Keine gute Woche für Swiss-Ski

Gleich zwei Athleten und eine Athletin vom Swiss-Ski haben sich verletzt und fallen längere Zeit aus. Joana Hählen und Reto Schmidiger erwischte es mit Knieverletzungen bei den Trainings in Südamerika, Silvan Zurbriggen wurde von seinem Rücken gebremst, unmittelbar vor der Abreise nach Chile. Während Schmidiger Glück hatte und die Saison wird bestreiten können, ist für Hählen der Winter bereits gelaufen. Bei Routinier Zurbriggen sind die Prognosen ungewiss.
Joana Hählen erlitt beim Riesenslalom-Training in Argentinien einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie. „Es ist schon bitter, wie schnell es gehen kann“, sagt die Berner Oberländerin, „und schon ist das ganze Konditionstraining, ist die harte Arbeit umsonst gewesen und der WM-Winter vorbei.“ Immerhin sind keine weiteren Strukturen im betroffenen Knie verletzt. Joana Hählen wird im kommenden Frühling die Vorbereitung der übernächsten Saison ohne Einschränkungen in Angriff nehmen können.
Im gleichen Flugzeug wie Joana Hählen musste auch Reto Schmidiger die verfrühte Heimreise aus Südamerika antreten. Gestern Abend spät landeten die beiden in Zürich und konnten noch in der Nacht in der Uniklinik Balgrist Röntgen- und MRI-Aufnahmen erstellen lassen. Die Auswertung der Untersuchungsergebnisse durch die Professoren Christian Gerber und Sandro Fucentese heute Morgen früh ergab bei Reto Schmidiger einen Riss des Aussenbandes im rechten Knie.
Schmidiger hatte grosses Pech. Als er auf einen Sessellift aufsteigen wollte, war er einen Moment unaufmerksam und sein rechter Skischuh verhakte sich am sehr tief über dem Boden hängenden Sessel. Dass dabei nur das Aussenband riss, war auch Glück im Unglück. Eine Operation ist nicht nötig und die prognostizierte Heilungszeit von zwei Monaten lässt vielleicht sogar einen Start beim ersten Slalom des Winters Mitte November zu. „Mein Ziel ist es, in Levi am Start zu sein“, sagt Schmidiger, „aber viel wichtiger ist eine gute und vollständige Heilung, damit ich dann für den Rest der Saison und vor allem für die WM richtig bereit bin!“
Silvan Zurbriggen erlitt am Tag vor seiner Abreise nach Südamerika eine Diskushernie. So reiste nur sein Gepäck, das zuvor schon aufgegeben worden war, nicht aber er selber nach Chile. Zurbriggen ist vor allem deshalb enttäuscht, weil mit den Trainingsgebieten in Chillan und La Parva für ihn neue Destinationen und damit neue Herausforderungen auf dem Programm gestanden wären. „Und ausserdem“, ergänzt er, „wären die Super-G-Rennen, die ich in Chile hätte fahren können, für meine FIS-Punkte sehr wichtig gewesen.“ Eine Operation ist auch bei Zurbriggen im Moment nicht nötig. Die medikamentöse Behandlung, die von Walter O. Frey, dem Chefarzt der Schweizer Alpinen, gestern Abend gestartet wurde, zeigt bereits erste Wirkungen. Aber der genaue Heilungsverlauf ist bei einem Bandscheibenvorfall nicht zu prognostizieren.
Presseinfo: Swiss-Ski
22.08.2014