Kandidatenturnier 2014, Runde 2: Aronian, Kramnik, Svidler siegen

Schach, Kandidatenturnier

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In Runde 2 des Kandidatenturniers in Chanty-Mansijsk meldete sich Topfavorit Aronian mit einem Sieg zurück. Im russischen Duell der Mitfavoriten Kramnik gegen Karjakin setzte sich der Ex-Weltmeister durch.

Aronian feiert Sieg nach Mamedyarov-Blackout
Favorit Levon Aronian (ARM) brachte sich nach seiner Erstrunden-Niederlage gegen Viswanathan Anand mit einem Sieg gegen Shakhriyar Mamedyarov (AZE) wieder zurück ins Turnier. In einem abgelehnten Damengambit (Ragozin-Variation) machte Aronian mit Weiß Druck und schnappte sich nach einem Fehler seines Gegners dessen Dame im Tausch gegen einen Turm und einen Läufer. Detail am Rande: Aronian kam mit einem Billa-Sackerl zum Brett.

Kramnik beeindruckend stark gegen Karjakin
In einem hochinteressanten Duell der beiden russischen Mitfavoriten Vladimir Kramnik und Sergey Karjakin zeigte Kramnik tolle Eröffnungsvorbereitung. In einem angenommenen Damengambit (Rubinstein-Variation) erspielte sich Kramnik mit einer Neuerung die Initiative, doch Karjakin hielt dagegen. Kramnik opferte im Mittelspiel eine Qualität und brachte seinen Gegner in Zeitnot. Karjakin gab schließlich kurz vor der ersten Zeitkontrolle nach 39 Zügen auf. „Ich war von seiner Eröffnung sehr überrascht und versuchte, nach allgemeinen Prinzipien zu spielen“, sagte Karjakin. „Für Weiß ist die Stellung nach der Eröffnung sehr vielversprechend, vielleicht könnte sie ein Computer für Schwarz halten“, resümierte Kramnik in der Analyse. „Ich sah, dass Sergey in Zeitschwierigkeiten war und machte die Stellung so kompliziert wie möglich.“

Svidler spielt Andreikin aus
Wildcard-Spieler Peter Svidler (RUS) sah sich gegen Turnier-Außenseiter Dmitry Andreikin (RUS) mit der scharfen Kalaschnikow-Variante der Sizilianischen Verteidigung konfrontiert. Svidler opferte einen Bauern für aktives Figurenspiel und erarbeitete sich einen leichten Vorteil im Mittelspiel, den er mit starkem Spiel zum Sieg ausbaute. „Ich war von seiner Eröffnungswahl sehr überrascht“, sagte Svidler. „Ich habe in der Eröffnung versucht, komplizierten Varianten aus dem Weg zu gehen, nicht viel falsch gemacht und war froh, nicht schlechter zu stehen“, gab sich der Sieger bescheiden.

Komfortables Remis für Anand
Viswanathan Anand erreichte mit Schwarz gegen Veselin Topalov ein nie gefährdetes Remis. Der Ex-Weltmeister schien perfekt vorbereitet und kam nach einem abgelehnten Damen-Gambit (Semi-Slav) Topalovs trotz eines Minusbauern nie in Verlegenheit. In einem Turm-Endspiel der beiden Ex-Weltmeister fixierte Anand die Punkteteilung und bleibt damit nach zwei Runden ungeschlagen. „Irgendwie hatte Schwarz trotz des Minusbauern leichtes Spiel“, wirkte Topalov nach dem Spiel etwas ratlos.

Nach 2 gespielten Runden (8 Partien) gab es bisher Siege nur für Weiß – die Hälfte aller Partien gewann der Anziehende, der Rest endete Remis.

Schach-Kandidatenturnier 2014, Zwischenstand nach Runde 2:
Viswanathan Anand 1,5 Punkte
Peter Svidler 1,5
Vladimir Kramnik 1,5
Levon Aronian 1
Veselin Topalov 1
Sergey Karjakin 0,5
Dmitry Andreikin 0,5
Shakhriyar Mamedyarov 0,5

Die Analysen zu den Spielen im Detail:

GM Kramnik Vladimir RUS – GM Karjakin Sergey RUS

GM Svidler Peter RUS – GM Andreikin Dmitry RUS

GM Topalov Veselin BUL – GM Anand Viswanathan IND

GM Aronian Levon ARM – GM Mamedyarov Shakhriyar AZE

14.03.2014