Abfahrt: Markus Salcher erobert erstes Gold für Österreich

Erster Tag der Paralympischen Winterspiele 2014 in Sochi – erste Goldmedaille für Österreich: Markus Salcher gewann die Herrenabfahrt (Bewerb stehend) mit sechs Hundertstelsekunden Vorsprung auf den Russen Alexej Bugaew. Der Berg im Rosa Khutor Alpine Center bleibt also fest in österreichischer Hand. Dritter wurde der Franzose Vincent Gauthier-Manuel, der Salzburger Matthias Lanzinger kam auf Rang vier.
Markus Salcher, 22-jähriger Student aus Klagenfurt, siegte auf derselben Piste, auf der vor vier Wochen Matthias Mayer Olympiasieger in der Abfahrt geworden war. „Noch dazu mit demselben Vorsprung“, lachte Salcher nach seinem ersten Sieg bei Paralympics. Im Training hatte er viel eindeutiger dominiert, im Rennen kam ihm sein russischer Gegner nach zwei Zwischenbestzeiten bedenklich nahe. „Das war das Rennen seines Lebens. Außerdem bin ich im Training immer voll gefahren, er offenbar nicht.“
Pechvogel Reinhold Sampl stürzte bei der Besichtigung schwer
Die Freude über den Sieg wurde durch den schweren Sturz seines Teamkollegen Reinhold Sampl (Bewerb sitzend) getrübt: Jener war bei der Besichtigung beinahe mit einem Franzosen kollidiert, der versucht hatte, die Strecke zu queren. Sampl geriet in den Tiefschnee, stürzte schwer, wurde mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Medical Center im Zielraum gebracht. Er musste auf die Abfahrt verzichten. Ob er bei den übrigen Rennen starten kann, ist mehr als fraglich, weil er sich auch eine Rippenverletzung zugezogen hat. „Der hat schon so oft Pech gehabt“, sagte Paralympics-Sieger Markus Salcher. „Schade, dass er nicht wenigstens zum Abschluss seiner Karriere das Glück auf seiner Seite hat.“
Vierte Plätze für Rabl und Lanzinger
Roman Rabl (Bewerb sitzend) fuhr knapp an einer Medaille vorbei und wurde Vierter wie eben auch Matthias Lanzinger. „Das ist genau das, was ich befürchtet hatte“, ärgerte sich Lanzinger. „Der vierte Platz selbst ist nicht das Problem, aber der Umstand, dass ich hier hergekommen bin, um mein Bestes zu geben. Und das ist mir definitiv nicht gelungen.“
Claudia Lösch nahm ihren „Stunt“ mit Humor
Auch Claudia Lösch, Österreichs dreifache Behinderten-Sportlerin des Jahres, stürzte schwer, nahm dies allerdings mit Fassung und Humor: „Es ist besser, auf diese Weise abzuheben und rauszufliegen, als Vierte zu werden“, sagte sie im Zielraum. Die 25-jährige Studentin war nach einem überzogenen Sprung mit dem Rücken voran in den Fangzaun geflogen: „Ich hab‘ minutenlang wie ein Fisch im Netz gezappelt“, sagte sie lachend. „Der kleine Kratzer am Daumen ist nicht der Rede wert. Aber den Zuschauern habe ich wenigstens gleich in aller Früh einen ordentlichen Stunt geboten. Und der Hermann Maier hat in Nagano nach seinem Sturz auch zwei Goldmedaillen gewonnen.“ Ein Sturz als gutes Omen also? „Ja, ich habe auch bereits nach zwei anderen Abfahrtsstürzen den Super-G gewonnen.“
Michael Kurz Zwölfter im Biathlon
Im Laura Nordic Center hatte Einzelkämpfer Michael Kurz aus dem Lesachtal seinen ersten Einsatz. Im 7,5-km-Biathlon (Bewerb stehend) belegte er nach sehr guter Schussleistung den zwölften Platz.
Presseinfo OePC
08.03.2014