren, rund um die Highlights Kitzbüheler Horn, Großglockner und Podersdorf geplant. Tour-Direktorin Ursula Riha glaubt, dass heuer auch österreichische Fahrer um den Gesamtsieg mitsprinten: „Der Mix macht es aus – der Toursieger muss sowohl in den Bergen als auch im Flachen top sein.“
Die Vorentscheidung für den Gesamtsieg fällt jedoch schon auf der zweiten Etappe. Nur wer bei der Bergankunft am Kitzbüheler Horn vorne dabei ist, hat noch Chancen auf einen Spitzenplatz in der Endabrechnung. Seit 2009 konnte der jeweilige Sieger am Horn seinen Vorsprung auch bis Wien behaupten. Der letzte Fahrer, der in der Gesamtwertung triumphierte, obwohl er in Kitzbühel nicht als Erster (sondern als Zweiter mit 12 Sekunden Rückstand auf den Dänen Chris Anker Sörensen) ankam, war auch der letzte österreichische Toursieger: Thomas Rohregger gelang dieses Kunststück 2008.
Die Sportreport-Etappenübersicht:
1. Etappe: Innsbruck – Innsbruck
Daten: 153 km; 2.003 Höhenmeter; Sonntag, 1.7., Start: 11.30 Uhr
Ein Fall für die Sprinter
Ab 10 Uhr werden beim Start-/Zielgelände alle Fahrer der 18 Teams präsentiert. In der Tiroler Landeshauptstadt wartet ein Rundkurs. Fünf Runden zu je 30 Kilometern sind zu absolvieren. Die Profis gehen mit frischen Beinen ins Rennen und das Streckenprofil macht es Ausreißern schwierig – Teams, die einen Sprinter in ihren Reihen haben, können das Renngeschehen kontrollieren und am Ende ihren schnellsten Mann in Position bringen.
2. Etappe: Innsbruck – Kitzbüheler Horn
Daten: 157 km; 1.799 Höhenmeter; Montag, 2.7., Start: 11.00 Uhr
Vorentscheidung um den Toursieg
Wer um den Gesamtsieg mitfahren will, muss bei der schwierigen Bergankunft am Kitzbüheler Horn vorne dabei sein. Die Teams werden ihre Kapitäne bis zum Beginn des Anstiegs führen – dann ist jeder auf sich allein gestellt. Auf der 7,4 Kilometer langen Mautstraße liefern sich die Tour-Favoriten ein direktes Duell – und eines gegen den Berg, der mit Steigungen von bis zu 22,4% (Steigung im Schnitt: 11%) aufwarten kann. Spätestens nach der Zielankunft im Alpenhaus ist klar, wer heuer um den Toursieg fährt.
3. Etappe: Kitzbühel – Lienz
Daten: 142 km; 2.023 Höhenmeter; Dienstag, 3.7., Start: 11.25 Uhr
Gelegenheit für Ausreißer
Die relativ kurze Etappe nach Osttirol bietet zahlreiche Gelegenheiten für Attacken. Fahrer, die in der Gesamtwertung keine Bedrohung darstellen und am Kitzbüheler Horn Kräfte gespart haben, können mit einem mutigen Angriff auf den Bergwertungen Pass Thurn, Felbertauern oder der Pustertaler Höhenstraße ausreißen. Die letzten 30 Kilometer führen flach bergab nach Lienz, wo sich ein Allrounder mit Herz als Etappensieger feiern lassen könnte.
4. Etappe: Lienz – St. Johann / Alpendorf
Daten: 141 km; 3.285 Höhenmeter; Mittwoch, 4.7., Start: 11.00 Uhr
Wer krönt sich zum Glocknerkönig?
Die traditionsreiche Glockner-Etappe wartet auf die Bergspezialisten. Auf dem 2.504 Meter hoch gelegenen Hochtor wird erstmals eine Prämie (2.504 Euro) für den Ersten ausgeschüttet. Auf der langen Abfahrt und dem Flachstück bis Bischofshofen wird der frischgebackene Glocknerkönig allerdings Gesellschaft zu schätzen wissen. Der Dientner Sattel mit einer Steigung von bis zu 15% wird wohl für die Vorentscheidung auf dieser Etappe sorgen, die der kurze Schlussanstieg nach Alpendorf zementieren kann.
5. Etappe: St. Johann – Sonntagberg
Daten: 228 km; 1.533 Höhenmeter; Donnerstag, 5.7., Start: 10.55 Uhr
Die längste Etappe: Chance für Rouleure und Sprinter
Von Salzburg geht es durch das Ennstal bis nach Oberösterreich. Die Bergwertungen werden die Profis kaum vor Probleme stellen, und Ausreißer dürfen mit Rückenwind spekulieren. Gut möglich, dass eine Fluchtgruppe ihren Vorsprung bis ins Ziel retten kann, denn die Teams, die noch um die Gesamtwertung im Rennen sind, werden sich nach den Strapazen der letzten Tage wohl eine Verschnaufpause gönnen. Interessant werden die letzten Kilometer vor dem Ziel: Der Anstieg nach Sonntagberg ist bis zu 22% steil.
6. Etappe: Waidhofen/Ybbs – Melk
Daten: 185 km; 2.035 Höhenmeter; Freitag, 6.7., Start: 11.30 Uhr
Sprinter-Spektakel in Melk
Viel Arbeit für die Sprinter-Teams: Ausreißer müssen an der Leine gehalten werden, denn von der letzten Bergwertung am Moarigraben-Sattel geht es bergab ins Etappenziel nach Melk, wo noch drei Runden zu je 16 Kilometern zu absolvieren sind. Die Gesamtführenden werden es sich im Hauptfeld einrichten und aus der Distanz beobachten, wie die Sprinter um den Etappensieg kämpfen.
7. Etappe: Einzelzeitfahren in Podersdorf
Daten: 24 km; 7 Höhenmeter; Samstag, 7.7., Start: 13.00 Uhr
Entscheidung am Neusiedler See
Hochspannung im Burgenland: Heute entscheidet sich, wer die Österreich Rundfahrt 2012 gewinnt. Das kurze, technisch kaum anspruchsvolle Zeitfahren auf ebenem Terrain wird den Protagonisten trotzdem konditionell alles abverlangen. Auch, weil das Segel- und Surfrevier Podersdorf in der pannonischen Tiefebene für lebhaften Wind bekannt ist.
8. Etappe: Podersdorf – Wien
Daten: 123 km; 227 Höhenmeter; Sonntag, 8.7., Start: 11.45 Uhr
Finale vor dem Burgtheater
Auf der letzten Etappe gilt ein ungeschriebenes Gesetz: Der Gesamtführende wird nicht mehr attackiert. Wenn es Attacken gibt, haben die eher symbolischen Charakter, denn die letzten Kilometer der Tour – zehn Runden über die flache Ringstraße im Herzen Wiens – lassen auch tempoharte Ausreißer kaum einen Vorsprung herausholen. Den Etappensieg vor dem Burgtheater (Zielsprint zwischen 14.21 und 14.35 Uhr) wird sich also wohl wieder ein Sprinter holen. Im Anschluss folgt die große Siegerehrung vor historischer Kulisse.
Rückblick 2011: Frederik Kessiakoff gewinnt Österreich-Rundfahrt
Infos und Ergebnisse auf der offiziellen Seite der Österreich-Rundfahrt
15.06.2012